Sexueller missbrauch ohne Anzeige?

11 Antworten

Wenn Du tatsächlich ein Freund sein willst, dann rätst Du ihr zur Anzeige!

Ein Gespräch mit den Eltern sollte dem Ganzen voran gehen und dann ab zur Polizei!

Wenn ein Mann von 21 Jahren in der heutigen Zeit nicht in der Lage ist, sowas richtig einzuschätzen, dann hat er halt Pech gehabt und muss mit den Konsequenzen leben. Von Spaß ist sowas ganz weit entfernt und das sollte man in dem Alter wissen!

Schau Dir mal folgenden Bericht an und welche Ausmaße sowas inzwischen annimmt:

https://www.prosieben.de/tv/joko-klaas-gegen-prosieben/video/32-maennerwelten-joko-klaas-15-minuten-clip

Es ist allerhöchste Zeit, dass man solchen Schw... das Handwerk legt! Oder siehst Du Deine Freundin als Freiwild an? Solch einen Freund bräuchte ich nicht 😥

Also wenn es zu keiner Anzeige kommen soll, würde ich mit Euren Eltern sprechen, die dann mit den Eltern dieses Jungen sprechen können. Allerdings wäre ggf. eine Anzeige - die von den Eltern des Mädchens zu stellen ist - schon zu bedenken.


Frage382 
Fragesteller
 05.01.2021, 00:02

Mit dem Eltern von ihm zu sprechen Bringt nicht viel

Und eine Anzeige ich weiß nicht wie wollen sein Leben damit nicht zerstören und bei unserer Gruppe ist das so wenn jemand von einem angezeigt wird gibt das bestimmt echt Stress vorallem bei ihm

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Noahm378  05.01.2021, 03:14
@Frage382

Das hat dich nichts mit leben zerstören zu tun. Das gibt ihn nur ein Kick in eine besser Zukunft. Das ist Belästigung wenn er damit davon kommt denkt er er kam. Es bei anderen Frauen mache also zeig ihn an du hast die nötigen Beweise das ist eine Lektion für ihn.

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Frage382 
Fragesteller
 05.01.2021, 03:26
@Noahm378

Meine Freundin hat ihn jetzt geblockt und jetzt telefoniert er mit ner 13 und 15 jährigen 🤦‍♂️

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catchan  05.01.2021, 03:33
@Frage382

Der muss gestoppt werden...

Sorry, wenn ich das so sage, aber mein Eindruck ist, dass er sich an die Mädchen ranmacht, die er wegen des Alters als leichte Opfer vermutet.

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Frage382 
Fragesteller
 05.01.2021, 03:37
@catchan

Ich glaube eher das er die anschreibt weil er hofft das sie bestimmte Sachen für sein fetisch machem

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Regina3  05.01.2021, 03:39
@Frage382

Der muss eine Strafe bekommen. Und die muss so hart sein, dass er sie nicht nochmals will. Sonst hört der Kerl nie auf.

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catchan  05.01.2021, 03:41
@Frage382

Wohl eher belästigt die nächsten Kinder, weil sein erster Opfer ihm die Wege blockiert hat.

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Regina3  05.01.2021, 03:46
@catchan

Ja, solche Täter suchen sich meist schwächere Opfer aus. Und welche, wo sie vermuten, dass nichts "nach außern dringt" ...

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Alter der Typ ist 21 und so ekelhaft.. Zeig den an und gut is. Der soll aus seinen Lektionen lernen

Also wirklich ein Solches verhalten kann genau so das Leben eines Menschen zerstören wie eine Anzeige eben nur Psychisch. Daher würde ich keine Rücksicht auf das Leben des Mannes nehmen. Er muss doch seines Handeln bewusst sein und muss eben mit den Konsequenzen leben.

Als erste Anlaufstelle würde ich aber erstmal die Eltern des Mädchens nehmen. Sprecht mit ihnen und schildert die Lage, diese können dann bestmöglich handeln! Wenn er dann noch immer nicht aufhört Anzeige ganz einfach.


Schneeprinz  05.01.2021, 11:09
Also wirklich ein Solches verhalten kann genau so das Leben eines Menschen zerstören

Ich finde das Verhalten völlig daneben, aber ich finde es auch völlig unrealistisch anzunehmen, dass man das Leben eines Menschen zerstören kann, indem man ihm ein Dickpic zuschickt.

Ganz so fragil sind Menschenleben nun auch wieder nicht. In der Regel muss man in seinem Leben noch ganz andere Zumutungen aushalten oder zurückweisen.

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Reiterseele  05.01.2021, 11:23
@Schneeprinz

Ich kenne Personen die echt schon arg damit zu kämpfen hatten Psychisch damit klar zu kommen. Natürlich bringt man sich nach einem solchen Bild nicht gleich um aber Vertrauensprobleme, Angstzustände, Verhaltenheit auch beim Partner, können durch sowas ausgelöst werden. Eine Anzeige nimmt die vielleicht den Job. Ein gestörtes Bild auf Männer durch solche Graphischen Mittel kann einem Menschen es schwierig machen einen Partner zu finden und sich bei diesen Wohl zu fühlen. Ich selbst habe noch immer Probleme mit meinem Freund manchmal zu reden weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe.

Das ganze ist Personenanhang aber es kann einem wirklich Psychische Leiden Bringen.

Mit freundlichen Grüßen Jona

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Schneeprinz  06.01.2021, 07:15
@auchmama

Es geht nicht um Verharmlosen. Es geht darum, einen realistischen Blick auf das Leben zu haben und darum, mit dem Leben inkl. seinen Zumutungen und Herausforderungen gut zurechtzukommen.

Es ist nicht realistisch anzunehmen oder zu erwarten, dass das Leben keine Zumutungen bereithält. Das ist etwa so, als würde man annehmen oder erwarten, dass es keine Bakterien oder Viren gäbe. Diese Krankheitserreger gibt es und man wird sie auch nie vollkommen loswerden. Wer zum Schutz vor ihnen in einem permanenten Sagrotan-Nebel lebt, schwächt sein Immunsystem und schädigt seine Gesundheit. Die Folge sind Allergien und um so schwerere Erkrankungen, wenn man trotz aller Vorsicht doch einmal erkrankt.

Darüber, dass das Verhalten des Mannes eine Zumutung und eine Belastung ist, brauchen wir uns nicht zu streiten. Man sollte das nicht verharmlosen aber man sollte auch nicht in die andere Richtung irren: sie ist keine Zumutung und Belastung von lebeneszerstörendem Ausmaß.

Wer sie so darstellt, kultiviert Verletzlichkeit und drängt die Betroffene in eine Opferrolle, die ihr mehr schadet als nutzt.

Lebenstüchtig wird man durch Resilienz.

Resilienz (von lateinisch resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) ist der Prozess, in dem Personen auf Herausforderungen und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens reagieren. Dieser Prozess umfasst Einflussfaktoren, die Resilienz erfordern (z. B. Traumata), Faktoren, die Resilienz begünstigen (z. B. Ressourcen) und Konsequenzen (z. B. Veränderungen im Verhalten oder in Einstellungen). Resilienz kann einen wichtigen Beitrag zur Fähigkeit eines Einzelnen leisten, sich zu erholen oder auf Herausforderungen und Veränderung zu reagieren. [1]
Mit Resilienz verwandt sind Entstehung von Gesundheit ( Salutogenese), Widerstandsfähigkeit ( Hardiness), Bewältigungsstrategie (Coping) und Selbsterhaltung ( Autopoiesis).
In der Medizin bezeichnet Resilienz auch die Aufrechterhaltung bzw. rasche Wiederherstellung der psychischen Gesundheit während oder nach stressvollen Lebensumständen und wird als Ergebnis der Anpassung an Stressoren definiert. [2]
Das Gegenteil von Resilienz ist Verwundbarkeit ( Vulnerabilität).

Natürlich muss man sich eine Zumutung nicht einfach bieten lassen und aushalten. Zum Kosmos der Resilienz gehört auch Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.

Auch Unterstützung ist völlig in Ordnung und eine gute Sache. Man muss nicht mit jeder Zumutung und Belastung alleine klarkommen.

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auchmama  06.01.2021, 10:10
@Schneeprinz
Darüber, dass das Verhalten des Mannes eine Zumutung und eine Belastung ist, brauchen wir uns nicht zu streiten. Man sollte das nicht verharmlosen

Genau so ist es und nicht anders! Den Rest mit Viren und Bakterien hättest Du Dir sparen können!

Ich bin nicht verwundbar, wenn ich von meinem verbrieftem Recht gebrauch mache und jemanden, der mich sexuell belästig anzeige!

Warum sollte ich auf solch ein Exemplar an Gestörtheit noch Rücksicht nehmen, oder mir um solch einen Kerl und sein evtl. Wohlergehen, überhaupt Gedanken machen?

Wenn Du so gebaut bist, dass Dein Rücken breit genug für solchen Schweinkram von anderen ist, dann ist das Deine Sache, ich bin da eher für klare Verhältnisse und um ein angemessenes Strafmaß kann sich die Justiz kümmern.

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Schneeprinz  06.01.2021, 12:38
@auchmama

Ich habe nichts dagegen, wenn du oder wer auch immer sonst betroffen ist, jemanden anzeigt, der ihn sexuell belästigt.

Das einzige, was ich ursprünglich bemängelt habe, ist die Aussage:

Also wirklich ein Solches verhalten kann genau so das Leben eines Menschen zerstören

Diese Aussage ist schlicht falsch und darüber hinaus schädlich.

Wer glaubt die Aussage sei korrekt, ist im besten Fall ahnungslos und musste sich noch nie mit wirklich Lebens-zerstörenden Umständen und Belastungen herumschlagen.

Es gibt aber selbstverständlich keine Regel, dass man sich erst verletzt fühlen und wehren darf, wenn eine Sache lebenszerstörende Ausmaße erreicht hat.

Es ist schädlich jede Belastung und Zumutung gleich zur Lebensgefahr zu stilisieren. Das hilft Opfern nicht, sondern macht sie eher hilflos. Wenn man Verletzung und Verletzbarkeit überproportional betont, drängt man die Betroffenen in die Opferrollle. Man sollte Menschen stattdessen aufbauen und stark machen.

"Darüber, dass das Verhalten des Mannes eine Zumutung und eine Belastung ist, brauchen wir uns nicht zu streiten. Man sollte das nicht verharmlosen" - Genau so ist es und nicht anders! Den Rest mit Viren und Bakterien hättest Du Dir sparen können!

Nein, könnte und kann ich nicht, denn richtig wird die Aussage erst, durch den zweiten Teil:

aber man sollte auch nicht in die andere Richtung irren: sie ist keine Zumutung und Belastung von lebeneszerstörendem Ausmaß.

Du hast mir Verharmlosung vorgeworfen. Es gab aber keine Verharmlosung. Es gab stattdessen eine Aggravation ("ein Solches verhalten kann genau so das Leben eines Menschen zerstören"), die ich mit den Worten kritisiert habe:.

Ganz so fragil sind Menschenleben nun auch wieder nicht. In der Regel muss man in seinem Leben noch ganz andere Zumutungen aushalten oder zurückweisen.

Auch ein Schlag ins Gesicht ist nun einmal "nur" ein Schlag ins Gesicht und kein Schuss in ein lebenswichtiges Organ. Deshalb ist ein Schlag ins Gesicht immer noch schlimm genug, dass man sich typischerweise zur Recht verletzt fühlt.

Ein Dickpic ist das Äquivalent einer exhibitionistische Handlungen. Im öffentlichen Raum eine Erregung öffentlichen Ärgernisses und ansonsten sicherlich unangenehm und für den einen oder anderen auch belastend. Lebenszerstörend ist es nicht.

Wenn du dich auf den Standpunkt stellst, dass ein Dicpic eine lebenszerstörende Tat sei, was ist dann mit einer Vergewaltigung? Wie willst diu dem ungleich höhere Unrechtsgehalt und der weit höheren Belastung durch eine Vergewaltigung noch gerecht werden, wenn die härtesten denkbaren Verurteilungen schon bei einem Dickpic verschossen wurden?

Wenn man jede Zumutung auf das allerhöchste Level Belastungslevel zu heben versucht, relativiert man damit letztlich die WIRKLICH schweren und regelmäßig im höchsten Maße belastenden Taten. Dann ist eine Vergewaltigung ja vermeintlich auch nicht schlimmer als ein Dickpic. Sie ist es aber doch und zwar um etliche Größenordnungen.

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auchmama  06.01.2021, 13:19
@Schneeprinz
Wenn man Verletzung und Verletzbarkeit überproportional betont, drängt man die Betroffenen in die Opferrollle.

Ein Täter drängt jemanden in eine Opferrolle und nichts anderes!

Ein Opfer hat nie verlangt das Opfer einer Tat zu werden!

Wenn Du das anders sieht, dann ist das Deine Sichtweise und dann warst Du vermutlich noch nie Opfer!

Für viele Opfer ist es nämlich wie ein Befreiungsschlag, wenn ein Täter für seine Tat zur Verantwortung gezogen wird!

Pass gut auf Dich auf - Täter gibt es genug - und wenn man selber mal Opfer ist, dann sieht das nämlich ganz anders aus!

Aber hör bitte einfach auf, hier das Rumschicken von solchen Bildern an eine 14-Jährige als Bagatelle einzustufen. Von solchen widerlichen Leuten, die damit ihr Unwesen treiben, gibt es nämlich schon genug!

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Schneeprinz  06.01.2021, 15:18
@auchmama

Ich habe nichts bagatellisiert. Die von dir unterstellte Verharmlosung ist deine freie Erfindung.

Gab es eine Tat? Ja.

War sie eine Zumutung? Ja.

Hat sie das Mädchen belastet? Ja.

Aber deshalb ist es kein Mord, keine Vergewaltigung oder eine damit vergleichbare Tat. Das Etikett "lebenszerstörend" ist deshalb eine unzutreffende und in keiner Weise hilfreiche Aggravation.

Es geht bei diesr Aggravation auch nicht um die Interessen des Opfers bzw. darum, was dem Opfer hilft. Wenn man dem Opfer helfen will, dann stärkt man es und setzt auf positive Botschaften und Resilienz und sendet nicht Botschaften der Hoffnungslosigkeit und Vulnerabilität.

Fr. Prof. Dr. Michaela Pfundmair (lehrt Sozialpsychologie an der LMU München) in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung:

Als beste Schutzfaktoren bei sexuellen Übergriffen hat sich in der Forschung unter anderem herauskristallisiert, zu Kontrollüberzeugungen zu gelangen, Optimismus beizubehalten, wichtige Bindungen aufrechtzuerhalten – aber auch so etwas wie die externale Attribution der Schuld, also sich klar zu machen, dass man selbst nicht für das Geschehene verantwortlich ist. Natürlich sind auch Psychotherapien eine Möglichkeit. Vielleicht aber haben viele der Betroffenen keine „seelische Erschütterung“ erfahren. Dann sollte man das auch nicht weiter aufbauschen. (…)

Man hilft jemandem nicht, indem man ihm sagt, sein Leben sei zerstört. Das führt zu erlernter Hilflosigkeit (= Opferrolle). Stattdessen geht es um positive Perspektiven und das Wiederherstellen des Vertrauens in die eigene Handlungsmacht.

Wenn man in unangemessen aggravierender Weise die Schwere einer Verletzung betont, geht es nicht um das Opfers. Es geht dabei um den Täter und die möglichst große Empörung über Täter und Tat. Davon hat das Opfer aber nichts. Empörung oder schwere Strafen sind nicht einmal geeignet, um den Täter von künftigen Taten abzuhalten. Das erreichnt man am besten durch Rehabilitation, Täter-Opfer-Ausgleich und Restaurative Justice.

Untersuchungen in unterschiedlichen westlichen Ländern ergaben, dass die Teilnehmenden eines Restorative Justice-Prozesses weniger oft rückfällig, d. h. erneut straffällig wurden als Menschen mit vergleichbaren Delikten, die vom Gericht verurteilt und bestraft werden. Die Erfolgsraten der Restorative Justice-Programme waren oft sogar sehr viel besser. Es lässt sich jedoch nicht sagen, ob ein Teil dieses Unterschieds daher rührt, dass sich vielleicht vor allem diejenigen zur (ja freiwilligen) Teilnahme an einem Restorative Justice-Programm bereit erklären, die auch sonst nicht rückfällig geworden wären. Eine umgekehrte Tendenz (dass die Rückfälligkeit durch Restorative Justice ansteigen würde) zeigt sich jedenfalls nicht. [14]

Wenn ich die Bezeichnung "lebenszerstörend" zurückweise, dann verteidige ich damit nicht den Täter, sondern das Opfer. Das falsche Label schadet dem Opfer, weil das Label es ihm schwerer macht, das Geschehene und die damit verbundene Belastung zu überwinden.

Wenn dir was an den Opfern liegt, solltest du von Skandalisierung und Dämonisierung genauso Abstand halten wie de es bereits bei Verharmlosungen tust.

Ein Täter drängt jemanden in eine Opferrolle und nichts anderes!

Das ist bestimmt dem Opfer gegenüber nett gemeint, ist aber eine unzulässige Verkürzung der Realität. Man wird auch in eine Opferrolle gedrängt, wenn Dritte dem Opfer seine Hilflosigkeit und ein zerstörtes Leben einreden.

Ein Opfer hat nie verlangt das Opfer einer Tat zu werden!
Wenn Du das anders sieht, dann ist das Deine Sichtweise und dann warst Du vermutlich noch nie Opfer!

Ich habe nichts geschrieben, dass irgendwie nahelegen könnte, dass ein Opfer verlangt Opfer einer Tat zu werden. Ich empfinde das als Unterstellung und grob unfairen rhetorischen Trick.

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auchmama  06.01.2021, 16:12
@Schneeprinz

Willst Du es nicht verstehen?

Sowas tut kein normaler Mensch und mutet seiner Umwelt seine Genitalien zu - weder real noch per Bild! Und schon gar nicht einer 14-Jährigen!

Da kannst Du wegen mir sonst was für Entschuldigen suchen!

Und wie Du jetzt auf einen Vergleich mit Mord kommst, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Soll das jetzt etwa heißen, man darf tun und lassen was man will, so lange man keinen umbringt schadet es auch nicht?

Komm doch bitte mal auf den Teppich! Für sowas braucht man keine Rhetorik, da reicht ein bisserl gesunder Menschenverstand!

Und wenn ich solche Bildchen bekommen würde, ginge sofort eine Anzeige raus. Damit will ich mich auch in gar keine Opferrolle begeben, sondern dem Täter sein widerliches Tun vor Augen führen und da lasse ich mir auch von keinem was anderes einreden!

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Schneeprinz  06.01.2021, 16:27
@auchmama

Ich habe nie in Abrede gestellt, dass der Typ Unrecht begangen hat. Du hast mich sogar zitiert:

Darüber, dass das Verhalten des Mannes eine Zumutung und eine Belastung ist, brauchen wir uns nicht zu streiten.

und dem zugestimmt.

Es geht einzig um die Frage, ob die Tat bzw. das Unrecht "lebenszerstörend" ist.

Dieses Label habe ich deutlich abgelehnt. Die Gründe habe ich umfassend erläutert. Sie haben nichts mit Nachsicht gegenüber dem Täter oder der Tat zu tun.

Und wie Du jetzt auf einen Vergleich mit Mord kommst, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

Ich komme darauf, weil Mord die Tat ist, die eindeutig und irreversibel lebenszerstörend ist. Da passt das Label, ohne wenn und aber.

Ich habe zusätzlich eine Vergewaltigung angeführt, die regelmäßig wirklich schwere und langwierige Belastungen verursacht. Auch da kann man ggf. das Label verwenden, ich glaube aber, dass man aus Rücksicht gegenüber dem Opfer (!) sogar in diesem Fall besser darauf verzichten oder jedenfalls sehr vorsichtig damit umgehen sollte. Es muss vor allem darum gehen, dem Opfer zu helfen, zu einem positiven Leben zurück zu finden.

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catchan  06.01.2021, 16:55
@auchmama

Gute Beiträge auchmama!

Eine Anzeige kann dazu führen, dass man sich aus der Opferrolle befreit. Man wehrt sich, steht für sich ein und zeigt dem Täter, dass man das mit einem nicht machen darf. Man macht sich auch stark für andere Opfer.

Durch das stetige Wiederholen eine Anzeige führe nur zur Opferrolle, erwirkt man genau das. Man lässt das Opfer in der Opferrolle, das keine Möglichkeit hat sich zu wehren oder durch Reden das Geschehene zu verarbeiten. Man versucht solche Geschehnisse in die Tabuzone zu zwingen, wo niemand außer den Opfern es hört, sieht oder sonstwie mitbekommt.

Dann einem Opfer anzukreiden, wenn es mit dem erlebten Unrecht nicht klar kommt, da fehlen einem glatt die Worte.

Täter sind das Problem und Täter werden das Problem bleiben, wenn man Opfern von Anzeigen abrät.

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auchmama  06.01.2021, 18:13
@Schneeprinz
Es geht einzig um die Frage, ob die Tat bzw. das Unrecht "lebenszerstörend" ist.

Ach!?

Und warum musst Du da so dagegen halten? Habe ich irgendwo was von "lebenszerstörend" geschrieben?

Es gibt übrigens ganz viel was uns zwar nicht zerstört, aber was man ganz sicher nicht erleben MUSS, weil es einen belastet. Und solch eine Schweinerei gehört für mich durchaus dazu!

Mord ist nicht nur lebenszerstörend - es löscht sogar Leben unwiederbringlich aus!

Es gibt aber nicht nur schwarz und weiß, es gibt noch jede Menge Graustufen dazwischen, die ein Leben sehr nachhaltig belasten können und eine gewisse Unbeschwertheit unwiederbringlich "zerstört"!

Und jetzt lass es gut sein! Von Gesetzgeber her wird sowas auch nicht als Spaß eingestuft und Du möchtest uns hier weiß machen, dass das alles ja nicht so tragisch ist? Kommt Dir daran nicht selber etwas reichlich seltsam vor?

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auchmama  06.01.2021, 18:22
@catchan
Täter sind das Problem und Täter werden das Problem bleiben, wenn man Opfern von Anzeigen abrät.

Danke! Genau so sieht es aus!

Täter versuchen auf diese Art und Weise schon immer ihre Opfer einzuschüchtern bzw. die Taten zu bagatellisieren und nichts anderes passiert hier in diesen komischen Kommentaren!

Kindern wird in der heutigen Zeit aus sehr gutem Grund schon recht früh beigebracht, dass auch ihr NEIN ein NEIN ist!

Das Selbstbewusstsein von Kindern wird gestärkt. Sie sollen ruhig eine dicke Lippe riskieren - eben damit sie im Falle eines Falles in gewisser Weise handlungsfähig sind und sich hoffentlich eben NICHT so schnell einschüchtern lassen!

Und hier kommt einer daher und will das Rad wieder zurück drehen? Sorry, aber außer fragwürdiger Verwunderung bleibt mir da nix übrig.....

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Schneeprinz  07.01.2021, 07:18
@auchmama
Und warum musst Du da so dagegen halten? Habe ich irgendwo was von "lebenszerstörend" geschrieben?

Mein Ursprungskommentar war:

Ich finde das Verhalten völlig daneben, aber ich finde es auch völlig unrealistisch anzunehmen, dass man das Leben eines Menschen zerstören kann, indem man ihm ein Dickpic zuschickt.
Ganz so fragil sind Menschenleben nun auch wieder nicht. In der Regel muss man in seinem Leben noch ganz andere Zumutungen aushalten oder zurückweisen.

Darauf wurde dann reagiert und Verharmlosung behauptet.

Es gibt übrigens ganz viel was uns zwar nicht zerstört, aber was man ganz sicher nicht erleben MUSS, weil es einen belastet. Und solch eine Schweinerei gehört für mich durchaus dazu!

Da stimme ich dir zu.

Mord ist nicht nur lebenszerstörend - es löscht sogar Leben unwiederbringlich aus!

Nach meinem Begriffsverständnis ist Auslöschen und Zerstören auf dem selben Level. Ein zerstörtes Leben ist unwiederbringlich kaputt also ein "Totalschaden".

Das trifft auf bei den Umständen über die wir hier reden nicht zu. Der eine ist vielleicht gar nicht beeinträchtigt, ein anderer seelisch erschüttert. Aber auch da kann man nicht von einem "zerstörten Leben" reden.

Natürlich ist die Erschütterung (wenn es sie gab) unnötig und natürlich gibt es auch einen klaren Schuldigen dafür, denn man auch verantwortlich machen sollte. Ich bin auch nicht dafür die Tat zu ignorieren und wenn jemand Anzeige erstatten will, ist das sein gutes Recht.

Ich glaube aber persönlich, dass andere Wege in diesem Fall besser sind, dem Opfer besser helfen können und den Täter eher von künftigen Taten abhalten kann. Ich halte viel von den Knzepten der Restorative Justice.

Neben den Rückfallquoten kann auch die Zufriedenheit der Beteiligten, insbesondere der Geschädigten, als Erfolgskriterium herangezogen werden, sowie das Ausmaß, in dem sie Wiedergutmachung oder Schadenersatz tatsächlich erhalten haben. Meta-Studien bescheinigen Restorative Justice-Programmen auch in diesen beiden Punkten einen höheren Erfolg. [15] Die Bereitschaft sowohl von Geschädigten als auch von Beschuldigten, statt an einem Strafprozess an einem Restorative Justice-Verfahren teilzunehmen, ist oft ebenfalls sehr hoch. [16] Wie weit durch Restorative Justice die allgemeine Kompetenz der Gesellschaft gestärkt wird, mit Konflikten konstruktiv umzugehen, Schaden wieder gut zu machen und funktionale Beziehungen für die Zukunft auszubauen, ist kaum quantifizierbar.

Aber wenn ein Geschädigter einen anderen Weg will, ist das sein Recht und nicht zu kritisieren werden.

Wenn ich klassische Strafkonzepte eher ablehne, dann weil Restorative Justice nachweisbar bessere Ergebnisse eziehlt: für den Geschädigten (Zufriedenheit mit dem Ergebnis; Wiederherstellung der Autonomie; Selbstwirksamkeitserfahrung) aber auch in Hinblick auf den Schädiger (Sühne; Wideraufnahme in die Gesellschaft / Rehabilitation; geringere Rückfallquote).

Es gibt aber nicht nur schwarz und weiß, es gibt noch jede Menge Graustufen dazwischen, die ein Leben sehr nachhaltig belasten können und eine gewisse Unbeschwertheit unwiederbringlich "zerstört"!

Das ist der Punkt, um den es mir geht. Eine nachhaltige Belastung (Grau) ist kein zerstörtes Leben (Schwarz).

Ich habe den Zuweisung von "Schwarz" zurückgewiesen und wurde deshalb als Verharmloser angegriffen.

Die Zuweisung "Schwarz" ist aber ersten falsch und hilft dem Opfer zweitens nicht weiter, sondern ist eher eine Belastung. Man muss den Geschädigten Menschen ernst nehmen, ihm beistehen, ihn Aufbauen und ihm helfen zu Optimismus und einer positiven Perspektive zuzück zu finden. Da ist es schädlich, wenn man die anzuerkennenden negativen Folgen noch drastisch negativ überzeichnet.

Du möchtest uns hier weiß machen, dass das alles ja nicht so tragisch ist? Kommt Dir daran nicht selber etwas reichlich seltsam vor?

Das möchte ich nicht. Du wirst mir schon wieder Verharmlosung vor - obwohl du zuvor durchaus anerkannt hast, dass es Graustufen gibt. Kommt dir das nicht selber ein wenig seltsam vor?

Aus meiner Sicht solltest du mal ernsthaft (!) darüber nachdenken, ob es für ein Opfer wirklich besser ist, ihm einzureden sein Leben sei zerstört, obwohl es das nicht ist.

Meiner Einschätzung nach verschlimmert man eine vorhandene Verletzung am Ende noch, wenn man so reagiert.

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Schneeprinz  07.01.2021, 07:54
@catchan
Eine Anzeige kann dazu führen, dass man sich aus der Opferrolle befreit. Man wehrt sich, steht für sich ein und zeigt dem Täter, dass man das mit einem nicht machen darf. Man macht sich auch stark für andere Opfer.

Ich habe recht früh in diesem Kommentarstrang folgendes geschrieben:

Natürlich muss man sich eine Zumutung nicht einfach bieten lassen und aushalten. Zum Kosmos der Resilienz gehört auch Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.

=> selbstverständlich hat ein Geschädigter das Recht Anzeige zu erstatten.

Aus meiner Sicht sind Restaurative Justice Ansätze in den meisten Fällen noch besser geeignet. Sie kommen aber natürlich nur dann in Frage, wenn das Opfer sich dafür entscheidet.

Durch das stetige Wiederholen eine Anzeige führe nur zur Opferrolle, erwirkt man genau das.

Das habe ich an keiner Stelle geschrieben und erst Recht nicht "ständig wiederholt".

Man lässt das Opfer in der Opferrolle, das keine Möglichkeit hat sich zu wehren oder durch Reden das Geschehene zu verarbeiten. Man versucht solche Geschehnisse in die Tabuzone zu zwingen, wo niemand außer den Opfern es hört, sieht oder sonstwie mitbekommt.

Ich habe mich in diesem Kommentarstrang ausdrücklich für Restaurative Justice Ansätze ausgesprochen. Das ist so ziemlich das komplette Gegenteil davon, die Geschehnisse in die Tabuzone zu zwingen.

Besonders betont werden dabei folgende Aspekte:
die aktive Rolle, die sowohl die Geschädigten als auch die Beschuldigten im Verfahren übernehmen können
die Möglichkeit der Einbeziehung der Gemeinschaft (z. B. Angehörige, betroffene Nachbarn)
die Stärkung der Rolle der Geschädigten und ihrer Bedürfnisse, etwa nach Entschuldigung oder materieller Wiedergutmachung
die Förderung der Verantwortungsübernahme durch die Verursacher, in Worten und Taten, was auch die Grundlage für die spätere Wiedereingliederung in das soziale Gefüge verbessern kann.

Und:

Die wesentlichen Elemente der Restorative Justice können auch folgendermaßen dargestellt werden:
Das soziale Element:
Die Wahrnehmung und der Umgang mit den Ereignissen in ihrem sozialen Kontext, das heißt in ihren Beziehungszusammenhängen und mit ihren emotionalen Bezügen; d. h. nicht nur als abstrahierter „Straftatbestand“. Dies soll insbesondere den Geschädigten ermöglichen, sowohl ihren emotionalen als auch ihren materiellen Bedürfnissen Gehör zu verschaffen.
Das partizipatorische Element:
Die aktive Partizipation der betroffenen Parteien; keine Abtretung der aktiven Rolle an Autoritäten, die Entscheidungen fällen ohne Mitspracherecht oder Einwilligung der direkt Betroffenen. Die Freiwilligkeit der Teilnahme auf allen Seiten ist dabei eine wichtige Bedingung.
Das Element der Wiedergutmachung:
Der Ausgleich des Leides oder des Schadens, der jemandem zugefügt wurde, durch Akte und Dienste, die diesen Personen zugutekommen. Statt zusätzlichen Leidens für die Täter soll es also Wiedergutmachung für die Opfer geben.
In der Praxis nehmen Restorative Justice-Programme viele verschiedene Ausformungen an, die die genannten Prinzipien in jeweils unterschiedlicher Weise und unterschiedlich stark verwirklichen.

Du schreibst:

Dann einem Opfer anzukreiden, wenn es mit dem erlebten Unrecht nicht klar kommt, da fehlen einem glatt die Worte.

Das habe ich nirgendwo getan. Ich kreide dem Opfer überhaupt nichts an.

Ich kreide es aber dem Umfeld an, wenn es das eigene Sanktionsbedürfnis über die Interessen des Opfers stellt.

Ich vermute allerdings, dass es vielen gar nicht bewusst ist, dass sie dem Opfer durch eine vielleicht gut gemeinte aber falsche Reaktion sogar schaden können.

Aus meiner Sicht solltest du mal ernsthaft (!) darüber nachdenken, ob es für ein Opfer wirklich besser ist, ihm einzureden sein Leben sei zerstört, obwohl es das nicht ist.

Meiner Einschätzung nach verschlimmert man eine vorhandene Verletzung am Ende noch, wenn man so reagiert.

Täter sind das Problem und Täter werden das Problem bleiben, wenn man Opfern von Anzeigen abrät.

Natürlich ist das Problem der Täter. Aber es bedarf nicht zwingend einer Anzeige, um auf den Täter einzuwirken.

Ich habe (nicht in diesem Diskussionsstrang, sondern als Antwort zu der ursprünglichen Frage) geschrieben.

Da deine Freundin 14 ist, ist es kein Missbrauch, sondern § 184 - Verbreitung pornographischer Inhalte:
----
(1) Wer einen pornographischen Inhalt (§ 11 Absatz 3)
1. einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht
(...)
wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
----
Kann man anzeigen. Muss man aber nicht.
Ein klärendes Gespräch mit Unterstützung ist aus meiner Sicht vorzuziehen.

Ich habe also

  1. auf den relevanten Paragraphen hingewiesen und damit eine Mögloiche Anzeige (wenn sich der Fragesteller dafür entscheidet) unterstützt.
  2. mich für einen aktiven Umgang mit der Tat ausgesprochen.

(Fortsetzung folgt)

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Schneeprinz  07.01.2021, 08:13
@catchan
Täter sind das Problem und Täter werden das Problem bleiben, wenn man Opfern von Anzeigen abrät.

Ich habe bereits geschrieben, dass ich einen aktiven Umgang mit der Tat und dem Täter für nötig halte.

Du scheinst hier aber nahezulegen, dass das immer eine Anzeige sein muss.

Im vorliegenden Fall ist die Beweislage wohl eindeutig, was für eine Anzeige spricht.

In anderen Fällen gibt es oft ganz erhebliche Beweisprobleme.

Wie fühlt sich ein Opfer, wenn der Täter nach einem jahrelangen Prozess (bei dem er sich wegen der oft sehr hohen drohenden Sanktionen und der noch höheren gesellschaftlichen Verachtung mit "Händen und Füßen" gewehrt hat, um einer Verurteilung zu entgehen) mangels Beweisen frei gesprochen wird?

Ob eine Anzeige wirklich im besten Interesse des Opfers ist, hängt vom Einzelfall ab. Das ist ist eine sehr schwierige Entscheidung mit enormer Tragweite.

Es so darzustellen als gäbe es da nicht zu überlegen, hilft den Opfern nicht und nimmt sie nicht ernst.

Gerade bei Beweisschwierigkeiten, sind alternative Ansätze oft besser geeignet. In einem Strafverfahren geht es für den Täter meist darum, sich gegen die Vorwürfe zu wehren, um Strafe (Leid) anzuwehren. Bei Restaurative Justice geht es um Wiedergutmachung und (soweit möglich) Ausgleich des Leides oder des Schadens, der jemandem zugefügt wurde. Statt zusätzlichen Leidens für die Täter soll es also Wiedergutmachung für die Opfer geben. Das führt in der Regel auch zu mehr Verantwortungsübernahme durch die Täter.

Restaurative Justice ist sicher nicht für alle denkbaren Fälle geeignet. Für den vorliegenden Fall denke ich, dass der Ansatz gut geeignet wäre.

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Schneeprinz  07.01.2021, 08:45
@auchmama
Täter versuchen auf diese Art und Weise schon immer ihre Opfer einzuschüchtern bzw. die Taten zu bagatellisieren und nichts anderes passiert hier in diesen komischen Kommentaren!

Damit hast du auf den falschen Vorwurf der Verharmlosung noch eins drauf gesetzt und rückst mich nun sogar noch in die Täter-Ecke. Das ist Diffamierung auf unterstem Niveau.

Und hier kommt einer daher und will das Rad wieder zurück drehen? Sorry, aber außer fragwürdiger Verwunderung bleibt mir da nix übrig.....

Ich will das Rad nicht zurückdrehen, sondern - im Interesse der Opfer - nach vorne drehen.

Es muss darum gehen, was Opfern wirklich hilft, nicht darum, was dein Sanktionsbedürfnis und deine Empörung am besten befriedigt.

Bisher gab es nur dumpfe Vorwürfe in Wiederholungsschleife. Mit der von mir aufgeworfenen Fragestellung hast du dich noch nicht auseinander gesetzt.

Aus meiner Sicht solltest du mal ernsthaft (!) darüber nachdenken, ob es für ein Opfer wirklich besser ist, ihm einzureden sein Leben sei zerstört, obwohl es das nicht ist.
Meiner Einschätzung nach verschlimmert man eine vorhandene Verletzung am Ende noch, wenn man so reagiert.

Wäre schön, wenn da noch was kommt.

Wenn du dich partout nicht damit auseinandersetzen willst, macht die Diskussion keinen Sinn.

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auchmama  07.01.2021, 11:26
@Schneeprinz
Wenn du dich partout nicht damit auseinandersetzen willst, macht die Diskussion keinen Sinn.

Setz Dich doch einfach mal mit der aktuellen Rechtslage auseinander:

https://netzpolitik.org/2020/dickpics-anzeige-in-fuenf-minuten/

Jahre und Jahrzehnte wurden solche Delikte viel zu oft unter den Teppich gekehrt. Ich werde jetzt ganz sicher nicht noch Seiten aus dem Internet suchen, wo eindeutig draus hervorgeht, das Opfer sich anerkannt und verstanden fühlen, wenn Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Das traue ich Dir nämlich durchaus selber zu.

Kleiner Hinweis - such einfach beim Missbrauch durch Priester, da wirst Du ganz schnell fündig.....!

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Schneeprinz  07.01.2021, 12:44
@auchmama
Setz Dich doch einfach mal mit der aktuellen Rechtslage auseinander

Ich kenne diese Seite bereits. Ich habe sie vor meiner Antwort zu der Frage gegoogelt um eine sinnvolle Antwort zur Frage nach der Strafbarkeit geben zu können.:

Ein Dickpic im Postfach löst selten Begeisterung aus, gerade wenn die Bilder nicht im gegenseitigen Einverständnis zur Abkürzung des Flirtprozesses oder als erotischer Gruß versendet werden. Frauen sind in der Regel wenig angetan von Penisbildern, die unaufgefordert in ihren Postfächern landen.
Angezeigt werden Dickpics trotzdem selten. Dabei ist das unaufgeforderte Versenden solcher Bilder in Deutschland eine Straftat nach § 184 Strafgesetzbuch, dort gilt es als „unerlaubte Verbreitung pornografischer Schriften“ – ja, auch das Foto eines Penis zählt in diesem Fall als „Schrift“. Mögliche Folgen: Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. (...)

Ich habe die Fragestellerin deshalb auf die Strafbarkeit nach § 184 hingewiesen.

Weiter aus deinem Link zitiert:

Bringt es wirklich etwas, Anzeige zu erstatten? Für die Täter, sollten sie über ihren Nutzernamen, die Telefonnummer oder IP-Adresse ermittelt werden können, bleiben die Konsequenzen überschaubar, berichtet die Hamburger Rechtsanwältin Alexandra Braun. Sie ist auf Sexualstrafrecht spezialisiert und vertritt mit ihrer Kanzlei auch Täter. „Ein Großteil solcher Verfahren führt nicht zu einer Anklage des Täters“, sagt sie in einem Interview zur Rechtslage. Die meisten Ermittlungsverfahren würden wegen Geringfügigkeit eingestellt, vor allem wenn es das erste Mal sei, die Tat gilt als nicht gravierend genug. Nur in einem Fall habe ein Mandant eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen zahlen müssen, „das ist etwa ein Monatseinkommen netto“. (...)
Das Abschreckungspotential von Anzeigen schätzt Braun nüchtern ein. Für den Versender sei das „sicherlich eine peinliche Angelegenheit. Man bekommt eine Vorladung von der Polizei, muss eine Gerichtsverhandlung fürchten und vieles mehr“. Zugleich vermutet sie, dass oft Alkohol im Spiel sei und Absender kaum an die Folgen denken. (...)
Ob eine Betroffene allerdings überhaupt eine Anzeige stellen sollte oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab, sagt sie (Sandra Schwark). Ist man emotional stabil genug, hat ausreichende Unterstützung? Wer sich aber dazu in der Lage sieht, dem rät sie zur Anzeige, „allein schon um ein Zeichen zu setzen und dem Täter zu zeigen: Das hat Konsequenzen.“

Im Grunde stellt der Artikel den Unrechtsgehalt der Tat, um die es geht, auch zutreffend dar. Mit "lebenszerstörend" hat es nichts zu tun.

Mit meiner Frage an dich:

Aus meiner Sicht solltest du mal ernsthaft (!) darüber nachdenken, ob es für ein Opfer wirklich besser ist, ihm einzureden sein Leben sei zerstört, obwohl es das nicht ist.
Meiner Einschätzung nach verschlimmert man eine vorhandene Verletzung am Ende noch, wenn man so reagiert.

hat deine Antwort leider nichts zu tun.

Stattdessen thematisierst du die längst bekannte und von mit selbst bereits mitgeteilte Rechtslage.

Darüber hinaus verweist auf Missbrauch durch Priester, ein völlig anderes Delikt.

Ich werde jetzt ganz sicher nicht noch Seiten aus dem Internet suchen, wo eindeutig draus hervorgeht, das Opfer sich anerkannt und verstanden fühlen, wenn Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.

Ja, wenn.

Und wie fühlt sich ein Opfer, wenn der Täter mangels Beweisen freigesprochen wurde? Bestimmt nicht anerkannt.

Hier mal etwas zu Ernüchterung:

Der Kriminologe Christian Pfeiffer hat in seiner neuen Publikation Daten und Erhebungen der Jahre 2014 bis 2016 ausgewertet. "Von Hundert Frauen, die vergewaltigt werden, erlebt nur etwa eine einzige eine Verurteilung", hat er herausgefunden. "Das liegt daran, dass 85 Prozent der Frauen keine Anzeige machen, und dann gibt es folglich auch keine Verurteilungen. Und von den 15 Prozent die übrig bleiben, werden letztendlich nur 7,5 Prozent der Täter verurteilt. Das ist indiskutabel."
https://www.tagesschau.de/investigativ/report-muenchen/verurteilungen-vergewaltigung-101.html

Das ist ein wirklich großes Problem, das sich leider auch kaum lösen lässt.

Wenn man jemanden einsperren will, muss eine Tat bewiesen sein. Wenn man prinzipiell dem Opfer glauben würde, würde es ebenfalls zu Fehlurteilen kommen, denn nicht jedes Opfer ist auch tatsächlich Opfer. Beispiel von der Seite eines Strafverteidigers:

Die Geschichte ist skurril: Unser Mandant nimmt heimlich den Geschlechtsverkehr mit seiner Freundin als Audio-Datei auf – eigentlich nur um ihr manipulatives Verhalten ihm gegenüber zu dokumentieren. Wenige Tage später zeigt sie ihn plötzlich wegen Vergewaltigung an.
Vor Gericht rettet ihm genau dieses heimliche Tondokument die Freiheit: Das Gericht hält die Aufnahme für verwertbar und spricht ihn frei, da die Aufnahme keinerlei Hinweise auf eine Vergewaltigung enthält und zudem in mehreren Punkten in klarem Widerspruch zur Belastungsaussage steht.
(Amtsgericht Tiergarten 233 Ls 13/18)
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auchmama  07.01.2021, 13:08
@Schneeprinz
 Mit "lebenszerstörend" hat es nichts zu tun.

Nochmals und lies bitte gaaaanz langsam alles durch: "Wo genau habe ich irgendwas von "lebenszerstörend" geschrieben?

Straftaten verharmlose ich ganz einfach nicht!

Wenn man selber Opfer ist und sieht selbst von einer Anzeige ab, dann ist das das eigene Handeln! Ich würde es niemals tun, weil man dadurch Tätern freie Bahn für weitere Straftaten verschafft! So verhindert man zumindest weitere Opfer, die sich dann auch wieder Gedanken um Anzeigen machen oder nicht machen müssten!?

Dies ist meine Meinung, die Du nicht teilen musst. Du hast sie einfach zu akzeptieren und zu respektieren und kannst mir nicht ständig Worte bzw. Aussagen in den Mund legen, die ich nie geschrieben habe!

Und nun lass es bitte endlich mal gut sein!

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Schneeprinz  07.01.2021, 13:28
@auchmama
Nochmals und lies bitte gaaaanz langsam alles durch: "Wo genau habe ich irgendwas von "lebenszerstörend" geschrieben?

Ich habe dir das bereits beantwortet. Kannst du nochmal nachlesen oder es bleiben lassen, ganz wie du magst.

Dies ist meine Meinung, die Du nicht teilen musst. Du hast sie einfach zu akzeptieren und zu respektieren

Ich habe nicht dagegen, solange du deine Meinung nicht anderen aufdrücken willst. Es gibt eben noch andere Meinungen als deine.

Akzeptanz und Respekt funktioniert normalerweise auf Gegenseitigkeit.

Mit dieser Aussage:

Täter versuchen auf diese Art und Weise schon immer ihre Opfer einzuschüchtern bzw. die Taten zu bagatellisieren und nichts anderes passiert hier in diesen komischen Kommentaren!

hast du auf den falschen Vorwurf der Verharmlosung noch eins drauf gesetzt und mich sogar noch in die Täter-Ecke gerückt.

Das hat mir Akzeptanz und Respekt NICHTS zu tun, sondern ist Diffamierung auf unterstem Niveau.

Wenn man Akzeptanz und Respekt für sich einfordert, sollte man sie auch selbst üben.

Einer Inhaltlichen Auseinandersetzung mit dieser Frage

Aus meiner Sicht solltest du mal ernsthaft (!) darüber nachdenken, ob es für ein Opfer wirklich besser ist, ihm einzureden sein Leben sei zerstört, obwohl es das nicht ist.
Meiner Einschätzung nach verschlimmert man eine vorhandene Verletzung am Ende noch, wenn man so reagiert.

verweigerst du dich noch immer.

Wenn du die Antwort verweigerst, ist das eben so.

Wenn du davon abzulenken versuchst, kann ich aber zumindest verhindern., dass du damit Dritten gegenüber durchkommst und auf das Ablenkungsmanöver hinweisen.

Und nun lass es bitte endlich mal gut sein!

Weil du für dich in Anspruch nimmst, dass das letzte Wort dir zusteht? Mit welchem Recht?

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auchmama  07.01.2021, 14:34
@Schneeprinz
hast du auf den falschen Vorwurf der Verharmlosung noch eins drauf gesetzt und mich sogar noch in die Täter-Ecke gerückt.
Das hat mir Akzeptanz und Respekt NICHTS zu tun, sondern ist Diffamierung auf unterstem Niveau.

Sag mal bitte, geht jetzt Deine Fantasie mit Dir durch? Bist Du der Fragesteller? Oder möchtest Du Dich einfach nur in eine Opferrolle begeben und mich hier willkürlich beschimpfen, indem Du mir irgendwas andichtest?

Die Frage steht ganz oben und darauf beziehen sich meine Beiträge - Punkt!

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catchan  07.01.2021, 16:01
@Schneeprinz

Jetzt tue nicht so, als wärst du nicht derjenige, der mit der Resilienz angefangen hast. Denn das hast du und das hat hier überhaupt nichts zu suchen.

Denn das bedeutet: wenn du nicht schafft, mit dem fertig zu werden, dann bist einfach zu schwach.

Du bist derjenige, der sich ernsthaft (!) mit den Folgen sexueller Übergriffe auseinander setzen sollte und was langfristig anhaltende sexuelle Übergriffe wie in der Frage bei einem 14-jährigen Mädchen für Schäden anrichten kann.

Den Opfern wird nicht nur eingeredet, dass die Folgen schlimm seien. Diese Behauptung ist schlichtweg Tätersprache. Das sind bewiesene Fakten.

Du solltest dich mal auch damit beschäftigen wie sich ein Opfer fühlt, wenn das Schuldig-Urteil fühlt. Das hilft nämlich bei der Verarbeitung des Geschehenen.

Wir haben in der Fragestellung einen Fall, der sehr klar nachweisbar ist. Das Foto kann als Beweis vorgelegt werden und auch woher es kam. Das macht für ein Opfer die Anzeige sehr einfach. Dass aber die Fragestellung nicht eindeutig ist und es durchaus möglich ist, dass noch weitere Sexualstraftaten vorliegen, hast du wohl geflissentlich ignoriert.

Von der Anzeige abzuraten ist nur täterfreundlich.

Denn die Anzeige ist der sicherste, effektivste und schnellste Weg den Täter dazu bringen das Opfer in Ruhe zu lassen. Damit ist dem Opfer am meisten geholfen. Als kleiner Bonus führt es vielleicht sogar dazu, dass andere Opfer, die sehr wahrscheinlich sind, wenn man die Kommentare liest, ebenfalls in Ruhe gelassen werden.

Einen Ansatz zu verfolgen, bei dem Täter und Opfer zusammengebracht werden, da schwillt mir der Kamm! Das Opfer will Ruhe vor den Täter und nicht gemeinschaftlich mit ihm etwas erwirken. Das Opfer ist auch null dazu verpflichtet auf den Täter zuzugehen.

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Schneeprinz  07.01.2021, 16:30
@auchmama
Die Frage steht ganz oben und darauf beziehen sich meine Beiträge - Punkt!

Du machst dir da etwas vor.

Deine Antworten hier sind nicht auf die Frage erfolgt, sondern als Kommentar / Zurechtweisung auf meinem Kommentar zu einer der Antworten. Du hast mich von deiner ersten Reaktion hier angegriffen. Zitat:

Wie kann man sowas nur verharmlosen? Was muss denn noch alles passieren, damit man den Wert von anderen Menschen und deren Recht auf Unversehrtheit endlich mal wieder zu respektieren lernt?

Dabei gab es gar keine Verharmlosung.

Sachlich hast du das wohl auch an einem bestimmten Punkt eingesehen und geschrieben:

Es gibt aber nicht nur schwarz und weiß, es gibt noch jede Menge Graustufen dazwischen

Kurz danach folgte in einem weiteren Kommentar dann aber deine Aussage:

Täter versuchen auf diese Art und Weise schon immer ihre Opfer einzuschüchtern bzw. die Taten zu bagatellisieren und nichts anderes passiert hier in diesen komischen Kommentaren!

Das ist nicht auf die Frage bezogen, sondern war ein auf mich und meine Kommentare zielender Vorwurf. Dabei gab es von meiner Seite nichts, was die Tat bagatellisiert hat und nichts, was man als Versuch werten kann ein Opfer einzuschüchtern. Der Vorwurf ist komplett daneben.

Und die Frage, um die es geht

Aus meiner Sicht solltest du mal ernsthaft (!) darüber nachdenken, ob es für ein Opfer wirklich besser ist, ihm einzureden sein Leben sei zerstört, obwohl es das nicht ist.

hast du immer noch nicht beantwortet.

Der Grund, warum es um diese Frage geht ist, dass meine Haltung dazu dich zu dem Verharmlosungs.Vorwurf veranlasst hat.

Ich habe diese Frage nämlich (für mich) beantwortet und bin zu dem Ergebnis gekommen:

Meiner Einschätzung nach verschlimmert man eine vorhandene Verletzung am Ende noch, wenn man so reagiert.

Wenn du meist, dass ich das falsch beurteile und gute Gründe dazu vorbringen kannst, bin ich durchaus bereit, meine Meinung zu überprüfen und ggf. anzupassen. Dazu ist aber trotz mehrfacher Nachfrage bisher nichts von dir gekommen.

Ich möchte dich in dem Zusammenhang auch nochmal an das Zitat von Fr. Prof. Dr. Michaela Pfundmair (lehrt Sozialpsychologie an der LMU München) in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erinnern:

Als beste Schutzfaktoren bei sexuellen Übergriffen hat sich in der Forschung unter anderem herauskristallisiert, zu Kontrollüberzeugungen zu gelangen, Optimismus beizubehalten, wichtige Bindungen aufrechtzuerhalten – aber auch so etwas wie die externale Attribution der Schuld, also sich klar zu machen, dass man selbst nicht für das Geschehene verantwortlich ist. Natürlich sind auch Psychotherapien eine Möglichkeit. Vielleicht aber haben viele der Betroffenen keine „seelische Erschütterung“ erfahren. Dann sollte man das auch nicht weiter aufbauschen. (…)
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Schneeprinz  07.01.2021, 17:42
@catchan
Jetzt tue nicht so, als wärst du nicht derjenige, der mit der Resilienz angefangen hast. Denn das hast du und das hat hier überhaupt nichts zu suchen.

Natürlich hat Resilienz etwas bei dem Thema zu suchen. Resilienz ist eine Fähigkeit, die dem Opfer hilft. Wenn man jemandem helfen will, dann fördert man Resilienz und nicht Vulnerabilität.

Das hat überhaupt nichts damit zu tun, ein Opfer alleine zu lassen oder seine Verletzung nicht anzuerkennen.

Denn das bedeutet: wenn du nicht schafft, mit dem fertig zu werden, dann bist einfach zu schwach.

Nein, das bedeutet es nicht.

Es geht um die Frage, wie man einem Opfer am besten hilft. Und das gelingt nicht, indem man das Leben als unrettbar verloren, gescheitert und vernichtet darstellt. Es geht um eine positive Perspektive.

Du bist derjenige, der sich ernsthaft (!) mit den Folgen sexueller Übergriffe auseinander setzen sollte und was langfristig anhaltende sexuelle Übergriffe wie in der Frage bei einem 14-jährigen Mädchen für Schäden anrichten kann.

Der Fall, um den es hier geht, wurde in der Fragestellung wie folgt beschrieben.

Meiner Freundin 14 wurden dickpicks geschickt und auch so Nachrichten geschickt von einem eigentlichen Kollegen von mir der 21 ist sie würde auch einmal kurz von ihm belästigt wo ich nicht da war.
Er schreibt ihr auch seine Wünsche oder fragt nach nudes.

Es handelt sich danach nicht um einen langfristig anhaltenden sexuellen Übergriff. Allerdings dauern die Vorfälle noch an. Die erste Priorität ist daher, dass sie aufhören.

Den Opfern wird nicht nur eingeredet, dass die Folgen schlimm seien. Diese Behauptung ist schlichtweg Tätersprache. Das sind bewiesene Fakten.

Hier wissenschaftliche Erkenntnisse von Fr. Prof. Dr. Michaela Pfundmair (lehrt Sozialpsychologie an der LMU München) aus einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung:

Als beste Schutzfaktoren bei sexuellen Übergriffen hat sich in der Forschung unter anderem herauskristallisiert, zu Kontrollüberzeugungen zu gelangen, Optimismus beizubehalten, wichtige Bindungen aufrechtzuerhalten – aber auch so etwas wie die externale Attribution der Schuld, also sich klar zu machen, dass man selbst nicht für das Geschehene verantwortlich ist. Natürlich sind auch Psychotherapien eine Möglichkeit. Vielleicht aber haben viele der Betroffenen keine „seelische Erschütterung“ erfahren. Dann sollte man das auch nicht weiter aufbauschen. (…)
Wenn wir wieder zurück zu den Befunden zum sexuellen Missbrauch gehen, finden Studien natürlich eine stärkere Ausprägung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) bei Opfern als bei Nicht-Opfern. PTBS ist eines der häufigsten Symptome nach sexuellem Missbrauch. Auch Ängste, Verhaltensstörungen und ein geringes Selbstwertgefühl gehören zu häufigen Symptomen. Aber es gilt wieder: Es ist absolut zu verneinen, dass notgedrungen eine psychische Störung zu Tage tritt. (…)
Tatsächlich kann Missbrauch in der Kindheit das Risiko für eine Vielzahl psychischer Störungen erhöhen – aber: die Zusammenhänge sind im Allgemeinen schwach bis mäßig ausgeprägt. Das heißt, Missbrauch ist nur ein unspezifischer Risikofaktor. Der Anteil symptomfrei bleibender Betroffener wird auf etwa 40 Prozent geschätzt. Ob es Viktimisierungsfolgen gibt oder nicht, liegt unter anderem an der Missbrauchserfahrung selbst – der Schwere, Dauerhaftigkeit, Täter-Opfer-Beziehung und an verfügbaren Bewältigungsressourcen sozialer und personaler Art.

Natürlich gibt es Opfer mit Folgen und es gibt auch Opfer mit sehr schlimmen und schwerwiegenden Folgen. Es gibt (zum Glück!) aber auch andere Opfer, bei denen es keine oder nur geringfügige Folgen gibt.

Die Frage ist nun:

Wie kann man dazu beitragen, die negativen Folgen für das Opfer zu minimieren.

Eine besonders starke Betonung der Beschädigung hilft dem Opfer nicht. (Fr. Prof. Dr. Pfundmair: "Vielleicht aber haben viele der Betroffenen keine „seelische Erschütterung“ erfahren. Dann sollte man das auch nicht weiter aufbauschen.").

Wenn es eine Erschütterung gibt, muss man sie ernst nehmen. Es gibt aber nicht immer eine Erschütterung.

Aus der Fragestellung ist eine seelische Erschütterung nicht erkennbar. Es scheint eher um eine Belästigung zu gehen, die man abstellen möchte. Wenn es sich so verhält, sollte man es auch so behandeln und nicht zu etwas anderem umdeuten.

Es muss um die Person gehen, die gerade Hilfe braucht. Wenn man den Fall der Person stattdessen zum Anlass nimmt, um gegen sexuelle Übergriffe allgemein ins Feld zu ziehen, dann geht es nicht mehr um die Person und wie man ihr helfen kann. Die Person wird dann stattdessen für den eigenen (gut gemeinten) Kampf (für eine gute Sache) instrumentalisiert.

(Fortsetzung folgt)

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Schneeprinz  07.01.2021, 17:44
@catchan
Du solltest dich mal auch damit beschäftigen wie sich ein Opfer fühlt, wenn das Schuldig-Urteil fühlt. Das hilft nämlich bei der Verarbeitung des Geschehenen.

Und wie fühlt sich ein Opfer, wenn der Täter mangels Beweisen freigesprochen wurde? Bestimmt nicht anerkannt.

Zur Ernüchterung:

Der Kriminologe Christian Pfeiffer hat in seiner neuen Publikation Daten und Erhebungen der Jahre 2014 bis 2016 ausgewertet. "Von Hundert Frauen, die vergewaltigt werden, erlebt nur etwa eine einzige eine Verurteilung", hat er herausgefunden. "Das liegt daran, dass 85 Prozent der Frauen keine Anzeige machen, und dann gibt es folglich auch keine Verurteilungen. Und von den 15 Prozent die übrig bleiben, werden letztendlich nur 7,5 Prozent der Täter verurteilt. Das ist indiskutabel." ( Quelle)

Das Problem sehr geringer Verurteilungsquoten lässt sich auch nicht ohne weiteres Lösen.

Ein Verfahren kann für ein Opfer eine wahnsinnige und jahrelange Belastung sein und es gibt dabei keine Erfolgsgarantie.

Man muss sich einen Fall und eine Situation sehr genau anschauen, um überhaupt etwas zu raten, sonst kann es sein, dass man dem Menschen, dem man eigentlich helfen will, am Ende geschadet hat. In der Regel empfehle ich eine Beratungsstelle einzuschalten, die entsprechende Erfahrungen hat, um kompetent beraten und Alternativen aufzeigen kann.

Du schreibst:

Wir haben in der Fragestellung einen Fall, der sehr klar nachweisbar ist. Das Foto kann als Beweis vorgelegt werden und auch woher es kam. Das macht für ein Opfer die Anzeige sehr einfach.

Ich habe dazu bereits ausgeführt:

Ich habe bereits geschrieben, dass ich einen aktiven Umgang mit der Tat und dem Täter für nötig halte.
Du scheinst hier aber nahezulegen, dass das immer eine Anzeige sein muss.
Im vorliegenden Fall ist die Beweislage wohl eindeutig, was für eine Anzeige spricht.
In anderen Fällen gibt es oft ganz erhebliche Beweisprobleme.
Wie fühlt sich ein Opfer, wenn der Täter nach einem jahrelangen Prozess (bei dem er sich wegen der oft sehr hohen drohenden Sanktionen und der noch höheren gesellschaftlichen Verachtung mit "Händen und Füßen" gewehrt hat, um einer Verurteilung zu entgehen) mangels Beweisen frei gesprochen wird?
Ob eine Anzeige wirklich im besten Interesse des Opfers ist, hängt vom Einzelfall ab. Das ist ist eine sehr schwierige Entscheidung mit enormer Tragweite.
Es so darzustellen als gäbe es da nicht zu überlegen, hilft den Opfern nicht und nimmt sie nicht ernst.
Gerade bei Beweisschwierigkeiten, sind alternative Ansätze oft besser geeignet. In einem Strafverfahren geht es für den Täter meist darum, sich gegen die Vorwürfe zu wehren, um Strafe (Leid) anzuwehren. Bei Restaurative Justice geht es um Wiedergutmachung und (soweit möglich) Ausgleich des Leides oder des Schadens, der jemandem zugefügt wurde. Statt zusätzlichen Leidens für die Täter soll es also Wiedergutmachung für die Opfer geben. Das führt in der Regel auch zu mehr Verantwortungsübernahme durch die Täter.
Restaurative Justice ist sicher nicht für alle denkbaren Fälle geeignet. Für den vorliegenden Fall denke ich, dass der Ansatz gut geeignet wäre.

Du schreibst:

Dass aber die Fragestellung nicht eindeutig ist und es durchaus möglich ist, dass noch weitere Sexualstraftaten vorliegen, hast du wohl geflissentlich ignoriert.

Im der Fragestellung steht:

sie würde auch einmal kurz von ihm belästigt wo ich nicht da war.

Das ist kein langfristig anhaltender sexueller Übergriff, wie du ihn ins Feld führst.

Du schreibst:

Von der Anzeige abzuraten ist nur täterfreundlich.

Das ist falsch. Es gibt Beratungsstellen zu sexualisierter Gewalt, die je nach Falllage im Interesse des Opfers (!) von einer Anzeige abraten.

(Fortsetzung folgt)

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Schneeprinz  07.01.2021, 17:57
@catchan
Denn die Anzeige ist der sicherste, effektivste und schnellste Weg den Täter dazu bringen das Opfer in Ruhe zu lassen. Damit ist dem Opfer am meisten geholfen. Als kleiner Bonus führt es vielleicht sogar dazu, dass andere Opfer, die sehr wahrscheinlich sind, wenn man die Kommentare liest, ebenfalls in Ruhe gelassen werden.

Aus meiner Sicht ist der beste und effektivste Weg das Verhalten zu unterbinden, die Konfrontation des Täters (mit Unterstützung).

Auch die Voraussetzungen für eine Anzeige sind aber im vorliegenden Fall recht gut, da es ja höchstwahrscheinlich keine Beweisschwierigkeiten geben dürfte.

Ich habe bereits in meiner ersten Reaktion an den Fragesteller auf die Gesetzeslage und den passenden Straftatbestand hingewiesen.

Einen Ansatz zu verfolgen, bei dem Täter und Opfer zusammengebracht werden, da schwillt mir der Kamm! Das Opfer will Ruhe vor den Täter und nicht gemeinschaftlich mit ihm etwas erwirken. Das Opfer ist auch null dazu verpflichtet auf den Täter zuzugehen.

Aha. Deshalb gibt es auch so etwas wie den Täter-Opfer Ausgleich.

Von den Seiten des Weißen Rings (Hervorhebung durch Fettstellung zugefügt):

Täter-Opfer-Ausgleich aus Opfersicht
Ist ein Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) für Opfer wirksam bzw. hilfreich für die Tatverarbeitung? Dieser Frage wurde im Rahmen des Forschungsprojektes an der Universität Heidelberg von Andrea Berndt nachgegangen. Die Untersuchung beinhaltet eine umfassende theoretische Darstellung des Wiedergutmachungsgedankens im Strafrecht unter besonderer Berücksichtigung der Opferposition. Der hier interdisziplinär geführte Diskurs verbindet psychologische, philosophische, kriminologische und rechtswissenschaftliche Erklärungskonzepte bezüglich restorativer Maßnahmen und flicht die Ergebnisse bereits bestehender empirischer Forschungsarbeiten mit ein.
Als theoretischer Rahmen dient die Konsistenztheorie von Klaus Grawe (1998), die davon ausgeht, dass Menschen zwar die gleichen Grundbedürfnisse besitzen, sie aber über unterschiedliche motivationale Systeme befriedigen. Partizipation, Artikulation von Bedürfnissen und Empfindungen und das Missbilligen der Straftat sind grundlegende Opferbedürfnisse. Es wird angenommen, dass sowohl eine gerichtliche Verhandlung als auch ein TOA die Bedürfnisse von Opfern befriedigt, jedoch stärker der TOA. Um die gruppenspezifischen Veränderungen feststellen zu können, wurden die Untersuchungs­teilnehmer vor und nach der jeweiligen Intervention u.a. mit Hilfe des Fragebogens zur Analyse Motivationaler Schemata (FAMOS) und des Inkongruenzfragebogens (INK) untersucht. Opfer, die an einem TOA teilnahmen, zeigten über alle Tests hinweg positive Entwicklungen. Die Ergebnisse bei den Verhandlungsteilnehmern waren nicht eindeutig. Sie besaßen zu beiden Messzeitpunkten signifikant höhere Inkongruenzwerte. Dies könnte auf eine schlechtere Bedürfnisbefriedigung und eine höhere Belastung dieser Gruppe deuten. Darüber hinaus veränderte sich das motivationale Zielsystem der TOA-Teilnehmer positiv, das der Verhandlungsteilnehmer hingegen negativ. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass der TOA für Opfer, die dieses Verfahren freiwillig wählen, eine bedürfnisbefriedigende und somit bewältigungsbeitragende Interventionsmethode darstellt. Die Ergebnisse dürfen jedoch nicht für alle Opfergruppen generalisiert werden.

Du schreibst:

Das Opfer ist auch null dazu verpflichtet auf den Täter zuzugehen.

Natürlich ist es das nicht. Habe ich auch nirgends behauptet.

Du schreibst:

Das Opfer will Ruhe vor den Täter und nicht gemeinschaftlich mit ihm etwas erwirken.

Wenn du für dich in Anspruch nimmst, zu wissen, was andere Menschen wollen, ist das im höchsten Maße arrogant.

Es gibt durchaus Opfer, die einen Täter-Opfer-Ausgleich oder andere Varianten von Restaurative Justice wünschen und bevorzugen.

Ich glaube dir, dass du wohlmeinend bist. Aber wenn es dir wirklich darum geht, Opfern zu helfen, solltest du dich ein bisschen bremsen, besser informieren und vor allem keine Pauschalaussagen treffen, die auf die tatsächliche individuelle Situation der Menschen nicht passen und ihre berechtigten Interessen außer Acht lassen.

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catchan  07.01.2021, 18:18
@Schneeprinz

Himmel, du weißt nicht einmal was sexuelle Übergriffe sind.

Auch das Betteln nach Nudes sind langanhaltende sexuelle Übergriffe. Das Ausmalen von sexueller Wünsche ist ein sexueller Übergriff. All das ist sexuelle Belästigung.

Du verharmlost und bagatellisierst sexualisierte Gewalt.

Zudem schneidet der Fragesteller einen Vorfall an, der passierte, als die beiden sich mal persönlich trafen. Also sehr gut möglich, dass hier noch mehr passiert bis hin zur sexuellen Gewalt.

Diese Vorfälle ziehen sich, das geht aus der Fragestellung sehr klar hervor, dass sich diese über einen längeren Zeitraum hinweg ziehen.

In einer Studie wurde festgestellt, dass sexuelle Belästigung in der Regel schwerwiegendere Folgen als Mobbing hat.

https://www.springer.com/about+springer/media/springer+select?SGWID=1-11001-6-804799-0

Ein Jugendpsychiater bescheinigt auch erhebliche Folgen von sexueller Belästigung bei Jugendlichen, das bis zum Drogenmissbrauch, selbstverletzendes Verhalten und eine Neigung zu gewalttätigen Partnern führen kann.

https://www.thieme.de/de/presse/sexuelle-belaestigung-55670.htm

Aus der Fragestellung ist keine seelische Erschütterung zu lesen, weil nicht das Opfer die Frage geschrieben hat, sondern ein guter Freund. Ein Freund, der über dieses Verhalten sehr sauer ist und der wird wohl kaum sauer sein, weil es dem Opfer bestens geht.

Es ist also mehr als naiv, dass hier keine seelische Erschütterung vorliegt.

Opfer sexualisierter Gewalt schämen sich häufig der Taten, aber sie schämen sich ebenso häufig ihrer Reaktion darauf. Für ein Opfer ist es fundamental wichtig ihnen zu sagen, dass die Reaktion normal ist.

Was du machst mit dem Hinweis Resilienz ist das genaue Gegenteil. Du vermittelst Opfer von Sexualstraftaten das Gefühl ihre Reaktion sei unnormal. Das führt zu Schweigen und Tabuisierung und hilft nur Tätern.

Auch vergleichst du Äpfel mit Birnen. Du vergleichst die kriminalistischen Studien zu Vergewaltigung mit einem DickPic. Bei dem DickPic liegt das Bild selbst vor. Es liegt der Absender vor. Das sind starke Beweise.

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catchan  07.01.2021, 18:35
@Schneeprinz

Eine Konfrontation des Täters ist ein weiteres Tätermärchen.

Wieder mal ist es sehr naiv anzunehmen, dass über den langen Zeitraum hinweg nichts stattgefunden hat. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hat das Mädchen gesagt, dass sie das nicht will.

Das du-du-das-macht-man-nicht hat in diesem Fall zu nichts geführt. Der Täter macht einfach weiter, hat schon weitere Mädchen angeschrieben, jetzt auch unter 14.

Aber hey, wenn du meinst, dass es zu etwas bringt, dass ein 15-jähriger einen Erwachsenen konfrontieren soll, kann ich nur den Kopf schütteln.

Es ist übrigens gar nicht arrogant das zu wiederholen, was in der Frage steht. Die Frage ist darauf ausgerichtet, dass Schluss ist. Was übrigens ganz typisch für Opfer sexualisierter Gewalt ist.

Mit deinem Vorschlag ist aber nicht sofort Schluss. Es geht weiter, denn die Mühlen mahlen langsam.

Bei einer Anzeige wird der Beschuldigte hier sofort informiert. Eine Anzeige wird auch in der Regel von dem Dümmsten wahrgenommen. Schon allein die Androhung, dass das Verhalten unangenehme Konsequenzen wirkt Wunder.

Das Mädchen will also Ruhe und du schlägst vor sie soll einen Täter-Opfer-Ausgleich machen? Das ist ein Griff ins Klo.

Aus all deinen Beiträgen hier wird sehr schnell klar, dass du selbst keinen Bezug zu Opfern sexualisierter Gewalt hast und selbst nie eine solche Erfahrung machen musstest.

Die Antwortgeberin, die du so massiv angegangen bist, schreibt aus eigener Erfahrung. Erfahrungen, die du ihr absprechen willst.

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Schneeprinz  07.01.2021, 20:18
@catchan
Himmel, du weißt nicht einmal was sexuelle Übergriffe sind.
Auch das Betteln nach Nudes sind langanhaltende sexuelle Übergriffe. Das Ausmalen von sexueller Wünsche ist ein sexueller Übergriff. All das ist sexuelle Belästigung.

Du verstehst, was du verstehen willst.

Ein Übergriff ist eine Grenzverletzung. Natürlich handelt es sich bei dem geschilderten Fall um eine Grenzverletzung.

Was ich geschrieben habe war:

Das ist kein langfristig anhaltender sexueller Übergriff, wie du ihn ins Feld führst.

Damit habe ich nicht behauptet, dass es kein Übergriff war, sondern festgehalten, dass es kein langfristig anhaltender Übergriff war.

Du hast nämlich vorher geschrieben:

Du bist derjenige, der sich ernsthaft (!) mit den Folgen sexueller Übergriffe auseinander setzen sollte und was langfristig anhaltende sexuelle Übergriffe wie in der Frage bei einem 14-jährigen Mädchen für Schäden anrichten kann.

Und mit dieser Darstellung liegst du, beim Fall in dem es bei der Frage ging nun mal falsch.

Du verharmlost und bagatellisierst sexualisierte Gewalt.

Das ist eine völlig haltlose und böswillige Behauptung.

Drei unterschiedliche Stellen, an denen ich mich zu dem Vorfall geäußert habe:

Ich finde das Verhalten völlig daneben
Darüber, dass das Verhalten des Mannes eine Zumutung und eine Belastung ist, brauchen wir uns nicht zu streiten.
Gab es eine Tat? Ja. War sie eine Zumutung? Ja. Hat sie das Mädchen belastet? Ja.

Ich stelle mich sachlich auf den Standpunkt von Fr. Prof. Dr. Michaela Pfundmair, die ich ja auch zitiert habe. Verharmlost und bagatellisiert die deiner Meinung nach auch sexualisierte Gewalt?

Zudem schneidet der Fragesteller einen Vorfall an, der passierte, als die beiden sich mal persönlich trafen. Also sehr gut möglich, dass hier noch mehr passiert bis hin zur sexuellen Gewalt.

In der Frage steht:

(...) sie würde auch einmal kurz von ihm belästigt wo ich nicht da war. (...) Der Typ weiß nicht das sie mir es erzählt hat .

Die Fragestellerin ist offensichtlich die eingeweihte Vertrauensperson. Es gibt nichts, was zum gegenwärtigen Zeitpunkt darauf hindeutet, dass noch mehr passiert ist.

Diese Vorfälle ziehen sich, das geht aus der Fragestellung sehr klar hervor, dass sich diese über einen längeren Zeitraum hinweg ziehen.

Das kann ich aus der Fragestellung überhaupt nicht herauslesen.

Was ist für dich ein längerer Zeitraum? Für mich sind das Monate oder Jahre. Für mich deutet nichts darauf hin, dass es um einen entsprechenden Zeitraum geht.

Zur Studie:

Nach Ansicht der beiden Autoren konzentrieren sich die Schulen derzeit hauptsächlich auf die Vermeidung von Mobbing. Sexuelle Belästigung hingegen wird mehr und mehr als eine Form des Mobbing angesehen. Dadurch wird zunehmend verkannt, dass es dabei zu ernsthaften Gesundheitsproblemen kommen kann. Sie treten dafür ein, dass der Vorbeugung von sexueller Belästigung die gleiche Aufmerksamkeit zukommen sollte wie anderen Schwerpunktthemen, damit sich Kinder in den Schulen weiterhin wohl fühlen können.

Die Forderung, sexueller Belästigung die gleiche Aufmerksamkeit wie Mobbing zukommen zu lassen finde ich absolut sinnvoll.

Aber zwei Fragen:

knapp mehr als die Hälfte (52%) der Schülerinnen und Schüler wurde schon einmal gemobbt und knapp mehr als ein Drittel (35%) sexuell belästigt. Fast ein Drittel (32%) sah sich beiden Formen der Belästigung ausgesetzt.

Glaubst du ernsthaft, dass das leben von 52%, 35% oder 32% der Menschen "zerstört" ist?

Ich glaube es nicht.

Selbstverständlich ist Mobbing ein Problem. Selbstverständlich ist sexuelle Belästigung ein Problem.. Es kann sogar in Einzelfällen riesige Ausmaße annehmen. Aber in den 52% des Mobbings verbergen sich vergleichsweise viele eher harmlose Fälle und relativ wenige extrem schwerwiegende Fälle. Die Mobbing Fragen in der Studie waren:

During this school year, have one or more students at school...
(Never, A few times, Many times)
- Upset you for the fun of it.
- Scared you.
- Teased you
- Picked on you.
- Made fun of you.
- Called you names.
- Got in a physical fight with you.
- Pushed, shoved, slapped, or kicked you.
- Threatened to hurt or hit you.
- Excluded you from your group of friends.

Einstufungskriterium für die 52% Mobbing:

We defined a student as being bullied or harassed if he/she had three or more different experiences at least “A few times” (e.g., a studentwas“bullied” if he/she was teased, was pushed or shoved, and was excluded from friends).

Es hat in der Regel andere Folgen für das Opfer, wenn es dreimal im Jahr gemobbt wurde oder sich gemobbt fühlte als wenn es jeden Tag gepiesackt wird. Beide landen in den 52%. Die Fälle sind aber unterschiedlich, haben unterschiedliche Folgen und bedürfen unterschiedlicher Formen der Intervention.

So ist es im weiten Spektrum der sexuellen Übergriffe auch. Es gibt schwerste Übergriffe (Vergewaltigung) und welche die sich am unteren Ende des Spektums befinden. Sie habe andere Folgen und bedürfen einer anderen Intervention.

(Fortsetzung folgt)

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Schneeprinz  07.01.2021, 21:10
@catchan
Ein Jugendpsychiater bescheinigt auch erhebliche Folgen von sexueller Belästigung bei Jugendlichen, das bis zum Drogenmissbrauch, selbstverletzendes Verhalten und eine Neigung zu gewalttätigen Partnern führen kann.

Hab ich das irgendwo bestritten? Du solltest auch das Wort kann mitlesen. Je schwerer ein Übergriff, desto größer die Gefahr von Schäden.

Nicht jeder Übergriff ist gleich. Wenn man so tut als hätte jeder denkbare Übergriff "lebenszerstörende" Auswirkungen, ist das schlicht falsch. Es hilft dem Opfer eines Übergriffs am unteren Ende des Spektrums nicht, wenn man ihm einredet, sein Leben sei nun zerstört.

Es hilft auch nicht bei der Prävention künftiger Taten, den Täter und die Tat maximal zu skandalisieren. Gerade Taten am unteren Ende des Spektrums bieten die Chance auf den Täter einzuwirken und Einsicht und Besserung zu erreichen. Das funktioniert aber nicht mehr gut, wenn der Täter den Eindruck hat, sich vor einer mehrjährigen Haftstrafe und dem sozialen Ausschluss aus der Gemeinschaft der Menschen verteidigen zu müssen. Eine zu hohe Sanktionsandrohung und eine zu starke Stigmatisierung ist letztlich schädlich.

Natürlich gibt es auch Fälle bei denen überhaupt nur mehrjährige Haftstrafen in Frage kommen - das sind aber Taten im oberen Bereich des Spektrums.

Aus der Fragestellung ist keine seelische Erschütterung zu lesen, weil nicht das Opfer die Frage geschrieben hat, sondern ein guter Freund. (...) Es ist also mehr als naiv, dass hier keine seelische Erschütterung vorliegt.

Ich gehe durchaus davon aus, dass Hinweise auf eine starke seelische Erschütterung, wenn es sie gegeben hätte, in der Fragestellung aufgetaucht wären.

Für ein Opfer ist es fundamental wichtig ihnen zu sagen, dass die Reaktion normal ist.

Dazu muss man die Reaktion erst einmal kennen. Es gibt Fälle mit schwerer seelischer Erschütterung und es gibt Fälle ohne seelische Erschütterung. Solange man nicht weiß, was vorliegt, kann man das Opfer nicht trösten, weil sein Leben zerstört ist. Wenn das Opfer sein Leben gar nicht für zerstört hält, geht der Schuss nach hinten los.

Man muss sich erstmal zurücknehmen um situationsgerecht auf das Opfer eingehen zu können.

Was du machst mit dem Hinweis Resilienz ist das genaue Gegenteil. Du vermittelst Opfer von Sexualstraftaten das Gefühl ihre Reaktion sei unnormal.

Nochmal Prof. Dr. Pfundmair:

Vielleicht aber haben viele der Betroffenen keine „seelische Erschütterung“ erfahren. Dann sollte man das auch nicht weiter aufbauschen. (…)
Es ist absolut zu verneinen, dass notgedrungen eine psychische Störung zu Tage tritt. (…)
Der Anteil symptomfrei bleibender Betroffener wird auf etwa 40 Prozent geschätzt. Ob es Viktimisierungsfolgen gibt oder nicht, liegt unter anderem an der Missbrauchserfahrung selbst – der Schwere, Dauerhaftigkeit, Täter-Opfer-Beziehung und an verfügbaren Bewältigungsressourcen sozialer und personaler Art.

Das bedeutet:

Es gibt 40% die so resilient sind, dass sie symptomlos sind. Auch deren Reaktion ist normal. Man darf ihnen nicht das Gefühl geben, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, weil sie nicht an einem Trauma, Angststörungen oder anderen psychlogischen Problemen leiden.

Das führt zu Schweigen und Tabuisierung und hilft nur Tätern.

Wenn man eine Tat skandalisiert dann tabuisiert man sie damit zugleich.

Über etwas, dass unangenehm war, redet man eher als über eine schwere Verletzung. Über Unangenehmes regt man sich auf und teilt sich darüber auch mit. Eine Verletzung unterliegt der Scham, verletzt worden zu sein oder (noch schlimmer) sich nicht gewehrt zu haben.

Es muss möglich sein über Taten zu reden. Das erreicht man nicht, durch größtmögliche Skandalisierung. Taten dürfen weder skandalisiert, noch verharmlost werden.

Auch vergleichst du Äpfel mit Birnen. Du vergleichst die kriminalistischen Studien zu Vergewaltigung mit einem DickPic. Bei dem DickPic liegt das Bild selbst vor. Es liegt der Absender vor. Das sind starke Beweise.

Auf die gute Beweislage habe ich selbst mehrfach hingewiesen. Ich habe ebenso auf die sehr schwierige Situation bei Vergewaltigung hingewiesen.

In Hinblick auf Dicpic habe ich aus einem Artikel zitiert;:

Ob eine Betroffene allerdings überhaupt eine Anzeige stellen sollte oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab, sagt sie (Sandra Schwark). Ist man emotional stabil genug, hat ausreichende Unterstützung? Wer sich aber dazu in der Lage sieht, dem rät sie zur Anzeige, „allein schon um ein Zeichen zu setzen und dem Täter zu zeigen: Das hat Konsequenzen.“

Ansonsten habe ich zum Thema Anzeige geschrieben:

Man muss sich einen Fall und eine Situation sehr genau anschauen, um überhaupt etwas zu raten, sonst kann es sein, dass man dem Menschen, dem man eigentlich helfen will, am Ende geschadet hat. In der Regel empfehle ich eine Beratungsstelle einzuschalten, die entsprechende Erfahrungen hat, um kompetent beraten und Alternativen aufzeigen kann.

Letztlich habe ich beim Thema Anzeige versucht einen differenzierten Blick einzunehmen, also Äpfel und Birnen zu trennen.

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Schneeprinz  07.01.2021, 21:39
@catchan
Eine Konfrontation des Täters ist ein weiteres Tätermärchen.
Wieder mal ist es sehr naiv anzunehmen, dass über den langen Zeitraum hinweg nichts stattgefunden hat. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hat das Mädchen gesagt, dass sie das nicht will.
Das du-du-das-macht-man-nicht hat in diesem Fall zu nichts geführt. Der Täter macht einfach weiter, hat schon weitere Mädchen angeschrieben, jetzt auch unter 14.

Da spekulierst ins Blaue hinein und hältst es für die Wahrheit.

Ich habe beim Thema Konfrontation immer "mit Unterstützung" dazugeschrieben. Ich gehe nicht davon aus, dass das Mädchen die Situation alleine Regeln kann.

Bei einer Anzeige wird der Beschuldigte hier sofort informiert. Eine Anzeige wird auch in der Regel von dem Dümmsten wahrgenommen. Schon allein die Androhung, dass das Verhalten unangenehme Konsequenzen wirkt Wunder.

Ich zitiere nochmal mal aus dem Link, den auchmama geteilt hat:

Bringt es wirklich etwas, Anzeige zu erstatten? Für die Täter, sollten sie über ihren Nutzernamen, die Telefonnummer oder IP-Adresse ermittelt werden können, bleiben die Konsequenzen überschaubar, berichtet die Hamburger Rechtsanwältin Alexandra Braun. Sie ist auf Sexualstrafrecht spezialisiert und vertritt mit ihrer Kanzlei auch Täter. „Ein Großteil solcher Verfahren führt nicht zu einer Anklage des Täters“, sagt sie in einem Interview zur Rechtslage. Die meisten Ermittlungsverfahren würden wegen Geringfügigkeit eingestellt, vor allem wenn es das erste Mal sei, die Tat gilt als nicht gravierend genug. Nur in einem Fall habe ein Mandant eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen zahlen müssen, „das ist etwa ein Monatseinkommen netto“. (...)
Das Abschreckungspotential von Anzeigen schätzt Braun nüchtern ein. Für den Versender sei das „sicherlich eine peinliche Angelegenheit. Man bekommt eine Vorladung von der Polizei, muss eine Gerichtsverhandlung fürchten und vieles mehr“. Zugleich vermutet sie, dass oft Alkohol im Spiel sei und Absender kaum an die Folgen denken. (...)
Ob eine Betroffene allerdings überhaupt eine Anzeige stellen sollte oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab, sagt sie (Sandra Schwark). Ist man emotional stabil genug, hat ausreichende Unterstützung? Wer sich aber dazu in der Lage sieht, dem rät sie zur Anzeige, „allein schon um ein Zeichen zu setzen und dem Täter zu zeigen: Das hat Konsequenzen.“

Deine Erwartungshaltung, dass eine Anzeige Wunder wirkt, ist also wohl überzogen.

Deshalb muss eine Anzeige nicht ungeeignet sein. Ich würde aber eher auf eine Konfrontation mir Unterstützung setzen. Ich verspreche mir davon einen besseren Erfolg. Wenn es nicht den gewünschten Erfolg bringt, kann man immer noch eine Anzeige hinterherschicken.

Umgekehrt geht es nicht. Eine einmal gemachte Anzeige kann man nicht mehr zurücknehmen. Auch das ist ein Aspekt, warum ich beim Thema Anzeige eher vorsichtig bin. Sobald sie raus ist, ist man als Opfer nur noch Beifahrer. Auch die Nebenklage ändert daran nichts. Wenn man selbst (mit Unterstützung) tätig wird, ist man noch Fahrer. Da Selbstwirksamkeit ein wichtiges Thema ist, ist das aus meiner Sicht schon ein relevanter Faktor.

Das Mädchen will also Ruhe und du schlägst vor sie soll einen Täter-Opfer-Ausgleich machen? Das ist ein Griff ins Klo.

Du hältst es für einen Griff ins Klo. Es kommt aber nicht auf deine Meinung an.

Ich halte einen Täter-Opfer-Ausgleich keineswegs für ein Allheilmittel. Es ist eine Option. Ob sie tatsächlich in Frage kommt entscheide nicht ich - und du genauso wenig.

Aus all deinen Beiträgen hier wird sehr schnell klar, dass du selbst keinen Bezug zu Opfern sexualisierter Gewalt hast und selbst nie eine solche Erfahrung machen musstest.

Ich wurde als 17-jähriger im Kino in der Genitalgegend begrapscht.

In meinem Fall habe ich den Übergriff nicht als schwerwiegend empfunden. Aber das heisst keineswegs, dass ich deshalb annehme oder erwarte, dass jemand anderes, der im Kino begrapscht wird, so einen Vorfall als wenig belastend erlebt. Menschen reagieren unterschiedlich.

Die Antwortgeberin, die du so massiv angegangen bist, schreibt aus eigener Erfahrung. Erfahrungen, die du ihr absprechen willst.

Welche Antwortgeberin ist gemeint? Meinst du dich selbst oder auchmama ?

Ich habe niemandem seine Erfahrungen abgesprochen.

Wenn man selbst Erfahrungen gemacht hat, macht einen das allerdings noch nicht zum Experten für die Erfahrungen und Gefühle anderer.

Massiv angegangen wurde aus meiner Sicht vor allem ich selbst, nämlich als angeblicher Verharmloser.

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catchan  07.01.2021, 22:09
@Schneeprinz

Lustig, dass du das Wort kann so sehr betonst. Denn in der eigentlichen Antwort, auf der du so rumgehackt hast, hast du das Wort kann ignoriert. Denn in der Ursprungsantwort steht kann zerstören. Das stimmt. Das ist eine fachlich korrekte Antwort, die aus der persönlichen Erfahrung aber auch durch die mir aufgezeigten Studien bewiesen wurden.

Du attackierst hier jemanden für eine fachlich korrekte Antwort.

Offensichtlich muss man Dir auch noch erklären, was es bedeutet, wenn sexuelle Übergriffe länger andauern: das bedeutet, dass es immer wieder zur sexualisierten Gewalt kommt über einen längeren Zeitraum hinweg.

Wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, weiß man auch, dass nicht nur die Schwere der Tat schwere psychische Verletzungen begünstigen, sondern auch wie lange das Opfer den Belästigungen ausgesetzt.

Wer glaubt, dass sich die in der Fragestellung beschriebenen Ereignisse auf eine Viertelstunde ist schon nicht mehr naiv zu nennen. Das ist dumm. Das Opfer war in dem Fall immer wieder sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Das Ganze ging mindestens (!) über Tage, wenn nicht sogar Wochen oder gar über Monate Einmal sogar persönlich, wobei nicht beschrieben ist, was genau vorgefallen ist. Aber da erfahrungsgemäß das Wort Belästigung oftmals euphemistisch gebraucht wird kann es bis Grabschen und sogar sexuelle Nötigung gehen. Wir wissen es nicht. Und vor allem: du weißt es nicht.

Es wird auch nicht innerhalb weniger Minuten aus einer digitalen sexualisierter Gewalt eine Form der sexualisierten Gewalt in dem persönlichen Umfelds des Opfers. Also ja, das Ganze ist länger.

Also ist deine Feststellung, dass keine seelische Erschütterung festzustellen ist, nachdem der Text von einer dritten Person geschrieben wurde, einfach nur arrogant. Eine dritte Person kann die seelische Erschütterung gar nicht in die Zeilen einfließen lassen. Spürbar ist nur die Wut des Fragestellers sowie seine Besorgnis.

Sexualisierte Gewalt als völlig daneben zu beschreiben ist eine Verharmlosung. Sexualisierte Gewalt ist auch mehr als nur eine Belastung.

Dr. Pfundmaier gibt das wider, was Dir gefällt. Hach, es sind die anderen, die das den Opfern einreden... Die Aussage eines Jugendpsychiaters, indem er die Folgen der „kleinen“ Formen sexualisierter Gewalt als unterschätzt betrachtet, unterschlägst du. Aber so wie du den Text, dass sexuelle Belästigung schwerwiegendere Probleme als Mobbing verursacht, so auseinanderpflückst, bis er in dein Weltbild passt, spricht Bände.

Der Artikel drückt sich deutlich aus, dass beide Formen schwerwiegende Folgen hat. Er drückt sich noch deutlicher aus, dass sexuelle Belästigung schwerere Schäden anrichtet. Betroffen hierbei waren ungefähr 1/3.

Das Leugnen, dass sexualisierte Gewalt schwere Schäden hervorrufen kann, ist auch eine Form der Verharmlosung.

Das macht auch die „differenzierte“ Betrachtung zu einer Anzeige zu einer Farce.

Es ist aber schon mehr als merkwürdig, dass ausgerechnet die, die Kontakt zu Betroffenen hatten, die vielleicht selbst etwas in der Richtung erlebt haben, zu einer Anzeige raten. Auf die schwerwiegenden Folgen hinweisen...

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catchan  07.01.2021, 22:31
@Schneeprinz

Ich bin deine ständige Opfer-Inszenierung leid. Da kritisiert man deine Worte und über Tagen stellst du dich nun als jemand dar, der ständig verleumdet wird. Die Nummer zieht nicht.

Ein vierzehnjähriges Mädchen wird wiederholt sexuell belästigt und du versuchst dich hier als Opfer darzustellen, weil du dich über die richtige Darstellung, dass so etwas ein Leben zerstören kann aufregen musst?

Bei der ganzen Anzeige vergisst du den Schock, wenn man solche erhält. Dass Mama und Papa das ebenfalls mitbekommen. Oftmals wirksamer, wenn sie mitbekommen, dass der Sohn dadurch rechtliche Schwierigkeiten bekommen kann als der freundliche Hinweis, was gemacht wird. Zum aufhören muss die Anzeige nicht erfolgreich sein. Der hört dann auf, weil er nicht Anzeige Nummer 2,3,... riskieren will.

Ob die Anzeige wirklich im Sande verläuft, ist auch stark zu bezweifeln. Im Gegensatz zu den Fällen, auf die im Zitat angespielt wird, ist der Absender bereits bekannt. Zudem wurde das Gesetz doppelt verletzt und bei der Anzeige kann der Hinweis auf potentielle weitere Opfer gegeben werden, unter anderem auch ein 13-jähriges Mädchen. Meinst du echt, da stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein, weil kein öffentliches Interesse vorliegt?

Aber du vergleichst schon wieder Äpfel mit Birnen.

Amüsierend ist jedoch, dass deine eigene Quelle zur Anzeige rät.

Aber ja, das Mädel hat zu 99% gesagt, dass sie das nicht will. Was hast du denn für eine Vorstellung davon, wie das abläuft, wenn sie ständig solche Nachrichten bekommt? Es bleibt ja nicht nur beim DickPic, sondern auch bei anderen Nachrichten, die sexualisierte Gewalt beinhalten. Da kommt irgendwann eine Rückmeldung zurück, dass man das nicht will.

Der Typ weiß auch, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Das wissen sie meistens. Da braucht es keine dritte Person, die ihnen das sagt.

Nur weil du damals gut damit zurecht gekommen bist, heißt das noch lange nicht, dass das bei anderen auch so ist. Und zwischen 17 und 14 ist von der Reife her ein großer Unterschied.

Du wirfst anderen vor, dass sie ihre Erfahrungen überstülpen? Fass dich mal an die eigene Nase!

Fakt ist: du weißt nicht wie es dem Mädel geht.

Aber Reiterseele hat Recht. So etwas kann langwierige, schwere Folgen haben.

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Schneeprinz  08.01.2021, 08:01
@catchan
Lustig, dass du das Wort kann so sehr betonst. Denn in der eigentlichen Antwort, auf der du so rumgehackt hast, hast du das Wort kann ignoriert.

Habe ich das?

Die Ursprungsantwort war:

Also wirklich ein Solches verhalten kann genau so das Leben eines Menschen zerstören wie eine Anzeige eben nur Psychisch. Daher würde ich keine Rücksicht auf das Leben des Mannes nehmen. Er muss doch seines Handeln bewusst sein und muss eben mit den Konsequenzen leben.
Als erste Anlaufstelle würde ich aber erstmal die Eltern des Mädchens nehmen. Sprecht mit ihnen und schildert die Lage, diese können dann bestmöglich handeln! Wenn er dann noch immer nicht aufhört Anzeige ganz einfach.

Darauf habe ich zu dem Teil

Also wirklich ein Solches verhalten kann genau so das Leben eines Menschen zerstören

geschrieben:

Ich finde das Verhalten völlig daneben, aber ich finde es auch völlig unrealistisch anzunehmen, dass man das Leben eines Menschen zerstören kann, indem man ihm ein Dickpic zuschickt.
Ganz so fragil sind Menschenleben nun auch wieder nicht. In der Regel muss man in seinem Leben noch ganz andere Zumutungen aushalten oder zurückweisen.

Wäre darauf hin, ein Kommentar zurückgekommen im Sinne von

Da steht kann - ich habe nicht behauptet, dass es die typische Folge ist. Es ist aber eine mögliche Folge.

dann wäre die Diskussion vermutlich schnell zu Ende gewesen.

Auch wenn sehr schwerwiegende Folgen bei Opfern von Exihitionismus oder ungewollten Empfängern eines Dicpic sehr selten sein mögen - ausgeschlossen sind sind nicht.

Denn in der Ursprungsantwort steht kann zerstören. Das stimmt. Das ist eine fachlich korrekte Antwort,

Sie ist nicht falsch, ohne jede Quantifizierung des Risikos aber irreführend.

die aus der persönlichen Erfahrung aber auch durch die mir aufgezeigten Studien bewiesen wurden.

Ich weiß nicht, welche persönlichen Erfahrungen du meist. Deine? Die von auchmama? Hat es sich um ein Dickpic gehandelt oder war er etwas anders, schwerwiegenderes? Leider bleibt die Sache komplett Nebulös, ich kann deshalb überhaupt nicht abschätzen, ob es eine relevante Verbindung zum diskutierten Fall gibt. Allerdings verstehe ich natürlich, wenn es aus Eigenschutzgründen hier dazu keine weiteren Informationen dazu geben kann.

Zu den Studien: Du hast keine Studien angeführt, sondern genau eine. Und die hast du dir offensichtlich nicht mal durchgelesen, obwohl ich sie im Volltext verlinkt habe.

Über die spezifischen Folgen bei Menschen, denen Dickpics zugesandt wurden steht in der Studie ... NICHTS. Es geht allgemein um sexuelle Belästigung in einer Vielzahl von Ausprägungen. Insgesamt sind es 15 verschiedene Formen.

Wenn ich die Durchschnittswirkung von 15 verschiedenen Krankheiten errechne sagt mir das über die Folgen einer einzelnen Krankheit aus der Teilmenge ... NICHTS.

Solltest du doch eine Studie haben, die etwas Belastbares (also Evidenz) über gesudheitlichen Folgen des Empfangs eine Dickpics liefert, schaue ich mir die an und werde sie aufmerksam studieren.

Wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, weiß man auch, dass nicht nur die Schwere der Tat schwere psychische Verletzungen begünstigen, sondern auch wie lange das Opfer den Belästigungen ausgesetzt.

Liest du meine Texte überhaupt? Darauf habe ich doch bereits selbst hingewiesen. Aus dem Zitat von Prof. Dr. Pfundmaier:

Ob es Viktimisierungsfolgen gibt oder nicht, liegt unter anderem an der Missbrauchserfahrung selbst – der Schwere, Dauerhaftigkeit, Täter-Opfer-Beziehung und an verfügbaren Bewältigungsressourcen sozialer und personaler Art.

Der vorliegende Fall war zum Glück (!) nicht schwer, er war nicht dauerhaft (dauert aber noch an), die Täter-Opfer Beziehung ist eher entfernt und es gibt eine Freundin (die Fragestellerin), die bei der Bewältigung hilft.

Es gibt deshalb keinen Grund anzunehmen, dass das Leben des Mädchens durch die Tat zerstört ist.

Das ändert nichts an:

Ich finde das Verhalten völlig daneben
Darüber, dass das Verhalten des Mannes eine Zumutung und eine Belastung ist, brauchen wir uns nicht zu streiten.
Gab es eine Tat? Ja. War sie eine Zumutung? Ja. Hat sie das Mädchen belastet? Ja.
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Schneeprinz  08.01.2021, 08:04
@catchan
Wer glaubt, dass sich die in der Fragestellung beschriebenen Ereignisse auf eine Viertelstunde ist schon nicht mehr naiv zu nennen. Das ist dumm. Das Opfer war in dem Fall immer wieder sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Das Ganze ging mindestens (!) über Tage, wenn nicht sogar Wochen oder gar über Monate (...) Wir wissen es nicht. Und vor allem: du weißt es nicht.

Warum "vor allem ich" nicht?

Ich gebe mein Nichtwissen zu und beschränke mich auf das, was kommuniziert wurde. Du reicherst das was kommunizoert wurde durch deine Phantasie an, was noch passiert sein könnte und hältst es für die Wahrheit.

Es gibt nichts in der Fragestellung, was auf eine langwierige Situation hinweist. Die "Vierteilstunde" stammt von dir und sie schiebst es mir in die Schuhe, um mich als dumm un naiv hnstellen zu können. Das ist ein ganz niedriges argumentatorisches Niveau.

Ich halte es durchaus für möglich, dass das Problem mehrere Wochen besteht. Ein längerer Zeitraum ergibt sich aus dem Geschriebenen nicht. Ist das "langwierig"? Aus meiner Sicht nicht. Langwierig sind Monate und Jahre. Der Ausdruck "chronisch" wird in der Medizin häufig verwendet, wenn Zeiträume über 6 Monaten gemeint sind. An dieser Praxis mache ich meine Einschätzung zum Bedeutungsgehalt von "langwierig" fest. Was du unter "langwierig" verstehst (und warum) hast du noch nicht verraten.

Langwierig ist ein wesentlicher Faktor, weil es dann um eine Dauerbelastung geht. Von kurzfristigen oder momentanen Belastungen sind Menschen in der Regel deutlich weniger beeinträchtigt als von Dauerbelastungen. Bei kurzfristigen Belastungen kann man man sich regenerien. Bei Dauerbelastungen wird das seelische Fundament unterspült.

Sexualisierte Gewalt als völlig daneben zu beschreiben ist eine Verharmlosung. Sexualisierte Gewalt ist auch mehr als nur eine Belastung.

Sexualisierte Gewalt ist ein Sammelbegriff. Schon ein anzüglicher Blick kann als sexualisierte Gewalt zählen. Ebenso wie eine Vergewaltigung. Ein anzüglicher Blick hat nicht die selbe Wirkung wie eine Vergewaltigung. Er verdient auch nicht die selbe Reaktion.

Es kommt also darauf an, um welche Handlung sexualisierter Gewalt es geht. Wer einen Vergewaltigung als "völlig daneben" beschreibt wäre auch nach meiner Auffassung ein Verharmloser. Einen anzüglichen Blick darf man meiner Meinung nach auch noch als "daneben" ohne Zusatz des Wortes "völlig" beschreiben, ohne dass man deshalb zum Verharmloser wird.

Dr. Pfundmaier gibt das wider, was Dir gefällt. Hach, es sind die anderen, die das den Opfern einreden..

Fr. Prof Dr. Pfunsmaier ist (unter anderem) Vorsitzende der Sektion Rechtspsychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. Etwa ein Viertel aller aller deutschen Diplom-Psychologinnen und -Psychologen bzw. Master werden durch den BDP vertreten.

Es geht mir darum, den Opfern nichts einzureden. Damit hilft man ihm nämlich nicht. Ein Übergriff kann sehr schwerwiegende pschische Folgen haben. Er muss es nicht. Wenn man Betroffenen a priori einredet, es lägen schwerste psychische Folgen vor, gibt es einen Nocebo-Effekt. Die Folge ist zusätzliches, vermeidbares Leid und eine möglicherweise schädliche Fehlbehandlung. Bevor man jemanden behandelt, muss man erstmals die Verletzung feststellen. Die Kenntnis des "Tatmessers" reich nicht aus, um zu wissen, ob die Wunde tief oder oberflächlich ist. Wenn man so arrogant ist, dass man meint die Wunde bzw. Verleitung bereits zu kennen und draus los agiert, kann man dem Verletzten sogar schaden.

Aber so wie du den Text, dass sexuelle Belästigung schwerwiegendere Probleme als Mobbing verursacht, so auseinanderpflückst, bis er in dein Weltbild passt, spricht Bände.

Es sagt über mich aus, dass ich mich informiere und hinterfrage. Du liest oberflächlich, meinst eine Bestätigung für deine vorgefasste Meinung gefunden zu haben und hörst auf zu denken.

Was du unterschlägst ist, mein Kommentar zur Mobbing-Studie:

Die Forderung, sexueller Belästigung die gleiche Aufmerksamkeit wie Mobbing zukommen zu lassen finde ich absolut sinnvoll.

Das zeigt jawohl, dass es mir nicht darum ging die Studie schlecht zu reden.

Dir geht es dagegen anscheiend nur darum, mich schlecht zu reden.

Das Leugnen, dass sexualisierte Gewalt schwere Schäden hervorrufen kann, ist auch eine Form der Verharmlosung.

Ich habe das nicht geleugnet. Ich habe sogar darauf hingewiesen, dass es so sein kann und welche Umstände dabei eine Rolle spielen.

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Schneeprinz  08.01.2021, 08:25
@catchan
Ich bin deine ständige Opfer-Inszenierung leid. Da kritisiert man deine Worte und über Tagen stellst du dich nun als jemand dar, der ständig verleumdet wird. Die Nummer zieht nicht.

Dann hast du nichts verstanden.

Es geht mir von Beginn an darum, dass Opfer, die eine geringe oder keine Belastung spüren von Menschen wie dir (oder reiterseele oder auchmama) nicht aus wohlmeinender Arroganz, dogmatischer Verbortheit und Besserwisserei ungewollt geschädigt werden.

Ich habe hier mehrfach (wenn ich richtig gezählt habe sechs mal) die Frage gestellt:

Aus meiner Sicht solltest du mal ernsthaft (!) darüber nachdenken, ob es für ein Opfer wirklich besser ist, ihm einzureden sein Leben sei zerstört, obwohl es das nicht ist.
Meiner Einschätzung nach verschlimmert man eine vorhandene Verletzung am Ende noch, wenn man so reagiert.

Auchmama hat sich vor einer Antwort gedrückt. Du hast dich vor einer Antwort gedrückt.

Stattdessen versucht ihr krampft eine vermeintliche Verharmlosung zu thematisieren.

Das ist im Grunde Flucht vor einer gedanklichen Auseinandersetung, die - wenn man die leisten würde - Menschen wirklich helfen könnte.

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Schneeprinz  08.01.2021, 08:58
@Schneeprinz

Ich habe gerade noch einmal in eine altes Frage geschaut, und festgestellt, dass wir damals beide jeweils eine Antwort dazu geschrieben haben.

Die Frage war:

Kann man durch sexuellen Missbrauch ein Trauma bekommen?
<TW>
Hey, ich heiße Aylin & bin 13 Jahre alt.
Ich selber wurde sexuell missbraucht.
Ich bin mir sicher, dass es Spuren bei mir hinterlassen hat.
Ich weiß, dass Missbrauch & Belästigung zwei verschiedene Sachen sind & ich habe mal gehört, dass fast jede Frau (natürlich auch Männer, aber nicht so häufig) mindestens ein mal sexuelle Belästigung erlebt hat.
sexuelle Belästigung zählt von Blick in den Ausschnitt & primitiven Sprüchen bis zu ungewolltem Anfassen & Begrapschen. Aber ich finde, dass das doch auch voll traumatisierend sein könnte.
Glaubt ihr, das sexuelle Belästigung ein Trauma auslösen kann?
LG

Deine Antwort dazu war:

Ja, das kann Traumata auslösen.
Es kommt immer auf die betroffene Person selbst, wie schwerwiegend die Handlung war und wie lange und oft man dem ausgesetzt war.

Deine Antwort war ein bisschen dünn aber sachlich sicherlich richtig.

Nach der Positionierung, die du jetzt in der Diskussion mit mir anführst wäre deine damalige Aussage aber fast schon an "Verharmlosung".

Und wenn du damals geschrieben hast "es kommt immer auf die betroffene Person an" kann man dir mit bösem Willen sogar unterstellen, dass du unterstellt hast, dass ein Opfer selbst schuld ist, wenn es traumatisiert ist. Dazu reicht das Ausmaß an bösen Willen mit dem du mir vorgeworfen hast:

Jetzt tue nicht so, als wärst du nicht derjenige, der mit der Resilienz angefangen hast. Denn das hast du und das hat hier überhaupt nichts zu suchen.
Denn das bedeutet: wenn du nicht schafft, mit dem fertig zu werden, dann bist einfach zu schwach.

Lies vielleicht auch mal meine Anwort durch und denk mal darüber nach, welche Antwort dem Mädchen vermutlich besser weitergeholfen hat.

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catchan  08.01.2021, 13:19
@Schneeprinz

Ich fasse es nicht!

Schon allein der Versuch die ganzen Geschehnisse auf ein simples DickPic herunterzudrücken, ist eine extreme Verharmlosung von sexualisierter Gewalt.

Hier geht es nicht nur um ein DickPic, das DickPic ist der einzige Vorfall, von dem man mit Sicherheit (!) weiß, dass er strafbar ist. Da ist noch nicht miteingerechnet, was vorgefallen ist, als das Opfer mit dem Täter alleine war. Auch hier kann eine weitere Sexualstraftat sein.

Über Wochen ist lange genug, damit die dauerhaft anhaltende sexualisierte Gewalt schwerwiegende Schäden anrichten.

Dass auch die „kleinen“ Formen der sexualisierten Gewalt großen Schaden anrichten, dazu habe ich dir die Aussage eines Jugendpsychiaters verlinkt.

Was sexualisierte Gewalt anrichten kann, ist ausreichend bewiesen. Es sei denn du möchtest mehr Links.

Deine Aussage, dass die Aussage von Reiterseele nicht qualifiziert genug sei, ist widerlegt. Vor allem ignorierst du, dass Reiterseele hier in dem Bereich Erfahrungen hat. Du hast zwar behauptet du möchtest von niemanden die Erfahrungen absprechen, war aber das allererste, was du getan hast.

Selbst deine Dr. Pfundmair bestätigt, dass so etwas auch zu schwereren Folgen führen kann.

Du hakst zwar darauf herum, dass man es mit der Frage sehr genau nehmen soll, aber du unterschlägst selbst wichtige Details der Frage. Genau das Gleiche mit der Antwort. Du wirfst Reiterseele von Anfang an vor die Folgen bei dem Opfer herbeizureden, aber unterschlägst dabei sehr großzügig, dass Reiterseele sehr wohl weiß, dass der Fragesteller nicht das Opfer ist. Reiterseele will nur, dass das Ganze ernst genommen wird.

Was du betreibst, ist ein Blendwerk an Rhetorik:

  • Ständiges Untertreiben der Vorfälle (siehe dazu meine ersten Sätze)
  • sich selbst als Opfer setzen, obwohl nur die getätigten Aussagen kritisiert werden
  • Angriffe auf die Diskussionsteilnehmer und das Absprechen jegliches Wissens („wohlmeinende Arroganz“, „dogmatischer Verbohrtheit“ und „Besserwisserei“) - auch das ist eine Form von Besserwisserei
  • Jede Ausflucht auf ein anderes Thema wird zu gerne angenommen ( der eine Link sollte nur verdeutlichen, dass sexuelle Belästigung schwerwiegende Folgen mit sich ziehen kann - du siehst als Vorlage für eine Diskussion über Mobbing an und beschwerst dich dann, dass auf etwas, was mit dem eigentlichen Thema nicht mehr zu tun hat, nicht eingegangen wird)
  • Die Interpretation von verlinkten Quellen, damit es der eigenen Aussage passt ( beispielsweise der Text von Dr Pfundmair - das vielleicht von der seelischen Erschütterung wird sehr großzügig weggelassen)
  • Der Vergleich von Äpfel und Birnen ( der Vergleich dieses eher rechtlich auch eindeutigen Falles mit anderen Fällen, wo die Rechtslage schwierig war, auch der Fall zu dem Dr Pfundmair in dem Interview sich äußert, ist grundlegend unterscheidend. In diesen Fall hatten die Kinder nichts mitbekommen und es erst im Nachhinein mitbekommen, in dem Fall der Fragestellung war aber das Opfer mit jeder sexualisierten Gewalt hingegen direkt betroffen und das mindestens über Wochen hinweg)

Ich finde dein Verhalten hier völlig daneben.

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Schneeprinz  08.01.2021, 14:57
@catchan

Ich kenne Reiterseele nicht, ich weiß nichts von ihrer persönlichen Geschichten und ich habe ihr persönlich nichts vorgeworfen.

Ich habe gerade in ihr Profil geschaut und dort folgenden Text vorgefunden:

Außerdem möchte ich verletzten und verlorenen Seelen helfen und ihnen einen Stück Leben zurück geben.Siehe immer das Positive im Leben sei es auch noch so klein!

Finde ich gut.

Um nichts anderes geht es mir auch. Siehe zum Beispiel hier.

Dieser Aspekt ist letztlich auch der Kernpunkt, den ich angesprochen habe und auf den ich immer wieder zurückgekommen bin:

Dass es drauf ankommt, einem Opfer zu helfen und dass man ihm typischerweise nicht, indem man ihm sagt, sein Leben sei zerstört. Das führt zu erlernter Hilflosigkeit (= Opferrolle). Stattdessen geht es um positive Perspektiven und das Wiederherstellen des Vertrauens in die eigene Handlungsmacht.

In all deinen inzwischen recht zahlreichen Kommentaren hast du dich damit Null auseinandergesetzt. Es geht dir nur ums Rechthaben und um eine Schulzuweisung.

Leider bringt die Diskussion mit dir nichts und es ist deutlich geworden, dass sich daran auch nichts ändern wird. Ich breche die Diskussion daher an dieser Stelle ab.

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catchan  08.01.2021, 15:05
@Schneeprinz

Lustig, dass du mir vorwirfst, nicht auf die Punkte, die du schreibst einzugehen.

Denn gerade wiederholst du einen ungerechtfertigten Vorwurf an Reiterseele, dass man so nicht mit Opfern reden soll, nachdem ich dir eigentlich ausführlich erklärt habe, das sich Reiterseele der Tatsache vollkommen bewusst war, dass sie nicht mit dem Opfer sprach. Reiterseele hat nie dem Opfer gesagt, dass sein Leben zerstört ist.

Wieder einmal machst du das, was du anderen vorwirfst. Sogar in zwei Punkten.

Rhetorisches Blendwerk... mehr nicht....

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Schneeprinz  08.01.2021, 15:15
@catchan
Denn gerade wiederholst du einen ungerechtfertigten Vorwurf an Reiterseele, dass man so nicht mit Opfern reden soll,

Ich habe Reiterseele nichts vorgeworfen. Ein Vorwurf ist mit einer Rüge verbunden. Darn fehlt es. Ich habe Reiterseele nicht angegeriffen, sondern einen aus meiner Sicht konstruktiven Einwand gemacht.

nachdem ich dir eigentlich ausführlich erklärt habe, das sich Reiterseele der Tatsache vollkommen bewusst war, dass sie nicht mit dem Opfer sprach. Reiterseele hat nie dem Opfer gesagt, dass sein Leben zerstört ist.

Es ging nicht um den konkreten Fall, es ging um den typisierten Fall.

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catchan  08.01.2021, 16:20
@Schneeprinz

Es geht immer um den konkreten Fall.

Mit einer Verallgemeinerung ist bei einer Frage, die einen Fall beinhaltet, der tatsächlich geschehen ist, niemanden geholfen.

Dein Beitrag ging an der Realität vorbei.

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Schneeprinz  08.01.2021, 19:00
@catchan
Es geht immer um den konkreten Fall.

Würdest du wirklich daran glauben, dass es so ist, dann hättest du dein Studienbeispiel nie bringen dürfen.

Mit einer Verallgemeinerung ist bei einer Frage, die einen Fall beinhaltet, der tatsächlich geschehen ist, niemanden geholfen.

Dann dürfte man die verallgemeinernde Behauptung, dass ein Übergriff immer schwere Schäden nach sich zieht auf einen konkreten Fall bezogen nie verwenden.

Deine Art der Argumentation ist, dass es immer um den konkreten Fall geht, wenn du glaubst, dass du damit gerade Punkten kannst und immer ums Prinzip geht, wenn du glaubst damit Punkten zu können.

Du willst gar nicht konstruktiv diskutieren und dich mir sachlichen Fragen auseinandersetzen. Es geht dir nur um einen rhetorischen Punktsieg.

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catchan  08.01.2021, 19:50
@Schneeprinz

Dafür, dass es dir nur um den allgemeinen Fall gegangen ist, hast du mir aber sehr früh vorgeworfen, dass meine Belege nicht auf diesen einzelnen Fall abgestimmt seien. Schon Beiträge bevor du gesagt hast, dass es dir ums Allgemeine gegangen wäre.

Nämlich als du sexualisierte Gewalt, die sich mindestens (!) über Tage hinweg gestreckt hat zu einem einzelnen DickPic klein geredet hast.

Die Aussage des Jugendpsychiaters bezieht sich im Übrigen explizit auf Formen der sexualisierten Gewalt, die eher „klein“ sind.

Ich habe demnach bewusst nach Aussagen gesucht, die zu den Fall ungefähr passen. Dass es ziemlich unmöglich ist eine Aussage eines Psychologen zu finden, die eins zu eins zu dem Fall passt, sollte eigentlich klar sein. Meine Auswahl war explizit auf diesen Fall abgestimmt. Dennoch wollte ich die Aussagen eines Fachmanns, der klar stellt, dass so etwas schwerwiegende Probleme bei Jugendlichen auslösen kann.

Deine Vorwürfe, dass ich mich zu weit von dem Fall entferne, ziehen sich über Beiträge hinweg. Deine Vorwürfe passen sehr viel besser zu deinem eigenen Verhalten. Ironisch, dass ausgerechnet du mir vorwirfst mich wie ein Fähnchen zu drehen.

Aber da Dir das schon über Tage entgangen ist, hier noch mal in aller Deutlichkeit.

Es hat nie jemand behauptet, dass ein sexueller Übergriff IMMER schwere Schäden nach sich zieht.

Muss ich etwa deine eigene Aussage zitieren über die Bedeutung des Wortes kann? Ich habe es in den Beiträgen teilweise fett markiert.

Und das von einem Mann, der anderen vorwirft zu viel in Texte hineinzufantasieren! Ein Mann, der sich selbst ständig als Opfer inszeniert, weil ihm angeblich Worte angedichtet werden, die er nie gesagt hätte!

Kehre vor deiner eigenen Haustür!

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Schneeprinz  08.01.2021, 20:41
@catchan

Es kann jeder die Texte nachlesen und sich eine eigene Meinung bilden. In bin da gelassen.

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Eventuell könntet ihr es bei der Polizei versuchen

Missbrauch ist das zwar nicht, aber wenn er sie bedrängt und einfach nicht locker lässt, würde ich es als Belästigung einstufen. Ich bin allerdings nicht so super informiert was das gerichtliche angeht. Die polizei wird euch bestimmt sagen, ob sich da was machen lässt. Sichert die Nachrichten und blockiert ihn überall.

Entweder ihr macht ihm eine klare Ansage, dass er dies zu unterlassen hat, oder ihr zeigt es an. Das Verhalten ist nicht okay