Wie sehr darf man als Gemeindereferent körperlichen Kontakt zu anderen Menschen haben?
Es geht mir jetzt hier nicht um Sex, sondern um Umarmungen und Kuscheln. Also ich bin ein Mensch, der viel körperliche Nähe braucht.
Aber ich weiß nicht, wie ist das eigentlich als Gemeindereferent? Darf ich da Freunde umarmen oder mit ihnen kuscheln? Oder darf sowas nur innerhalb der Ehe stattfinden?
12 Antworten
Das ist ein ganz heikles Thema. Bevor die Sache mit dem Missbrauch an Kinder gross thematisiert wurde, war es "einfacher".
Seither sieht man es in Bezug auf körperlichen Kontakt einiges "enger".
Kuscheln ist für einen Gemeindereferenten nicht erlaubt. Weder mit Kindern noch Erwachsenen.
Eine Umarmung in Grenzen. Wenn man ein Seelsorgegespräch (Trauerfall) hat, dann geht es manchmal nicht ohne. Dann ist das aber, weil man den Wunsch des Gegenübers spürt.
Bei sonstigen Seelsorgegesprächen eines Referenten mit einer Frau sollte man es nicht tun und eine gesunde räumliche Distanz halten.
Wenn man persönliche Freunde hat, darf man sich umarmen. Doch sollte man das mit Vorteil in privaten Wohnungen und nicht öffentlich tun. Wenn die Begegnung am Ort stattfindet, wo man als Referent arbeitet.
Umarmen kann man auch andere Menschen wenn sie das auch wollen… das geht auch in einer Beziehung
Ich würde es im Kontakt mit Personen, mit denen Du beruflich zu tun hast (also in Deiner Gemeinde sind) nicht empfehlen. Könnte missverständlich rüberkommen.
Ich kenne auch einen Priester (Zisterziensermönch), der jedem Bekannten, m oder w, gleich um den Hals fällt. Ich unterstelle absolut nichts Böses, aber darüber haben sich schon einige lustig gemacht; es kommt nicht gut an.
Gegen Freundschaften mit anderen Männern ist absolut nichts zu sagen. Die kannst Du auch zu Dir einladen oder gemeinsam in den Urlaub fahren.
Bei Freundschaften mit Frauen solltest Du in Deiner Position aufpassen, dass keine Gerüchte entstehen. Aber grundsätzlich sind die natürlich nicht verboten.
Aber Du frugst ja explizit nach "körperlichem" Kontakt.
Gute Freunde umarme ich auch schon mal gelegentlich, gerade, wenn man sich länger nicht gesehen hat oder bei freudigen Anlässen wie Geburtstagen, Kindergeburten, bestandenen Prüfungen - dagegen spricht ja nichts.
Aber bei so "Halb-Freunden", eher "Bekannten" würde ich in der eigenen Gemeinde körperlich lieber etwas Distanz wahren.
Das ist legitim. Aber passe halt auf, dass es nicht zu Gerede kommt.
Aber scheint ja momentan noch sehr theoretisch zu sein, Du bist ja noch in keiner Gemeinde, wenn ich das richtig verstehe.
Hallo,
im dienst wird professionelles verhalten erwartet, klar, ne?
wenn sich dabei zu dem einen oder anderen gemeindemitglied eine freundschaft entwickelt, dann ist das auch völlig in ordnung.
und privat kannst du da recht frei handeln....
ich kenne eine Gemeindereferentin, die lebte bei ihrem freund unverheiratet, mit kind, jetzt ist das zweite kind unterwegs, da hat se standesamtlich geheiratet. der pfarrer hat zwar geschluckt, aber alles akzeptiert.
alle 14 tage ne neue freundin würde aber wohl zu weit gehen
Ja, das Problem ist leider, dass es sehr auf die Gunst/Missgunst des Pfarrers und Bischofs ankommt. Manche können sich fast alles erlauben, manche werden direkt entlassen. Hier muss es endlich bessere Regeln geben.
Du kennst die Einzelfälle in denen entschieden wurde so gut, dass Du beurteilen kannst, dass es auf die Gunst/Missgunst ankommt? Du kannst also beurteilen, dass die heutigen Regeln verbessert werden müssen?
Das ist nicht meine persönliche Beurteilung, das ist gerade ein sehr großes Thema bei der Bischofskonferenz.
Gegen körperliche Nähe ist nichts einzuwenden, selbst nach der absonderlichen Sexualmoral der Christen nicht.
Wichtig ist nur, dass die anderen Personen sich damit auch wohl fühlen. Wenn du in einer Führungsposition bist, dann können andere Menschen sich schnell gedrängt fühlen, auf deine Vorschläge einzugehen... Selbst dann, wenn es ihnen eigentlich unangenehm ist.
Solange du da sensibel und zurückhaltend agierst, gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, auf Nähe zu verzichten.
Und was, wenn ich in der Gemeinde vor Ort Freundschaften schließe?