sexueller ekel?
Hey,
ich habe eine Frage und wollte wissen, ob das jemandem bekannt vorkommt.
Ich ekele mich vor mir selber. Sobald ich sexuelle Gedanken habe, finde ich mich eklig, sobald ich Sex habe, finde ich mich eklig. Sobald ich Sex möchte und das „preisgebe“, indem ich den Anschein mache, ekel ich mich an. Ich fühle mich einfach eklig und schuldig.
Ich hatte auf jeden fall mal Sex, wo ich mich unwohl fühlte, es aber aus irgendwelchen Gründen doch gemacht habe (mein Körper war bereit, aber mein Kopf wollte es eigentlich nicht und mein Körper hat meinen Kopf überredet) und seitdem fühle ich mich eklig, da ich dachte, ich wollte es und ich voll und ganz mitgemacht habe, obwohl ich mich unwohl fühlte. Dann wurde mir gesagt im nachhinein, dass ich die Person geil gemacht habe durch meine Worte und Mimiken.
Tatsächlich ist für mich „geil machen“ okay, aber Sex war über der Grenze. Meine Grenzw ziehe ich schon bei Intimität, geil machen ist okay.
Auf jeden fall habe ich mich danach auch übel eklig gefühlt, vor allem, weil MIR die Schuld gegeben wurde und ich hab mich nach dem Sex einfach widerwärtig gefühlt.
irgwie auch so ein Schamgefühl?
Kennt das jemand? Weiß jemand, womit das zu tun haben könnte? Ich brauche dringend hilfe, da es mich staaark belastet
lg, leni :)
Was sagt denn dein Therapeut dazu?
er weiß es noch nicht :/ habe demnächst erst Therapie, aber ich schäme mich auch
Deswegen Therapie?
Oder wegen der Anorexie?
habe Therapie hauptsächlich wegen meinen Traumata und meiner bipolaren Störung, da meine Essstörungen daher ja auch kommen
Hast du oder wirst du haben?
hab ich :)
5 Antworten
und seitdem fühle ich mich eklig, da ich dachte, ich wollte es und ich voll und ganz mitgemacht habe, obwohl ich mich unwohl fühlte. Dann wurde mir gesagt im nachhinein, dass ich die Person geil gemacht habe durch meine Worte und Mimiken.
Auf jeden fall habe ich mich danach auch übel eklig gefühlt, vor allem, weil MIR die Schuld gegeben wurde und ich hab mich nach dem Sex einfach widerwärtig gefühlt.
Du hast nichts mitgemacht, du hast es in dem Moment einfach nicht besser gewusst und konntest deine Grenzen nicht klar ausdrücken.
Du bist ganz klar ein Opfer von sexueller Gewalt geworden. Dass heisst aber nicht, dass du die Schuld trägst. Du musst lernen, dir selbst zu verzeihen. Dein jüngeres Ich ist immer dümmer als dein Jetziges. Du wusstest es einfach nicht besser.
Ich habe mir, als mir das gleiche mit 18 passiert ist, auch immer mir selbst die Schuld gegeben. "Ich hätte ja einfach gehen können", "Ich hätte mich mehr wehren können", "ich hätte mein NEIN besser begründen müssen" waren meine ständigen Begleiter. Es ging Jahre, bis ich die Tat auch als das sehen konnte, was sie in Wirklichkeit war: eine Vergewaltigung. Der beste Beweis dafür ist das Gefühl, was du jetzt hast.
Du bist NICHT Schuld an dem, was passiert ist. Du hast jetzt aber die Verantwortung darüber, was du jetzt tust. Ihn anzuzeigen würde dir nichts bringen, glaube mir, ich habe genug Freundinnen die mit klaren Beweisen vor Gericht gescheitert sind, "weil sie sich ja klarer hätten ausdrücken sollen". Schlussendlich waren sie mehr kaputt als vorher.
Was du aber tun kannst ist dir professionelle Hilfe holen, erst einmal eine Psychotherapie machen und sobald du stabil genug bist, eine Traumatherapie, damit du das Ganze richtig verarbeiten kannst. Halte dich fern von ihm, falls er noch in deinem Leben ist. Täter erkennen, wenn jemand in der Opferrolle ist und wissen ganz genau, wie sie diese ausnutzen können.
Lerne, dass du nicht zu jedem nett sein musst. Du darfst für dich einstehen. du darfst Grenzen setzten. du darfst wütend sein. Du darfst, um dich zu schützen, andere "verletzen". Es ist extrem wichtig, dass du dich nicht selbst anzündest, nur um andere warm zu halten.
Bis du wieder ohne Ekel über Sex denken kannst, wird noch eine Weile und einige Therpaiestunden dauern. Aber die Freude daran wird eines Tages wieder da sein, glaube mir.
Ich habe mir dazumal gedacht, dass wenn ich es schon über mich ergehen lasse, dann möchte ich auch Spass dabei haben. Hatte ich aber keinen. Mein Kopf hat sich dabei abgestellt, ich hatte glaube ich zu viel passive Angst, mich zu wehren. Ich habe ihm zwar von Anfang an Nein gesagt, aber er wollte mich überreden. Nach dem 10. Grund für ein Nein ist mir dann nichts mehr eingefallen, und ich liess es über mich ergehen. Jetzt weiss ich aber, dass es für ein Nein keinen Grund braucht. Wenn ein Nein nicht akzeptiert wird, gibts ne Ohrfeige oder ich laufe davon.
Dein Körper ist in den sogenannten "Überlebensmodus" übergegangen, während er sich an dir vergriffen hat. Und selbst wenn du ihn seiner Meinung nach angemacht hast, dass ist kein Grund, Grenzen zu übertreten. Ihr könntet nackt aufeinander liegen, ein Paar sein und er dürfte trotzdem nicht mit dir Sex haben, wenn du Nein sagst. Dazu gibt es ein tolles Video der britischen Polizei au Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=pZwvrxVavnQ
Ich persönlich bin sehr gut im Verdrängen, deshalb hatte ich bisher keine offensichtlichen Schäden, deshalb habe ich mich hauptsächlich dafür geschämt und mich über meine Sexualität und Fügigkeit definiert. Ich lerne übrigens erst jetzt mit 27, dass ich bei meinem Partner Nein zu Sex sagen kann, wenn ich gerade keine Lust habe. Zum Glück habe ich jetzt einen super verständnisvollen und einfühlsamen Partner, dem ich meine innersten Ängste offenbaren kann.
das heißt, du dachtest auch irgendwo, dass es dir gefallen könnte? inwiefern hat sich dein kopf abgestwllt?
ich danke dir wirklich sehr! du hilfst mir weiter und lässt mich nicht so schlecht fühlen. das video schaue ich mir an. :)
Immer gerne doch. Es ist extrem wichtig, dass man weiss, dass man mit dem Problem nicht alleine ist :)
Ich wollte, dass es mir gefällt, habe aber kein Funken Glück während dem Akt verspürt. Mein Körper versuchte zu gefallen, damit es so schnell wie möglich vorbei ist. Im Nachhinein habe ich keine Ahnung, wie lange es gedauert hat.
Da es schon fast 10 Jahre her ist, kann ich dir leider nicht mehr zu meinem damaligen Kopfkino sagen. Aber aus dem Austausch mit Freundinnen, denen das Gleiche widerfahren ist haben alle eins gemeinsam: Sie schämen sich dafür. Nicht nur für das, was ihnen angetan wurde, sondern auch, dass sie den Mut nicht hatten, etwas dagegen zu unternehmen, auch wenn das völlig irrational ist, im Betracht, das ein paar von ihnen gefreezt sind (Schockstarre). Eine meiner Freundinnen hat heute noch Probleme mit Sex, wenn sie jemand von hinten nimmt. Sie freezt dann und fängt an zu weinen. Leider will sie bis heute nicht zur Therapie, aber das alleine Reisen hat ihr sehr gut getan und sie hat vieles über sich und Trigger aus ihrer Kindheit gelernt.
Du must mit Deinen Gefühlen leben, und Sex gehört einfach dazu, denn sonst fehlt Dir was und Du findest nie einen Partner und wirst nicht glücklich
m77
Nein, das habe ich noch nicht gehört. Klingt nach einer sexuellen Störung.
Man sollte keinen Ekel vor sich selbst haben - ansonsten sollte und muss man den Sex halt einfach sein lassen wenn mit damit nicht klar kommt.
In dem Buch Feuchtgebiete wird das passend beschrieben:
"Wenn man mit Körperflüssigkeiten anderer Menschen nicht klarkommt, kann man es mit dem Sex auch gleich bleiben lassen".
Wenn du es dennoch willst, obwohl du dich ekelst, müssen wir herausfinden woran das liegt. Unter Umständen und je nach Härte der Probleme ist eine Therapie sinnvoll.
Das ist keine sexuelle Störung, sondern eine Traumaresponse. Viele Verbinden sexuelle Trauma mit Scham oder Ekel vor sich selbst. Und ja, eine Traumatherapie macht in dem Fall sehr viel Sinn, alleine ist das nicht hinzukriegen.
Klingt für mich nach einer sexuellen Störung.
Deswegen wird eine Therapie mit Sicherheit helfen.
ich habe definitiv mehrere sexuelle traumata. vielleicht kann es eher durch ein trauma kommen.
Wie mehrfach geschrieben: Ein Therapie ist absolut sinnvoll bei dir.
Hallo,
ich würde an Deiner Stelle mal mit dem Therapeut reden wenn Dich das belastet. Vielleicht kann er Dir dabei helfen, wie Du mit dem erlebten umgehen kannst
Schön wäre es zu wissen, wie alt du bist. In der Pubertät kann so etwas schon mal vorkommen.
Andererseits hört es sich für mich so an, als wenn du einige Probleme mit deiner Selbstwahrnehmung hast, d.h. es kann schon eine psychische Störung sein.
Ich habe ptbs, bulimie, depression, körper dysmorphie, insomnie, autismus, bin bipolar und andere Störungen…
Sind das Störungen die von einem Arzt diagnostiziert sind? Nicht das Google es dir gesagt hat
Erstmal danke ich dir wirklich sehr! Andererseits hätte ich da noch eine Frage, dachtest du auch, dass du es wolltest? Hast du dich auch vor dir selber geekelt? Hast du dich einfach selber abgelehnt, weil du dich unwohl gefühlt hast, aber trotzdem mitgemacht hast? Hast du dich bei jedem swxuwllen Gedanken eklig gefühlt und auch schuldig? Bei mir war’s ja so, dass ich „mitgemacht“ habe, aber nur zwischendurch einen rausch ekel gefühlt habe… ich wollte es nicht, aber mein Körper war auf Sex eingestellt, denke ich… dann wurde mir gesagt, dass ich aufgegeilt habe und seitdem fühle ich mich eklig und eklig, weil ich ihn aufgegeilt habe und schuldig..