Transphobe Schwule und Lesben?

7 Antworten

Ja, hab ich schon kennen gelernt.

Immer wieder spannend sind auch zb transphobe Transgeschlechtliche (Die binär trans sind und ein Problem mit Nichtbinären haben), lesbophobe Asexuelle (Die der Meinung sind, lesbische Frauen sind in Wirklichkeit ace und können das nicht wahrhaben), biphobe Pansexuelle (Die der Meinung sind, alle Bisexuellen sind oberflächlich und nymphoman), rassistische Schwule (Meist in dem Sinn, dass sie Männer beleidigen, die Partner haben, die nicht weiß sind), biphobe Lesben/Schwule (Die der Meinung sind, Bisexuelle würden entweder nur mit dem gleichen Geschlecht experimentieren, oder könnten sich nicht eingestehen schwul/lesbisch zu sein), und so weiter und so fort.
Es gibt die LGB-Alliance, es gibt "Get the B out" und "Get the L out", usw.

Warum Leute in unserer Community Probleme mit den anderen dazu gehörigen haben, verstehe ich mittlerweile echt nicht mehr. War tatsächlich auch längere Zeit bei einigen dieser Meinungen (Insbesondere: Ich hab nicht gefunden, das Asexuelle zu LGBT gehören und war der Meinung, Nichtbinäre gibt es nicht, bis ich realisiert hab, dass ich das selbst bin), aber mittlerweile versteh ich es echt nicht mehr. Solange man niemand damit schadet, wer man ist und was man tut (Und das tut ja prinzipiell keine der genannten Gruppen), soll man doch genau so weiter leben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
StanDard1  07.04.2023, 12:40

"Warum Leute in unserer Community Probleme mit den anderen dazu gehörigen haben, verstehe ich mittlerweile echt nicht mehr".

Ist das eingetragener Verein, mit einer gewählten Führung und einer Satzung? Nur weil irgendjemand, irgendwelche Buchstaben aneinanderreiht, bilden ja nicht alle zusammen eine Community. Niemand wurde von irgendjemanden gewählt, um einen anderen zu vertreten.

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Seraphiel0  07.04.2023, 12:42
@StanDard1

Ganz richtig. Eben deshalb ja. Wir haben keine offiziellen Vorgaben, also warum erfindet man selbst welche, um wieder Leute auszuschließen - wenn man doch eigentlich exakt deshalb andere Gleichgesinnte sucht, WEIL man von anderen ausgeschlossen wird?

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StanDard1  07.04.2023, 19:49
@Seraphiel0

Du meinst das Ziel der Gruppen ist nicht ausgeschlossen zu werden? Dann könntet ihr ja auch bspw. Buchstaben körperlich Behinderte mit reinpacken, die werden auch oft ausgeschlossen... Ich glaube das Mißverständnis liegt eher bei dir, dass alle "Ausgeschlossenen" gleichgesinnt sind, eine Community bilden und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Das tun sie nicht.
Das Motto, das damals kommuniziert wurde war bspw. "wir wollen nur lieben, ohne von anderen diffamiert zu werden". Teile der T-Community widerum beschimpft Leute als transphob, wenn sie Transpersonen nicht daten wollen. Im Grunde zwei Gruppen, mit völlig gegensätzlichen Zielen.

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Seraphiel0  07.04.2023, 22:02
@StanDard1

Das mit den Behinderten ist gar nicht sooo weit weg von dem, was tatsächlich passiert. Man nennt es Intersektionalität. Das ist die Überzeugung, dass es keinen Sinn macht, nur für die Rechte einer Minderheit zu kämpfen, sondern dass es alles Hand in Hand gehen muss - da die Ursachen für die Diskriminierung auch alle von denselben Situationen ausgehen. Der Sozialdarwinismus hat Rassismus gebracht, weil er verschiedene 'Rassen' als 'für verschiedene Zwecke gedacht' interpretiert hat, ja - aber der Sozialdarwinismus hat auch weiße Frauen für dumm und nur zum Kinder machen geeignet erklärt; und Queere als 'Gegen die Evolution' und 'Unfit'; und Behinderte als 'Sackgasse der Evolution'.

Und, so wie du das mit Transphobie und keine Transperson als Partner wollen, ist das sehr überzogen - was aber seit Jahren so gemacht wird, ich werfe dir nicht vor, dass du selbst überziehst, du rutschst nur in bestehende Rhetorik rein. Es geht hier nicht um Leute, die bestimmte Körperteile einfach nicht anziehend finden oder um Leute, denen leibliche Kinder wichtig sind. Es geht um Leute, die so Sätze fallen lassen wie "Ich date Transfrauen nicht, weil die sind alle hässlich" oder "Ich date Transmänner nicht, weil ich bin ja nicht lesbisch". Weil das jeweils unwahre Vorurteile über Transpersonen verbreitet mit dem expliziten Ziel, Transpersonen mit dieser Aussage zu provozieren.

Wenn Transfrauen nicht die ersten Steine geworfen hätten in der Christopher Street, könnten schwule Männer heute in noch weniger Ländern heiraten als derzeit gegeben. Allein deshalb schon kann man das nicht mehr voneinander trennen.

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Ja, kenne auch eine Person, die schwul und transphob ist, nämlich mich selbst. Ich lehne das ab. Die Gründe sind vielfältig. Diese Menschen sind nicht von Natur aus so gegeben, sie wollen anders sein. Das kann ich leider nicht verstehen.

Kuro48  06.04.2023, 23:08

Und auch dieses Gefühl ist nicht künstlich erzeugt.

Wenn ich Homosexualität nicht verstehe, egal wo sie herkommt, respektiere ich sie ja auch trotzdem und sage nicht "Ich versteh das nicht also lehn ich das ab, ist mir doch egal wie sich die Menschen fühlen, unterdrückt das Hirngespinst gefälligst"

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Seraphiel0  07.04.2023, 07:35
@Kuro48

Exakt. Ich verstehe auch Koreanisch nicht und behaupte trotzdem nicht, dass Koreaner ihre Sprache erfinden und selber auch keinen Sinn darin sehen.

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sie trennen nicht trans und andere menschen von sich, sie trennen sich selber von der lgbt community mit einer engsichtigen perspektive. es ist eine kleine laute minderheit der man keine plattform bieten sollte.

mir ist das völlig egal,jeder soll so leben wie er möchte und weshalb soll man anderen was vorschreiben

Nur weil ich finde das manche als Mann viel attraktiver waren als als Frau oder umgekehrt, bin ich nicht Transphob. Warum setzen manche unbegrenzte Akzeptanz voraus und verstehen dann nicht das man die mit ihren neuen Aussehen nicht mehr attraktiv findet?