Wie wirkt die Pille bzw. die Pille danach?
1) Wenn man die Pille nimmt, täuscht man seinem Körper eine Schwangerschaft vor, sodass selbst die Periode ausfällt. Nur wie lange ist das möglich? Was würde passieren, wenn man das 9 Monate macht?
2) Pille danach, wie soll das geht? Wenn man schon schwanger ist und dann den Körper reinlegen will, dürfte die Pille ohne Wirkung sein, da man ja tatsächlich schwanger ist. Sehe ich das falsch?
3) Wieso hat die Pille einen niedrigeren Pearl-Index als das Kondom? Das Kondom sollte doch absolut sicher sein, da es jegliche Samen direkt abfängt. Wieso werden also mehr Frauen während des gebrauchs von Pariser schwanger als wenn sie die Pille nehmen? Kann man das erklären?
4 Antworten
Zu1.):
Bei regelmäßiger Einnahme hebeln die Hormone der Pille deinen eigenen natürlichen Zyklus aus (die hormonelle Situation ist ähnlich wie in der zweiten, unfruchtbaren Zyklushälfte) und unterdrücken kontinuierlich sowohl den Reifeprozess der Eizelle als auch den Eisprung.
Zusätzlich wird der Umbau der Gebärmutterschleimhaut gestört, das heißt, diese wird nicht auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet und es bildet sich am Eingang der Gebärmutter ein Schleimpfropf, der für Spermien nahezu undurchdringbar ist.
Das geschieht solange, wie man die Pille am Stück (also eine Mikropille ohne reguläre Pause) nimmt - egal, ob nun 21, 50, 100 Pillen. Das ist dann ein Langzeitzyklus.
Der Langzeitzyklus ist nicht ungesünder, als generell die Pille zu nehmen. Er wird heutzutage sogar empfohlen, da es keinen medizinischen Grund dafür gibt, warum überhaupt einmal im Monat regelmäßig eine Abbruchblutung erfolgen sollte.
Dafür bietet der Langzeitzyklus aber eine Menge Vorteile: eine gleichmäßige Hormonzufuhr ist oft vom Körper besser verträglich, es kommt zu weniger Menstruationsbeschwerden, PMS und Migräne, dafür Kostenersparnis bei Hygieneartikeln und die Verhütungssicherheit ist höher.
Zu 2.):
Grundsätzlich gilt; je früher die "Pille danach" nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen wird, desto sicherer kann eine Schwangerschaft verhindert werden, weil die Wahrscheinlichkeit einfach größer ist, einem möglichen Eisprung zuvor zu kommen.
Die „Pille danach“ hemmt die Eireifung und verschiebt den Eisprung im Zyklus der Frau um 5 Tage nach hinten, sodass keine Befruchtung mehr möglich ist, weil die Spermien die Eizelle nun „verpassen“ bzw. dann abgestorben sind und nichts mehr anrichten können.
Nach dem Eisprung, also in der zweiten, unfruchtbaren Zyklusphase ist eine Schwangerschaft nicht möglich und die Einnahme der "Pille danach" überflüssig, weil mit oder ohne Pille danach das Eintreten einer Schwangerschaft unmöglich ist.
Wenn der Eisprung jedoch zufällig zeitgleich mit dem ungeschützten Geschlechtsverkehr stattfindet und die "Pille danach" wird wenige Stunden später eingenommen, ist eine Befruchtung der Eizelle nicht mehr zu verhindern. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, dass trotz Einnahme der "Pille danach" eine Schwangerschaft eintritt.
Zu 3.):
Bei der Kondombenutzung können viele Anwendungsfehler passieren:
- Falsche Kondomgröße
- Nicht rechtzeitig übergezogen
- Kondom beim Rausziehen nicht festgehalten
- Nicht auf dem Penis abgerollt, sondern vorher
- Kein Platz an der Spitze gelassen
- Luft nicht aus der Spitze gedrücken
- Kondom falsch herum aufgezogen
- Nicht komplett übergezogen
- Öffnen der Verpackung mit scharfem Gegenstand (Messer, Schere, Zähne...)
- Das Kondom vor Benutzung nicht geprüft (auch Verfallsdatum)
- falsches Gleitgel benutzt
- Nach Orgasmus nicht sofort rausgezogen
- Kondom mehrmals benutzt
- Nicht richtig aufbewahrt
Bei den Studien zur Berechnung des Pearl Index wird beispielsweise auch ein Kondom, das gar nicht verwendet wurde, sondern in der Schublade lag, miteinbezogen.
Dass die Pille keinen Pearl Index von glatt Null hat (den noch nicht mal eine Sterilisation oder Vasektomie erreicht!) liegt vermutlich laut Expertenmeinung an auch unbemerkten oder nicht zugegebenen Einnahmefehlern.
Denn ein erschreckend hoher Anteil nimmt die Pille eben nicht regelmäßig. Man geht von bis zu 80% der Pillenanwenderinnen aus, die auch schon mal eine Pille vergessen haben. Laut einer repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (Gfk) vergisst rund jede vierte Frau einmal im Monat die Pille.
Aber nicht jeder Fehler führt bei der Pille auch direkt zu Schutzverlust.
Alles Gute für dich!
Hallo iQDetectiv
1 Die meisten Pillen verhindern einen Eisprung und zusätzlich wird die Beschaffung der Gebärmutter-Schleimhaut so verändert dass sich ein Ei nicht leicht einnisten kann
2 Die Pille danach verschiebt den Eisprung um einige Tage, so dass Spermien, die ja im Körper der Frau einige Tage überleben können, kein Ei mehr befruchten können
3 Kondome sind auch sicher aber es hängt sehr viel von der richtigen und rechtzeitigen Anwendung ab, bei der Pille brauch man nur jeden Tag daran denken. Fehler bei der Pilleneinnahme lassen sich in den meisten Fällen korrigieren, beim Kondom nicht.
Liebe Grüße HobbyTfz
zu 1) Gar nichts würde passieren, dann spielst du deinem Körper halt länger vor, schwanger zu sein
zu 2) Die Pille danach wirkt nicht wie die Pille, sie verschiebt dein Eisprung nach hinten. Du hast also völlig recht, dass sie wirkungslos ist, wenn der Eisprung oder gar eine Befruchtung bereits stattgefunden hat
zu 3) Das liegt daran, dass das Kondom im Durchschnitt anfälliger für Anwendungsfehler ist als die Pille
Die Wehen werden doch nicht ausgelöst, weil man 9 Monate schwanger war, sondern, weil ein Kind da raus will :D
Zu 1) Dein Körper hat, wenn du die Pillenpause machst, Abbruchblutungen in einem Pillenfreien Zeitraum, das geht dann immer so weiter und ist überhaupt nicht schlimm. Du kannst die Pille aber nach Rücksprache mit dem Arzt auch eine Zeit lang durchnehmen, das ist auch nicht schlimm.
Zu 2) Es gibt einen tollen Eintrag dazu: https://pille-danach.de/fragen/wie-wirkt-die-pille-danach-685
Zu 3) Kondome können zB ablaufen oder beschädigt sein (unsachgemäß verwendet), sie können platzen.
Nur was geschieht, wenn man diese Pillenpausen 9 Monate nicht macht? Irgendwann proliferiert es doch innerlich so sehr, dass der Körper dieses abbluten muss.
Nach 9 Monaten müssten aber die Wehen einsetzen.