Nachhaltig?
Ist vegetarisch oder vegan sein nachhaltiger (als Fleisch zu essen)? Wenn ja, warum ist es Nachhaltiger?
7 Antworten
Wahrscheinlich müsste man eher zwischen verschiedenen Tier(haltung)en, verschiedenen Pflanzen (und Anbauarten), verschiedenen Milchprodukten etc. unterscheiden als pauschal zwischen Fleisch einerseits und anderen Nahrungsmitteln andererseits. So ist die Rinderhaltung in großen Ställen anders zu bewerten als die Almochsenhaltung, das Schwein anders als das Huhn etc. Und bestimmte vegetarische Produkte, wie etwa Butter, sind nicht sehr nachhaltig, wie umgekehrt das berühmte Beispiel Wild der Nachhaltigkeit sogar förderlich ist. Auch beim Anbau von Hülsenfrüchten für die vegane Ernährung kommt es natürlich auf die konkreten Bedingungen an. Die Lage ist unübersichtlich.
Und da sind Aspekte wie Transportwege und Verpackung noch gar nicht berücksichtigt...
Siehe https://www.gutefrage.net/frage/wie-nachhaltig-sind-fleischersatzprodukte
Insb. @remos "Aufdröselung" dort...
Im Schnitt mag vegan weniger Ressourcen verbrauchen als Fleischteiche Ernährung...
Das sind aber beides Hausskurven die sich weit überlappen...
Im eigenen Biogarten gezogene Möhrchen und Erbschein mögen besser sein - was Ressourcenschonung angeht - als Fertigprodukte mit reichlich Massentierhaltungsprodukten...
Andererseits sind Biotomaten aus Spanien oder Holland bzw. Flugobst aus Neuseeland, Spargel aus Marokko und sowas nur schwer nachhaltiger zu produzieren als der Freilaufgöger aus Nachbars Obstgarten oder der Rehbraten von örtlichen Jäger...
Sprich pauschal kann man da gar nix sagen...
Hallo,
Am nachhaltigsten ist es meiner Meinung nach, Ressourcen wie Wildpret, das ohnehin anfällt, da Jagd eine Notwendigkeit ist, auch für die menschliche Ernährung zu nutzen. Außerdem Fleisch aus extensiven Haltungsformen - für die Erzeugung nichveganer vegetarischer Lebensmittel ist ja ebenfalls Tierhaltung nötig, diese Tiere leben auch nicht ewig. Außerdem gibt es Bereiche, die nicht ackerbaulich, aber für Tierhaltung genutzt werden können.
Somit wäre ich bei einer fleischarmen, aber omnivoren Ernährungsweise als nachhaltigste Form.
Hallo Someone,
Ja, denn um 1 KG Fleisch herzustellen, braucht es ca. 10x mehr Ressourcen, als um 1 KG pflanzliche Nahrungsmitte herzustellen.
Das liegt daran, dass ein Tier ja meist ein Jahr lang gefüttert werden muss, bis es geschlachtet werden kann, und dabei wird viel Fläche an Pflanzen benötigt, um das ganze Tierfutter herzustellen.
Hallo Pomophilus,
Was ich oben schrieb, ist ein Durchschnittswert im Vergleich: Industrielle Herstellung von Pflanzlicher Nahrung, vs. industrielle Tierzucht.
Sicherlich ist die Zahl bei Rehen in freier Wildbahn anders, als bei Rindern die viel Kraftfutter bekommen. 😊
Manchmal ist die Realität einfach sehr viel komplizierter als ein simpler Durchschnittswert. Diesen bestreite ich natürlich nicht, nach den heutigen Verhältnissen stimmt das sicher. Aber so wie es vegane Lebensmittel mit einer verheerenden Umweltbilanz gibt, so gibt es eben auch unschlagbar umweltfreundliche tierische Erzeugnisse, die noch dazu ohnehin anfallen: An der Küste werden Deiche durch Schafbeweidung erhalten, auf der Alb oder in der Rhön werden wertvolle Magerrasen durch Schaf- und Ziegenbeweidung offengehalten. Würde man das abschaffen, dann müsste man das stattdessen technisch lösen, mit Maschinen. Man bräuchte dann weit mehr Ressourcen und würde sowohl im Hinblick auf Küstenschutz als auch vom naturschutzfachlichen Wert her schlechtere Ergebnisse erhalten. Oder man macht so weiter, aber zugunsten der veganen Ernährung entsorgt man das anfallende Fleisch. Dasselbe gilt für Wildpret: als Förster bin ich der Meinung, dass in unserer vom Menschen veränderten Kulturlandschaft, mit Äckern wo früher Urwald war, die Jagd eine Notwendigkeit ist, um das bisschen, was wir noch an Wald haben, zu erhalten. Daher bleibe ich bei meiner Meinung: am nachhaltigsten ist eine Ernährung, die neben viel pflanzlichen Produkten auch tierische inklusive etwas Fleisch enthält - natürlich nicht in dem Maße wie heutige Durchschnittswerte!
Hallo Pomophilus,
Ja, ich denke Deine Gedanken sind alle richtig. Man kann nie generell alles über einen Kamm scheren, und es gibt immer Ausnahmen.
Ich persönlich ernähre mich vegetarisch aber habe nichts dagegen dass andere Fleisch verzehren. 🙏 Es ist nämlich furchtbar, den anderen "ihr Vergnügen" wegzunehmen. Nach dem Motto: "Nur weil ich es nicht brauche, können die anderen ja schön leiden." Das wäre nicht in Ordnung.
Ich glaube es würde unserem Planeten gut tun würde, wenn die Menschen insgesamt weniger Fleisch verzehren. Wir sind nun mal zu viele Menschen geworden, und die Ressourcen zu wenige.
Und "weniger" Fleisch würde schon ausreichend helfen. Und da es mir nichts ausmacht, vegetarisch zu essen, ist doch super, ... da kann ein anderer auch mal was mehr davon .... 😉
Hallo GandalfAwA,
klar, auf dieser Ebene sind wir uns völlig einig! Ich bin kein Vegetarier, aber ich bemühe mich darum, meinen Fleischkonsum zu minimieren, und nur solches Fleisch zu essen, hinter dessen Gewinnung ich auch wirklich stehen kann. Natürlich jage ich selbst, da sind noch ein paar Stücke eines Frischlings in der Truhe, und in meiner Region gibt es auch Fleisch von Weidetieren, wo ich die Haltung selbst sehen kann, Bio, Weidehaltung, keine Mastställe! Ich komme auch mehr und mehr dazu, wenn ich auswärts esse, die vegane oder vegetarische Alternative zu wählen, weil Zuhause, wenn ich selbst koche, da weiß ich, wo das Fleisch herkommt, im Wirtshaus oft nicht! Was mich momentan sogar mehr beschäftigt, ist mein relativ hoher Käsekonsum. Daran muss ich arbeiten!
Wenn jeder Mensch so viel tun würde, wie Du es tust Pomophilus, ich glaube dann wäre die Welt ein viel besserer Ort, mit Frieden & gerechter Verteilung & genug für alle. 🙏 💖
Wenn man es richtig angeht, - und praktiziert - ist die vegane Ernährung die nachhaltigste, gesündeste und umweltfreundlichste...
Von der Ethik dahinter gar nicht erst zu reden !
Ist es wirklich nachhaltig, Wildpret wegzuschmeißen, und dafür mehr auf dem Intensivacker zu erzeugen?
Mir schien es ganz allgemein um die nachhaltigste Lebensweise zu gehen. Und da finde ich, nachhaltig ist es, das zu nutzen, was unvermeidbarerweise sowieso anfällt.
Ich verstehe, was du meinst - es geht ja bei der veganen Ernährung auch darum, Leid (soweit als möglich) zu vermeiden...
Die Alternative zu Wild ist sicherlich nicht der "Intensivacker" !
Müssen wir aber an dieser Stelle nicht vertiefen...
Nein. Es ist eine Art Ersatz-Religion. Nicht mehr und nicht weniger.
Wer behauptet, dass die vegane Ernährung gesünder wäre, hat von Ernährung null Ahnung. Sorry.
Das Gleiche trifft für die Nachhaltigkeit und die Umweltfreundlichkeit zu. Übrigens auch für den angeblichen menschgemachten Klimawandel.
Echt? Braucht ein Reh oder ein Schaf das zur Landschaftspflege eingesetzt wird, wirklich so viel aufwändig hergestelltes Futter?