Ab wann ist Anschiss in der Lehre noch ok?

5 Antworten

Solche Sprüche und ein respektloser Ton sind niemals okay, keine Frage. Weder gegenüber Auszubildenden, noch gegenüber Kollegen oder irgendwelchen anderen Menschen.

Wie sieht das der für dich zuständige Ausbilder im Betrieb? Siehst du bei dieser Person eine Chance, auf offene Ohren zu stoßen? Ich kann mir halt vorstellen, dass das im Handwerk auf dem Bau abgetan wird als "Tja, hier ist der Ton halt so!"... Sprich, schwierig, dort Rückhalt zu finden und somit etwas daran zu ändern... Wenn du aber die Chance siehst, dort Gehör zu finden, dann mach das!

Ansonsten würde ich dir vor allem dazu raten, trotz des totalen Vergreifens im Ton auch darüber nachzudenken, ob du dort echt Fehler gemacht hast, die im 3. Lehrjahr wirklich nicht mehr vorkommen sollten. Und dann zu überlegen, wie es zu dem Fehler kam und mit welchen Strategien du zukünftig verhindern kannst, diese Fehler oder ähnliche zu wiederholen. Nur, wer nichts macht, macht keine Fehler, Fehler sind Chancen, aus denen man lernen kann. Aber genau das sollte man eben auch tun - daraus lernen, wie man es zukünftig besser machen kann!

Ermutigend ist sowas nicht - schon klar. Nun sind aber Betriebe auch keine sozialen Anlaufstellen - sondern genau das: Betriebe. Da möchte der Betrieb gut dastehen und nicht ständig einem Lehrling im 3. Jahr auf die Finger schauen. Man geht eben davon aus, dass Du viel gelernt hast. Es gibt jedoch auch Menschen, die ein Erniedrigen brauchen und abfeiern. Leider.

Du reagierst nicht über. Es ist klar, dass dann eher mehr Fehler passieren, wenn jemand dich ständig kritisiert.

Rein aus deiner Frageformulierung heraus, bist du nämlich ein feiner, fairer Mensch. Du hast den schimpfenden Gesellen nämlich zuerst gelobt, dass er fachlich sehr gut ist.

Aber er ist von seiner Art her nicht geeignet Lehrlinge unter sich zu haben. Er bewirkt mit seiner Art das Gegenteil von der eigentlichen Zielsetzung, die da wäre, deine Leistung zu verbessern.

Mache einen Gesprächstermin bei deinem obersten Vorgesetzten und schildere ihm dein Problem, ohne den Gesellen anzuschwärzen. Halt so wie wie du es hier geschildert hast. Und frage, ob du nicht einfach für den Rest deiner Lehrzeit einem anderen Gesellen zugeteilt werden kannst.

Wenn das nicht möglich ist, erbitte dir ein Gespräch zu Dritt, wo du dem betreffenden Gesellen im Beisein des Chefs sagen kannst, wo dich der Schuh drückt. Warum du dann eher noch mehr Fehler machst. Es bei dir eher das Gegenteil auslöst, von dem was doch das eigentliche Ziel wäre, nämlich dich zu verbessern.

Viel Glück. Es wird dir sicher gelingen, weil du ein selbstkritischer, fairer Mensch bist und von daher niemandem in den Rücken fällst aber vermutlich Anderen die Augen öffnen kannst, wo eben sie noch etwas zu lernen hätten.

Ignorieren und weiter machen, lerne aus den Fehlern, er meint es nicht persöhnlich und ist auch nicht allwissend geboren worden, warscheinlich hatte er auch einen üblen Gesellen als Azubi !

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Kann es zufällig sein, dass dieser Gesellen-"Profi" und andere in der Firma vorher viele Jahre bei der Bundeswehr beschäftigt waren? Ja, ich kenne diesen Umgangsjargon schon seit meiner eigenen Wehrdienstzeit, aber das gehört nicht in eine Berufsausbildung, diese ständige militärische Verunsicherung produziert nur noch mehr Fehler, das hast Du völlig richtig erkannt.

Da ich aber ja die Umgangsformen der Bundeswehr kenne, habe ich später dann auch schon mal angefangen im selben Ton zurückzuschreien, denn schliesslich hat der Arbeitgeber auf Grund des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) im Ausbildungsverhältnis erstmal einige Pflichten zu erfüllen, bevor ein Auszubildender "zusammengeschissen" wird.