Adam Smith Aufgabe?

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Adam Smith hält die wirtschaftliche Bedeutung der Eigenliebe für deutlich größer als die des Wohlwollens. Ein Mensch benötigt in einer Gesellschaft mit Arbeitsteilung fast immer Unterstützung seiner Mitmenschen. Er kann nicht davon ausgehen, sie allein aufgrund von Wohlwollen zu bekommen. Er würde vergeblich Hilfe erwarten. Viel größer ist die Wahrscheinlichkeit, mit einer Nutzung von Eigenliebe Hilfe zu bekommen. Wer es versteht, die Eigenliebe anderer Menschen für sich zu nutzen und zu zeigen, dass das für ihn zu tun, was er verlangt, für andere Menschen einen eigenen Vorteil bringt, wird viel leichter Erfolg haben („Der Mensch braucht die Hilfe seiner Mitmenschen fast immer und würde diese vergeblich von ihrem Wohlwollen allein erwarten. Er wird viel leichter Erfolg haben, wenn er ihre Eigenliebe zu seinen Gunsten zu nutzen versteht und ihnen zeigen kann, dass es ihr eigener Vorteil ist, für ihn zu tun, was er von ihnen fordert.“).

Das Verfahren bei einem Vorschlag zu einem Handel ist, dafür, dass die andere Seite etwas gibt, was jemand braucht, etwas anzubieten, was diese Seite braucht. Die Eigenliebe ist das, was die Menschen motiviert, und beim Handel wenden sich Menschen nicht an die Humanität und erwarten vom Wohlwollen anderer Menschen ihren Lebensunterhalt un die Befriedigung von Bedürfnissen, sondern sie setzen auf ihre Eigenliebe und ihre Ausrichtung am eigenen Interesse, wobei es zweckmäßig ist, nicht von den eigenen Bedürfnissen zu sprechen, sondern immer von den Vorteilen der anderen bei dem Handel („Nicht von dem Wohlwollen des Fleischers, Brauers, Bäckers erwarten wir unsere Mahlzeit, sondern von ihrer Orientierung am eigenen Interesse. Wir wenden uns nicht an ihre Humanität, sondern ihre Eigenliebe und sprechen zu ihnen nie von unseren Bedürfnissen, sondern stets von ihren Vorteilen.“).

Wohlwollen ist etwas, das hinzukommen kann, aber nicht die Grundlage und Motivation beim wirtschaftlichen Handeln. Eigenliebe führt unabhängig von den Absichten und einem Wissen um genaue Auswirkungen auf das allgemeine Wohlergehen („Allerdings beabsichtigt er in der Regel weder das allgemeine Wohl zu fördern, noch weiß er, in welchem Maße er es befördert.“) dazu, dass das wirtschaftliche Allgemeinwohl durch die wirtschaftliche Tätigkeit gefördert wird („ …, so arbeitet auch jeder notwendig dahin, das Jahreseinkommen des Volkes so groß zu machen, als er kann.“). Jemand bezweckt lediglich seinen eigenen Gewinn (Motivation: Eigenliebe/eigene Interessen) und wird „von einer unsichtbaren Hand geleitet, einen Zweck zu befördern“, den er in seinen Gedanken nicht verfolgt hat.