Sollte man Kinder loben?
Hallo,
dem Philosophen Adler zufolge, sollte man Kinder keinesfalls loben. Wieso nicht? Stark verkürzt nennt er folgende Argumente
Lob konditioniert das Kind, das Glück im Lob zu suchen. Es verwehrt ihm die tiefere Befriedigung, die Dinge um ihrer selbst willen zu tun.
Wahrer Respekt bedeutet, dass wir einander bedingungslos akzeptieren. Doch das Lob impliziert Bedingungen: „Ich respektiere dich nur, wenn du dich auf eine bestimmte Weise verhältst.“
In der Schule schafft Lob soziale Hierarchien. Keine Lehrkraft kann das Lob gleichmäßig auf alle Schüler verteilen. Es würde durch die inflationäre Verwendung an Wert verlieren. Also werden manche Schüler häufiger gelobt als andere. Diese Hierarchie führt zu Konkurrenz und macht die Klassenkameraden zu Rivalen.
Verhält sich die Mehrheit der Menschen tatsächlich richtig, wenn sie ihre Kinder lobt? Oder würden Sie eher Alfred Adler zustimmen?
Das Ergebnis basiert auf 54 Abstimmungen
21 Antworten
Man soll gerne loben, aber richtig loben. Nicht die Tat loben, sondern das Gegenüber direkt loben. Denn das soll bei ihm persönlich ankommen.
Ich finde aber auch, dass die Lehrkräfte in den Schulen echt besser aufpassen sollen und dann loben sollen, wenn es sich auch gehört und nicht, um irgendwen zu bevorzugen.
Beim Kritisieren soll man die Taktik genau anders herum machen: nicht das Gegenüber direkt kritisieren, sondern die Tat kritisieren.
Außerdem dabei ich-bezogen bleiben, damit das Gegenüber sich nicht herabgesetzt fühlt.
Kindern fehlt noch der bezug was gut und was richtig ist. da sie natürlich nicht so die auswirkung der umwelt erleben da sie noch behütet aufwachsen.
Jedoch hat der Autor in soweit recht. die lösung ist aber nicht lob komplett einzustellen. sondern richtig zu loben. dass man eben auch den Versuch zb lobt. und lob niemals eine bedingung wird. so wie liebe niemals an einer bedingung geknüft sein sollte.
Man sollte Kinder loben, allerdings mit viel Augenmaß. Man muss Kinder loben, wenn sie etwas gut gemacht haben, allerdings nur ihr Tun soll gelobt werden, und nicht die Person. Lob ist ein zweischneidiges Schwert, mit dem man auch Schaden anrichten kann.
PS.: woher ich das weiß? Pädagogikstudium.
Ich finde es schwer. Denn ohne Lob hat es ein Kind schwerer mit der eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Wenn es nur gelobt wird bei Dingen, die das Kind den Eltern "nachmacht", dann hat das Kind später viele Probleme. Zum einen fühlt es sich wahrscheinlich nicht geliebt, weil es nicht so sein kann wie es will. Bzw. weil einfach das Lob oder auch die Unterstützung fehlt den eigenen Weg zu finden. Zum anderen haben sie es schwerer sich selbst zu finden.
Der gute Herr Adler geht von der (schlichtweg falschen) These aus, dass Lob als eine Art der Belohnung zu werten ist. Tatsächlich ist es aber nur eine Form der Anerkennung und Respektes vor der Leistung eines Menschen.
Recht hätte er, wenn er ausgesagt hätte, man solle Kinder nicht in dem Glauben lassen, dass alle ihre Leistungen eines Lobes bedürfen.