Durch Feierabendbier Alkoholiker?

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Das ist nicht ganz einfach zu beantworten. Die Kernfrage ist letztlich die, ob Du ohne Probleme auf Dein Feierabendbier verzichten könntest.

Nur allein aus der Tatsache, dass Du regelmäßig und aus Gewohnheit ein Bier trinkst, bist Du kein Alkoholiker. Du hast Dir das einfach angewöhnt. Viele Menschen trinken tagsüber nicht genug und haben abends Durst. Dem kommt der herbe Geschmack des Feierabendbieres schon sehr entgegen.

Ein Gewohnheitsverhalten ist etwas anderes als ein Suchtverhalten. Sich auf das Feierabendbier zu freuen ist noch keine Sucht. Das Bier abends zu brauchen um irgendwie den Kopf frei zu bekommen oder runter zu kommen hingegen schon. Auch wenn Du es nicht erwarten kannst und dann irgendwie anfängst auf die Uhr zu schauen, wann es endlich spät genug für das Bier ist, dann ist das kein gutes Zeichen.

Bei einer Alkoholsucht ist Dein Körper an den Alkoholkonsum angepasst und erwartet ihn. Das heisst zum einen, das Menschen die regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, diesen (oft) besser vertragen, da sie darauf eingestellt sind das Gift ab zu bauen. Abefr auch "trinkfest" zu sein ist für sich genommen noch kein Anzeichen, dass man Alkoholiker ist, auch wenn es oftmals heißt, das man ein höheres - unter Umständen problematisches - Trinkverhalten hat. "Trinkfest" zu sein heisst aber trotzdem noch nicht, dass man nicht problemlos Alkohol verzichten könnte. Ein Alkoholiker kann das nicht. Er braucht den Nachschub um zu funktionieren.

Letztlich kommt es nicht nur darauf an ob Du regelmäßig trinkst, sondern auch darauf wie viel und was Du unter Feierabendbier verstehst. Jeden Abend ein Glas Kölsch oder eine 0,3er Flasche ist etwas anderes, als sich jeden Abend den Maßkrug voll zu schenken.

Zusammengefasst: Du bist, wenn Du regelmäßig ein Feierabendbier trinkst nicht automatisch ein Alkoholiker. Dennoch legst Du ein gewohnheitsmäßiges Trinkverhalten an den Tag, was nicht riskikolos ist und unter Umständen (aber nicht zwangsläufig) der Einstieg in eine Alkoholsucht sein kann.

Es lohnt sich schon darüber nachzudenken, ob man nicht an 1-2 Tagen die Woche auf das Bier verzichten und stattdessen etwas alkoholfreies trinken kann. Auch so etwas wie immermal eine Art Fastenwoche(n) einzuschieben ist nicht verkehrt. Das dient letztlich auch der eigenen Überprüfung.

Wenn Du merkst, dass es dir schwehr fällt, auch mal eine Woche auf Dein Bier zu verzichten, dann sollten schon die Alarmglocken läuten.

Alkoholiker ist, wer die Diagnosekriterien dafür erfüllt. Eine solche Diagnose erfolgt dann übrigens nicht online, durch einen Haufen Fremder, sondern durch einen Arzt, mit dem man persönlich reden kann. In dem folgendend verlinkten Artikel wird das ausführlich erklärt. Beachte, dass es schon als problematischer Konsum angesehen werden kann, wenn man nur ein Kriterium erfüllt.

Alkoholismus, https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholkonsum/alkoholismus/

Solltest du dir unsicher sein, ob dein Alkoholkonsum im Rahmen ist, sprich mit Fachleuten darüber. Die Beratung ist vertraulich, unverbindlich und gratis. Besser, man fragt einmal zu oft nach, als einmal zu wenig.

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie ✅ Kein Fachmann, kein Arzt ❌

Du musst austesten, ob du es brauchst. Ich habe das früher genau so gemacht und aus einem wurden mehrere, weil es schmeckt. Dann habe ich 1999 mit Sport angefangen und danach Bier zu trinken, erschien mir kontraproduktiv. Deshalb halte ich es so, dass ich von Montag bis Freitag nichts trinke und es fehlt mir auch nicht. Also wie hier schon einige geraten haben, verzichte mal. Bier sollte Genuss sein, nicht Gewohnheit, dann schmeckt es auch besser.

Woher ich das weiß:Hobby – 500 getestete Marken, an Seminaren & Verkostungen teilgen.

Nun ja, es ist ja nun (unabhängig davon aus welchem Grund das Bier konkret getrunken wird) zum einen eine unabdingliche Regelmäßigkeit da, zum anderen hat sich ein starker Gewöhnungseffekt (dadurch bedingt) aufgebaut. Demnach also ja. Inwieweit das bereits gesundheitlich bedenklich ist (abgesehen von der generellen Gesundheitsgefährdung durch regelmäßigen Konsum) kannst du am besten selbst herausfinden, indem du für einen längeren Zeitraum dieses Feierabendbier von jetzt auf gleich einfach mal weglässt. Solltest du psychische (Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, etc.) oder physische (Schwitzen, Kreislaufprobleme) Folgen spüren, dann bist du in einer bedenklichen Situation.

lg up

Noch nicht. Aber so mancher hat so angefangen. Irgendwann werden es zwei, schnell auch drei; verzichtet man drauf wird man irgendwie nervös... und so weiter.

Was nicht passieren muss! Es gibt auch viele die trinken ihr Leben lang täglich Bier ohne abhängig zu sein.

Es ist nicht möglich, das an dem einen Punkt festzumachen.