Wie sind Eure Erfahrungen mit Nicorette Kaugummi?

8 Antworten

Als ich aufhören wollte habe ich mir auch eine Packung gekauft. Den ersten hatte ich keine Minute im Mund dann habe ich ihn ausgepsuckt und den Rest weggeworfen. Schade um das schöne Geld. Aber die schmecken sooooo widerlich, das ist unbeschreiblich. Danach habe ich es mit Nikotinpflastern versucht und kräftig weiter geraucht. Hat also auch nichts gebracht, außer dass mein Körper dadurch noch mehr Nikotin zu sich genommen hat. Geklappt hat es erst, als es bei mir im Kopf "klick" gemacht hat. Da habe ich von einer Sekunde auf die andere aufgehört. Davor habe ich 20 Jahre lang geraucht, zwischen 2 und 3 Packungen am Tag. Abhängig war ich nicht vom Nikotin, sondern von der Angewohnheit zu rauchen. Telefonieren = Zigarette, Kaffe trinken + Zigarette, fertig mit essen = Zigarette, Stresss = Zigarette, usw. In einigen Situationen ist es mir schwer gefallen standhaft zu bleiben (es war im November 2004 und es durfte noch überall geraucht werden) aber jetzt finde ich es ekelhaft, wenn ich Zigarettenqualm rieche oder an einem Raucher vorbeigehe, der so richtig nach kaltem Rauch stinkt. Bei mir hat übrigens jeder gewettet, dass ich es nicht schaffen würde aufzuhören, weil ich von natur aus ein ziemlich hektischer Mensch bin ;-)

Das was hier steht kann ich bestätigen. Erst einmal ist mir nicht klar wieso ich eine Nicorette kauen soll die mehr Nicotin enthält als meine Zigaretten und.. es schmeckt eklig. Ich habe das Ding nach kurzer Zeit ausgespuckt - der Fall war damit erledigt.

Ich denke wenn Nicotin nicht die Ursache des Rauchens ist sondern der Kopf dann ist Nicorette def. die falsche Methode.

Alter Threat, kommt aber bei der Themensuche ganz oben, daher hier noch mein Erfahrungsbericht mit Tipps und Ermutigung, es mit Nicorette zu probieren:

1) Großer Vorteil von Nicorette: Im Gegensatz zu Champix oder Zyban wir nicht medikamentös in deinen Körper eingegriffen. Schon die möglichen Nebenwirkungen der o.g. Medikamente hat mich von dieser Möglichkeit abgeschreckt und ich bin froh, dass ich mich für Nicorette entschieden habe, obwohl es lediglich als Ersatzstoff gilt.

2) Erfolg auch bei EXTREM-Raucher: Ich habe jahrelang 2-3 Schachteln pro Tag geraucht und bin trotzdem seit 4 Monaten mit Hilfe von Nicorette tatsächlich rauchfrei. Ohne hätte ich das nicht geschafft. Und mein Gefühl sagt mir, dass das auch so bleibt.

3) Kein Automatismus: Nicorette HILFT SEHR, man muss aber trotzdem schon auch wirklich aufhören WOLLEN. Wer an einen Automatismus glaubt, dass es Nicorette allein schon richten wird, liegt falsch. Es wird KEIN SCHALTER umgelegt, so dass man plötzlich den Gedanken ans Rauchen hassen würde. Das ist Blödsinn. Man ist immer nur Ex-Raucher und nie Nicht-Raucher. Hat man das erstmal akzeptiert, kann man besser und rationaler und erfolgreicher damit umgehen. Mit Nicorette ist das Ex-Raucher-Dasein jedenfalls sehr sehr erträglich. Tipp: Mit einer gewissen GELASSENHEIT, Humor und gerne auch Zynismus an die Sache gehen. Lache über dich selbst, wie unglaublich du es findest, dass du jetzt - verdammt nochmal - am liebsten schon wieder zur Kippe greifen würdest. Stattdessen greifst du dann ganz trotzig zur Nicorette, um dir selbst und deiner Sucht "eins auszuwischen".

4) Misch-Trick: Zugegeben, Nicorette schmeckt nicht besonders toll und kann bei starkem Kauen im Hals kratzen. Halb so schlimm. Erstens gehts wieder vorbei und zweitens kratzt Krebs deutlich mehr. Tipp: Nicorette mit halbem normalem Kaugummi mischen und Kau-Pausen einlegen. Vorsicht: Nicht alle Normal-Kaugummis lassen sich gut mit Nicorette mischen. Einmal hat sich meine Mischung ganz eklich im Mund verflüssigt (vermutlich war es der Zuckergehalt, keine Ahnung). Egal. Ausspucken, eine andere Kombi versuchen.

5) Wichtig am Anfang: Nicorette kauen WANN IMMER du zur Zigarette greifen willst. Gib dir ein paar Minuten mit Kauen und lass dich in dieser überschaubaren Zeit halt nicht verleiten, doch in Panik eine anzuzünden. Das Verlangen lässt rasch nach und dann bist du froh, dass du nicht nachgegeben hast. Das nächste Mal ist es schon weniger hektisch - und die Minuten des starken Verlangens reduzieren sich weiter: Tag für Tag, Woche für Woche.

6) Reduktions-Trick: Ich habe mir KEINEN PLAN gemacht, wie ich Nicorette systematisch reduziere. Es wird ganz automatisch weniger. Am besten lebt man seinen normalen Alltag und "gibt nach" (Nicorette kauen), wenn einem halt danach ist. Irgendwann fällt dir dann verwundert auf, dass du schon seit Stunden keine Nicorette gehabt hat. Auf diesen Erfolg, und wenn dir danach ist, kannst du dir ja eine (evt. nur halbe) Nicorette gönnen. Tipp: Immer wieder auch mal NUR NORMALEN Kaugummi kauen und herausfinden, inwieweit das reicht. Das Verhältnis Nicorette zu Normal-Kaugummi ändert sich mehr und mehr zugunsten des Normal-Kaugummis.

Ich bin nun 4 Monate rauchfrei und optimistisch, dass es so bleibt. Mein Nicorette-Konsum könnte mit NOCH MEHR WILLEN vielleicht bereits bei NULL sein. Ist er aber zugegebenermaßen noch nicht. Es gibt Tage, wo ich gar keine Nicorette kaue, aber auch tatsächlich noch welche, wo ich über den Tag verteilt 1-2 von den Halbstarken kaue (auch davon immer nur einen halben). Zweifelsohne hat das alles auch was mit Stress etc. zu tun, aber wie gesagt: Alles in allem wird es Schritt für Schritt drastisch weniger. Das ist ein großer Erfolg.

Es gibt Leute die es erst gar nicht mit Nicorette probieren, weil sie sagen "Warum sollte ich von der Zigaretten-Abhängigkeit zur Kaugummi-Abhängigkeit wechseln?" Das ist natürlich ein naives und pessimistisches Weichei-Argument. Erstens kann ich das so nicht bestätigen, weil sich mein Nicorette-Konsum ja trotz allem weiterhin reduziert, und zweitens: Selbst wenn es bei dem einen oder anderen so käme, wäre das noch eine DEUTLICH GESÜNDERE Abhängigkeit als das Rauchen.

Dasselbe gilt für diejenigen, die meinen, die Kosten seien dieselben. Sind sie nur ganz am Anfang, wenn man noch sehr viel Nicorette kaut. Und auch hier gilt, sollte tatsächlich jemand nicht ganz weg von Nicorette kommen: So what? Teurer als Rauchen ist es keinesfalls und die Lunge wird definitiv NICHT schwarz!

Alles in allem möchte ich dazu ermutigen, es mit Nicorette zu probieren, wenn der ernste Wille da ist. Gelassenheit und Humor sind wichtig und natürlich der ganze andere unterstützende Kram, z.B. anderen mitzuteilen, dass man aufhören will, sowie Unterstützung in der Familie, eine Wette abschließen etc.

Ich trinke nach wie vor meinen Kaffee und auch mein Bierchen und bin auch kein radikaler Ex-Raucher geworden. Lust auf Zigarette? Gelegentlich. Nachgeben? Nö.

Taugt nichts...ich nehme zwar Niquitin (Lutschtabletten), ist aber dasselbe. Ich bin jetzt süchtig danach anstatt Zigaretten...also auch nicht viel besser.

Ich habe viel Geld über Wochen dafür ausgegeben. Ich habe Nikotinkaugummis gekaut, Nikotintabletten gelutscht und mir Nikotinmikrotabs unter die Zunge gelegt: Definitiv hat es alles nichts gebracht. Was hilft ist zunächst ultra-light zu rauchen und dann von heute auf morgen aufhören.

Svantje  08.09.2009, 15:18

Ach ja...Nikotinpflaster habe ich auch mal geklebt...

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