Warum ist das Leben so ungerecht, warum haben es Lesben besser als Schwule?

4 Antworten

Ich verabscheue weder schwule oder lesben, mir wäre das egal.
(Aber wenn ein Mann zu schwul ist [sich wie ne Frau benimmt] dann nehme ich Abstand). Aber wenn ein Mann schwul ist würde das mir egal sein (natürlich in freundschaftliche weiße und keine Beziehung).

Ich finde es auch nicht schlimm wenn Frauen lesbisch sind, da ist es mit ganz egal...

Ich würde niemals Sex mit einem Mann haben, warum ? Weil ich es 0 attraktiv finde (deshalb bin ich ja auch Hetero). Du hingegen würdest wahrscheinlich nicht mit einer Frau schlafen (weil du sie nicht attraktiv findest) deshalb bist du auch schwul.
ABER eins solltest du wissen, viele Männer, sehr viele Männer die Hetero sind würden auch mit nem mann schlafen (hat auch sogar eine Studie bewiesen und das jeder 4ter Hetero mann), ich gehöre nicht dazu sonnst würde ich es wissen, aber einige möchten es nicht wahrhaben oder verstecken es. Meistens sind das auch Männer die richtig gegen schwule sind (aber aufpassen) wenn du dann Pech hast liegst du im Koma

Hast du dich mal bei etlichen Fandoms in den Fanfiktions umgesehen? Glaub mir, dort ist das Gegenteil von deiner Aufzählung

Du siehst gerade irgendwie nur die eine Seite des Themas.

Ja, die Diskriminierung Schwulen und Lesben gegenüber ist nicht sie selbe. Da wirken ganz unterschiedliche Muster an Diskriminierung. Und ich denke, die meisten der Unterschiede haben noch mit den traditionellen Rollenvorstellungen zu tun.

Auch in der gesamten Emanzipationsbewegung haben sich Menschen zwar lange dagegen gewehrt, aber es doch irgendwie nachvollziehen können, dass sich Frauen Recht wie wählen-gehen, Hosen tragen, Arbeiten gehen..., die lange männlich konnotiert waren, erobert haben. Früher haben Männer Hosen und Frauen Röcke getragen. Die Frauen haben sich die Hosen erobert und es war kein Problem. Würde ein Mann einen Rock tragen wollen, hätte er mit ganz schön viel Diskriminierung zu kämpfen. Das hat mit den klassischen Rollen zu tun und damit, dass das Aneignen von männlichen Atributen, Verhaltensweisen... durch die Frauen quasi als gesellschaftliche Aufstieg angesehen wurde. Und wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der alle auf möglich viel Ansehen... aus sind.

In diesem Zusammenhang könnte man auch erklären, dass zwei Frauen, die eben nicht mit einem Mann, sondern miteinander leben, lange Zeit quasi zwar als seltsam oder sonderlich angesehen wurde, aber das für die Menschen auch immer was von "selbstständig" und "frei" zu tun hatte und auch irgendwie einem gesellschaftlichen Aufstieg gleich kam.

Ein Mann hatte quasi mehr Macht und mehr Bedeutung, wenn er mit einer Frau verheiratet war. Für einen Mann kam damit keine Frau zu heiraten, sondern mit einem Mann zusammen zu leben, eher einem freiwilligen gesellschaftlichen Abstieg gleich.

Da diese gesellschaftlichen Strukturen nicht mehr so stark sind wie früher, ist dieser Unterschied sicherlich auch nicht mehr so deutlich. Aber in den Köpfen mancher Menschen ist wahrscheinlich immer noch dieser Gedanke vom quasi freiwilligen gesellschaftlichen Abstieg vorhanden und das ist damit etwas, was nicht in ihr Konzept einer Leistungsgesellschaft passt und was sie daher ablehnen.

Die andere Sache ist die, dass man über viele Jahrhunderte der Meinung war, ein Mann ist ein sexuelles Wesen, einer Frau hingegen hat man jegliche eigenständige Sexualität abgesprochen. Dieses in Verbindung damit, dass männlich einfach häufig mit machtvoll in Verbindung gebracht wurde... Früher war eh alles noch prüder als heute und heute sind auch nur Dinge "in Ordnung", die eben in ganz klare Muster passten. Lesben sprach man lange Zeit ab, überhaupt Sex haben zu können. Das passte damit so in das Bild. Zwei Frauen, die zusammen leben, bedeutet kein Sex aber gesellschaftlicher Aufstieg. Für die Menschen ein Stück weit nachvollziehbar. Zwei Männer zusammen bedeutete quasi doppelt Sex (also, zwei machtvolle, männliche sexuelle Menschen zusammen), dafür aber gesellschaftlicher Abstieg. Und diese Kombination wurde als sehr verpönt bis irgendwie bedrohlich, verachtenswert... angesehen.

Das sind so die historischen Sichtweisen. Aber auch im heutigen unterschiedlichen Umgang mit Schwulen und Lesben merkt man noch Überbleibsel aus den alten Denkweisen. Frauen hat man noch nie so ernst genommen wie Männer. Männer, die sich als schwul outen, hören sicher sehr viel häufiger als Lesben sowas wie "Äh, ist das eklig" und weitere abwertende Kommentare. Dafür hören Lesben wahrscheinlich sehr viel häufiger sowas wie "Ach komm, wart man ab, bis du den Richtigen triffst. Das kannst du doch jetzt noch gar nicht sagen. Das ist sicherlich nur eine Phase..." Männern traut man viel mehr "Selbstbewusstsein" zu, gerade was Fragen der Sexualität betrifft als Frauen. Daher nimmt man Schwule sehr viel ernster als Lesben. Man lehnt sie aus alten patriarchalen Strukturen heraus ab (siehe oben). Die lesbischen Frauen lehnt man meistens nicht ab, sondern nimmt sie einfach nicht ernst.

Auch, dass viele Männer die Vorstellung von zwei Frauen miteinander "sexy" finden, hat was mit nicht ernst nehmen zu tun. Sie sind einfach der Meinung, dass das ein nettes Vorspiel ist zu irgendwann-kommt-dann-der-Mann-dazu. Weil in den Köpfen vieler Männer Sex nur zwischen Frauen ja nicht "richtig", nicht "vollständig" sein kann. Frauen hingegen, die zwei Männer miteinander sehen, ist klar, dass die beiden mit sich völlig glücklich sind und dass da keine Frau mehr fehlt oder dazu passt.

Zusammenfassung:
Du siehst, Schwule werden vielleicht, je nach Definition, mehr diskriminiert als Lesben. Die werden dafür häufig einfach nicht ernst genommen. Und das alles hängt mit unseren alten patriarchalen Strukturen zusammen, in denen Frauen einfach ganz andere Eigenschaften und Rollen zugeschrieben werden als Männern. Und ein Mann, der sich in einen anderen Mann verliebt, bricht sehr viel mehr mit diesen zugeschriebenen Rollen als eine Frau, die sich in eine Frau verliebt.

Du solltest mal einfach nicht so viele Vorurteile haben, dann wird deine Welt auch nicht ganz so ungerecht aussehen.