Alkohol und Drogen im Islam?

7 Antworten

Nein, es gibt keine Ausnahmeregel.

Was erlaubt ist und was Menschen tun, sind immer zwei Paar verschiedene Schuhe. Unabhängig von Religion gibt es auch in Deutschland Gesetze und es gibt Menschen, die sich nicht daran halten, obwohl sie sich damit schaden, wenngleich auch nicht immer gesundheitlich.

Der Mensch ist schwach und sündig, er folgt leider sehr leicht seinen Neigungen und Gelüsten. Und dabei versuchen viele Muslime immer Schlupflöcher um Verbote herum zu finden. So sind Alkohol und Rauschmittel klar haram, aber beim Rauchen da geht es schon wieder los, da beziehen sich die Betroffenen darauf, dass frühere Gelehrte das Rauchen als makruh und nicht als haram eingestuft haben. Makruh bedeutet ja nicht verboten, aber so viel wie unerwünscht, verpöhnt o.ä.. Damals hatte man aber diese medizinischen Erkenntnisse noch nicht. Heute sind sich die Gelehrten einig darüber, dass das Rauchen haram ist, denn die Forschung hat bestätigt, wie schädlich es ist und es muss ja sogar auf den Tabakwaren vermerkt werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Prinizipiell hast du recht, auch das Rauchen wird im Islam kritisch gesehen und teilweise als Mekruh, also eine Vorstufe von Haram, ausgelegt.

Und man muss unterscheiden zwischen Rausch- und Schadmitteln.

Im Islam heißt es hierzu, dass die kleinste Menge von dem auch verboten ist, was dich in größeren Mengen berauscht (Drogen, Alkohol).

Das ist ein kompliziertes Thema, aber ich hoffe, dir zumindest einen Überblick geschafft zu haben.

schroeder204 
Fragesteller
 15.02.2019, 22:46

Danke für die Antwort, das hat mir etwas weitergeholfen. :)

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1oo1oo  15.02.2019, 22:55
@schroeder204

Ich kann Dir deine Antwort auch besser erleuchten.

Das Problem ist auch folgendermaßen:

Rauchen ist definitiv nicht halal, aber Haram sind gravierende, schwerwiegende Sachen, die auch jemanden von seinem Glauben austreten lassen könnten. Sagt man zu etwas Halal, was Haram ist, so fällt man vom Glauben und es würde eine Verleugnung der Religion bedeuten.

Genau das ist die Grauzone beim Rauchen, sagt jemand explizit, dass es Haram ist, was es aber eventuell doch nicht ist, übernimmt er durch diese Fatwa (Auslegung eines Gesetzes), die komplette Verantwortung für die islamische Welt. Deshalb sagt keiner Halal oder Haram. Es ist aber definitiv mehr zu verbotenen Sachen zuzuordnen, als es erlaubt ist.

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Alles was dem Körper schadet ist eine Sünde (Haram).

Richtig aber auch falsch.
Dann dürfte man kein Fußball spielen, weil beim Kopfball Gehirnzellen absterben...
Viele Medikamente wären verboten, da oft Alkohol enthalten ist...

Die Absicht spielt eine Rolle. Wenn ich Sport treibe und meinen Körper schade, dann kannst du das nicht mit Alkohol trinken vergleichen. Ist zwar für viele verständlich aber ich wollte es nur einmal erwähnt haben.

Aber weshalb konsumiert der Großteil der Muslime "legale Drogen" wie Ziggareten, es Schadet dem Körper ist es eine Ausnahmeregel?

Es gibt keine Ausnahmeregel, verboten ist verboten.
Das Rauchen zum Beispiel ist für mich eine Sünde, weil es dir nur schadet, es nicht notwendig wäre aber es gibt halt sehr viele, die rauchen (ob Zigarette oder Shisha spielt keine Rolle).

Falls Ja warum Trinkt Ihr danm kein Alkohol aber Raucht?

Ich denke es liegt einfach daran, dass das Nikotin dich fester im Griff hat als das Alkohol. Kannst dir ja auch die Frage stellen, wieso es Muslime gibt, welche trinken und rauchen aber auf Schweinefleisch verzichten. Schweinefleisch zu ersetzen oder nicht zu essen ist mehr als einfach (gibt ja genug Optionen) aber wie ersetzt du das Nikotin?

Nur weil Muslime etwas machen, muss man es ja nicht gleich auf ihre Religion schieben?!

Muslime sind auch Menschen, und nicht alle nehmen es so ernst mit ihrem Glauben.

Oft fehlt denen sogar die nötige religiöse Aufklärung und werden trotzdem als Muslime identifiziert (was sich dann wiederspricht) oder sie haben es einfach verdrängt, so dass sie sich gegen kognitive Dissonanzen kaum wehren.

Guelifee  15.02.2019, 22:50

:) gut gesagt sie haben recht

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Einmensch12  15.02.2019, 23:14

Ich finde, jeder kann sich als Moslem bezeichnen, wenn er sich so fühlt. Dafür muss man doch nicht jede einzelne Sure 1:1 ausleben, dann wären fast alle in Deutschland lebenden Muslime, „Keine Muslime“.
Das ist genauso dasselbe, wie mit Aleviten. Es gibt Aleviten, die sich als Muslime sehen und es gibt Aleviten, die sich nicht als Muslime sehen. Ich finde das ist jedem selbst überlassen, dafür gibt es in meinen Augen, keine Regel.

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weil viele offiziell Muslime sind aber nicht religiös sind

ich halte mich selber nicht an die Gebote,ist ja jeden seine Sache. Man wird ja irgendwo in die Religion reingeboren und entscheidet dann selber wie extrem man sie auslebt oder nicht

Guelifee  15.02.2019, 22:48

Eine andere Sichtweise von Muslimen natürlich kommt es bei den Menschen vorallem auch noch bei jungen darauf an wie das Umfeld ich z.B wäre Passiv Raucher wegen meinem Vater und meine Eltern sind modern dann gäbe es auch andere die gezwungen werden :/

Sonst entscheidet man wirklich selber irgendwann darüber wenn man alt genug ist und soweit denken kann :)

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