Alkohol im TV?
Wie findet ihr es,
dass in fast allen TV-Filmen
oft und zu allen möglichen Anlässen
Alkohol getrunken wird ?
13 Antworten
Nicht so gut, früher wurde ja auch viel geraucht in Serien und Filmen, sollte man also gleich handhaben und das mit dem Alkohol lassen.
Der Wandel kam aber lange, bevor bei uns weniger geraucht wurde, daher ist das fragwürdig.
Verbannen soll man es nicht, aber die Menge etwas einschränken, damit es etwas weniger normal ist, wie beim Rauchen halt.
Wie gesagt, es gehört zum Autorenhandwerk, eine Figur mit menschlichen Schwächen auszustatten, Suchtverhalten ist da das einfachste Mittel. Nimm als Beispiel mal Tatortkomissare. Früher alle geraucht und gesoffen, heute alle mit psychischen Knacks, Beziehungs- und Erziehungsproblemen ausgestattet. Da wäre es mir schon fast lieber, einer macht sich mal ne Kippe an und trinkt ein Glas Bier und wäre etwas glücklicher.
Da geht es aber nicht immer um Suchtverhalten, um einem Charakter mehr Tiefe zu verleihen, sondern es wird einfach hier und da getrunken, als wäre es das normalste auf der Welt.
Wie gesagt, mir geht’s nicht um Süchte die dem Charakter Tiefe geben, sondern sinnlos oft Figuren Alkohol trinken zu lassen, weil „Gesellschaft“ und „normal“…
Es wandeln sich natürlich auch gesellschaftliche Bilder. Heute ist Alkohol eben noch normal für den großen und. Für die Ausnahmen wie dich trinkt Kommissar Falke eben Milch, was mich wundert. Dafür ist seine Kollegin eine angedeutete Lesbe und man sieht's in vielen Krimis wie die veränderte Sexualität nun immer mehr als Normalität angeboten wird. Früher war dies anders da wurde im Kommissar das Schwulsein als Fehler angeschrieben. Beispiel der letzte Bulle.
Inwieweit ist es eine Einschränkung, wenn die Personen am Bildschirm zB Kaffee anstatt Alkohol trinken? Es macht in den meisten Situationen null Unterschied. Der Inhalt bleibt ja der gleiche, das gezeigte Bild normalisiert Alkohol aber nicht so sehr.
Wenn Figuren Suchtprobleme haben, hat das einen Hintergrund, daher Tiefe. Wenn sie einfach saufen weil „ist halt so“, hat das keinen Mehrwert und kann genauso weggelassen werden.
Natürlich ist’s oftmals normal, im echten Leben geht man aber nicht täglich mit seinen Freunden saufen und das klassische „Feierabendbier“ wird auch immer seltener.
Weil man anscheinend langsam erkennt, dass Homosexualität nichts verwerfliches ist, gesellschaftlicher Wandel halt.
Das ist eben deine persönliche Meinung und diese geht nicht unbedingt mit gesellschaftlichen oder anderen Meinungen konform. Mir sind Homosexuelle egal, aber ich möchte es nicht ständig aufs Brot geschmiert bekommen oder schwarze Ermittler. Das hat ja mit dem eigentlichen Kriminalfall auch nichts zu tun 😉. Dagegen wenn der Kommissar eine Kneipe betritt, wird nun mal Bier getrunken und nicht Kaffee oder Tee. Wenn das angeblich eh rückgängig ist, wie du behauptest, dann verstehe ich auch nicht warum es dich stört, wenn es in Filmen so vorkommt, dann hätte es ja gar keinen Einfluss. Noch mal: Es gehört nicht zur Figurentiefe, sondern es dient zur einfachen Charakterisierung. Ich habe mein Autorenhandwerk gelernt. Genauso sehe ich mit offenen Augen, dass in unserer Gesellschaft Alkohol immer noch normal ist. Ich kann mir auch keinen arabischen Film angucken und mich dann beschweren, dass die ganzen Frauen Kopftuch tragen und nicht in Hotpants rumlaufen, weil mir das persönlich besser gefallen würde. Auch wenn einem gewisse Dinge nicht gefallen, sollte man akzeptieren, wenn eine Gesellschaft dies im großen Rahmen akzeptiert.
Aufgezwungen werden sollte es auch nicht, wirkt lächerlich und woke. Nur ist Homosexualität was normales, soll halt vorkommen, warum auch immer man die Sexualität so präsentieren muss. 🤷♂️
Na ja, Alkohol ist aber ein massives Problem in unserer Gesellschaft, bei den Piefke ja sogar „Kulturgut“. Und was ist „trinkt Alkohol“ für eine lächerliche Charakterisierung? Da kann man genauso „isst Fleisch“, „atmet Luft“ und „hat sich mindestens einmal selbst befriedigt“ reinnehmen, weil das über den Charakter null aussagt. ;) Alkohol ist leider immer noch relativ normal (und das sage ich, der selbst Bier braut), aber wenn man das schon so präsentieren will, müsste (wie bei anderen Drogen) mehr Aufklärung stattfinden, was aber definitiv nicht passiert. Es gibt noch immer Werbungen für alkoholische Produkte, auch tagsüber, in Schulen lernt man nur „Komasaufen blöd“, Warnhinweise gibt’s so gut wie keine, in Medien wird’s als „okay und lustig“ dargestellt, es ist so leicht verfügbar… das ist mein „Problem“.
Und was ist „trinkt Alkohol“ für eine lächerliche Charakterisierung?
Das kommt auf den Umfang der Figur an. Wenn es um eine Hauptfigur geht, reicht dies natürlich nicht aus. Man kann eine Figur mit einer kleinen Sache natürlich schon auszeichnen, einen gemeinen Menschen, indem er z.B ein Kind schlägt oder ein Tier quält. Wenn ich jetzt eine Szene drehe oder schreibe, wo drei Fußballfans an einem Kiosk stehen, was werden die wohl in der Hand haben? Wie gesagt, ich habe mich eingehend mit dem Autorenhandwerk beschäftigt. Und wenn ich jetzt ein Buch schreibe über einen bösen Stiefvater, der natürlich viele Charakterzüge hat, soll ich den Milch trinken lassen oder Schnaps? Wenn ich eine Kommissarin habe, die damit hadert, mal aus Versehen jemanden erschossen zu haben, was sich natürlich in vielen Dingen äußern soll, wäre das normaler ich schreibe ihr ein Alkoholproblem an den Hals, als wenn sie andauernd Buttermilch nuckelt. Wenn ich eine Liebesszene schreibe wo sich zwei Nachbarn schon lange umgarnen und endlich zu einem Candlelight-Dinner verabreden, schreibe ich ihnen die Flasche Wein auf den Tisch und kein Mineralwasser.
Das es Menschen mit Alkoholproblemen in der Gesellschaft gibt, hat nichts damit zu tun dass dies durch die Medien nahe gebracht wird. Alkoholkonsum geschieht meistens durch das direkte Umfeld. Nur weil ich schon 500 Tatort Sendungen gesehen habe, habe ich noch lange keinen ermordet.
Das ist Tiefe, keine simple Charakterisierung. Alkohol und andere Drogen werden dafür oft verwendet, das hat aber mehr Symbolcharakter als eine saufende Freundesgruppe die (teils mehrmals) täglich dem Alkoholkonsum nachgeht und ein tolles Leben führt. Also ein entscheidender Unterschied. Und ob an nem bescheuerten Kiosk Cola oder Bier getrunken wird macht wirklich keinerlei Unterschied, außer man will ein bestimmtes Bild zeichnen (ein eher düsteres).
Hat definitiv auch mit Medien zu tun, wenn Medien etwas normalisieren, wird es als normal angesehen. Bei Mord findet man es zumeist moralisch verwerflich, Alkohol nicht. Und Medien beeinflussen uns.
Wie du komplett am Thema vorbeidiskutierst? Nope, hab mich nämlich verständlich ausgedrückt.
Ich habe es jetzt mehrfach erklärt, wird mir jetzt langsam zu blöd. Du gehst null auf das ein, was ich schreibe. Hauptsache du kannst deinen Schwurbel um Alkohol abgeben. Was Fakt ist, hätte ich jeden Tag mit dir zu tun, dann würde das Saufen anfangen müssen, sonst könnt ich dich nicht ertragen und nicht, weil Schimanski sich ein Pilsken schlürft.
Das ist realistische Darstellung, in der Gesellschaft wird ja auch Alkoholgetrunken. Ich glaube, in der Gesellschaft ist es auch weniger woke, als uns das Fernsehen suggerieren will. Das reicht mir dann auch an Erziehung, als wenn jetzt auch noch Alkohol zensiert wird. Im Endeffekt, wenn jemand in einer Rolle Alkohol trinkt oder raucht, dann hat das auch mit der Figurenschaffung zu tun, wo das Autorenhandwerk vorgibt, diese nicht allzu perfekt auszustatten, da ein Leser oder Zuschauer eine zu perfekte Figur in Reflexion auf sein eigenes unperfektes Leben nicht so sympathisch findet.
Wie realistisch und identifizierend ist ein Film oder eine Serie, in der Alkoholkonsum gar keine Rolle spielt? Der Zuseher findet sich dort nicht wieder und wendet sich irgendwann ab.
Der Konsum von Alkohol ist Teil der Gesellschaft. Alkohol ist in erster Linie Genussmittel (das Glas Wein zum Essen, der Cognac am Abend), selbstredend auch Suchtmittel und führt die Liste der konsumierten Substanzen an. "Die Dosis macht das Gift" gilt auch hier. Es gibt zudem kaum einen Haushalt, in dem kein oder nichts mit Alkohol konsumiert wird.
Es lohnt sich auch der Blick in die Zutatenliste der Lebensmittel. Man wird erstaunt sein, wo überall Alkohol enthalten ist.
Man wird den Alkohol nicht verbannen können. Also wird man wie seit ewigen Zeiten mit ihm leben und er wird weiter im TV abgebildet werden. Am Ende liegen.der Konsum und das eventuelle Abgleiten in eine Sucht immer in den Händen des Einzelnen. Die Menschen würden in ihrem Maß weiter konsumieren, auch wenn jeder Alkohol von der Bildfläche verbannt wäre.
Alkohol im TV kann übrigens auch abschreckende Wirkung haben. In Fimen, wie "A Star is Born" oder "Flight" wird klar dargestellt, wie extrem sich Alkoholismus auswirkt. Er verändert den Menschen und kann eine lebenslange Geißel sein.
Die Drehbücher sollten nicht zensiert werden, so dass sich die Figuren in den Filmen und Serien nur noch "politisch korrekt" verhalten.
Alkoholkonsum ist nun einmal auch in der Realität weit verbreitet.
Ab und zu könnte man auch Abstinenzler in die Handlungen einbauen.
In Filmen werden auch Drogen konsumiert, getötet, vergewaltigt und gefoltert. Und das ist auch alles okay, da es ja nur ein Film ist.
Das ist unrealistisch, in der Gesellschaft wird ja auch statistisch weniger geraucht als früher. Und ich glaube in der Gesellschaft ist es auch weniger woke, als uns das Fernsehen suggerieren will. Das reicht mir dann auch an Erziehung. Im Endeffekt, wenn jemand in einer Rolle Alkohol trinkt oder raucht, dann hat das auch mit der Figurenschaffung zu tun, welche das Autorenhandwerk vorgibt, diese nicht allzu perfekt auszustatten, da ein Leser oder Zuschauer eine zu perfekte Figur in Reflexion auf sein eigenes unperfektes Leben nicht so sympathisch findet.