Warum ist bei Whisky immer Farbstoff drin?
Sollte die Färbung nicht auf natürlichen Wege kommen. Das ist auch bei guten Single malts der Fall.
7 Antworten
Ein Destilat ist eigentlich immer klar wie Wasser. Der Farbton im Whisky kommt daher, weil er in Eichenfässer gereift wird, die in ihrer 1. Verwendung jahrelang für die Wein bzw. Portweinreifung verwendet wurden.
Nicht so ganz korrekt.
Zunächst einmal werden für die Reifung von Scotch fast ausschließlich gebrauchte Bourbonfässer genutzt. Auch ein Bourbonfass sorgt für eine gewisse Färbung, wenngleich nicht so kräftig, wie das bei einem Finish in Sherry-, Port- oder Rotweinfässern der Fall ist. Das Finish kann ein paar Wochen dauern, vielleicht auch 1-2 Jahre bei einm 12-jährigen. Dazu wird der Whisky nach der ersten Reifung im Bourbonfass entsprechend umgefüllt. Dass ein Whisky seine komplette Reifung z.B. im Sherryfass durchlebt, ist selten und diese Abfüllungen sind dann auch nicht ganz billig.
Es ist längst nicht immer Farbstoff enthalten.
Das ist primär bei den etwas günstigeren Standards der Fall, längst nicht so oft bei höherwertigen Abfüllungen. Kommt aber leider auch dort vor.
Grund bei den Standards ist, dass die Brennerei versucht, die über die Zeit möglichst einen wiedererkennbaren Geschmack und wiedererkennbares Aussehen zu schaffen. Etwas dunklere Whiskys wirken auf Kunden mit wenig Hintergrundwissen häufig wertiger.
Ich persönlich bevorzuge welche ohne Zuckercouleur. Wenn der Whisky aber gut ist, mache ich auch mal eine Ausnahme. Geschmacklich macht die Färbung keinen nennenswerten Unterschied.
Wenn man sich auskennt, sagt die Farbe viel über den Whisky aus. Einer mit Färbung kann optisch nicht mehr wirklich bewertet werden.
Von meinen ca. 120 Flaschen sind etwa 20 mit Färbung, der Rest ist ungefärbt.
Darüber streiten sich die Geister. Aus meiner bescheidenen Sicht: Ja.
Bei 12 y gibt es das durchaus häufiger, weil das typische Standardabfüllungen sind, bei denen die Kunden erwarten, dass bei jeder Flasche möglichst Geschmack und Optik wiedererkennbar sind. Können dennoch hervorragende Tropfen sein.
Habe gerade einmal beliebig 10 Flaschen in die Hand genommen: Bei 3 war Färbung angegeben. Einzelfassabfüllungen oder Flaschen in Cask Strength habe ich nicht betrachtet. Die sind grundsätzlich unverändert.
früher war mal die absolute Konstanz des Aussehens wichtig, weil Marketingmanager glaubten, kleine Variationen würden die Kunden verunsichern, darum wurde immer Karamell zugegeben. Außerdem ist die natürliche Farbe vieler Whiskies recht hell und urinähnlich, in den alten ausschließlichen Sherryfasszeiten galt aber dunkle Farbe als Qualitätsmerkmal. Die stetige Abnahme verfügbarer Sherryfässer und die zunehmende Verwendung von Bourbon- und Weinfässern hat zu einem Umdenken geführt. Darum wird die Farbe immer öfter so gelassen, wie sie aus dem Fass kommt (natural colour).
Ein ähnliches Thema ist chill filtration...
Weil die Farbe durch lange meist sehr lange reife von erst in den Whiskey kommt. Außerdem geht durch eine Filtration die viele Hersteller machen auch Farbe verloren.
Also sind viele günstigere Whiskeys gefärbt was aber nichts am Geschmack ändert sondern einfach nur eine andere Ästhetik bringt. Oder einfach für ein gleiches Erscheinungsbild im Supermarkt Regal sorgt.
Es sind auch namenhafte single malts gefärbt. Kennst du dich da überhaupt aus!
Es gibt ja auch Whisky mit natürlichem Farbstoffe aber meistens ist es nicht natührlich weil das echt teure Stoffe sind
die Bezeichnung "natural colour" bedeutet die Farbe, mit der der Whisky aus dem Fass kommt, keinen zugesetzten "natürlichen" Farbstoff. Gefärbt wird immer mit Karamell (E150a).
Der einzige Zusatzstoff, der z.B. bei Scotch überhaupt zugelassen ist, ist Zuckercouleur. Nichts anderes.
Also ist ein Whisky ohne Färbung ein Qualitätsmerkmal ?
Hätte nämlich auch 12 Jahre alte Single malts probiert, die Laut Beschreibung gefärbt waren. War aber gut.