Sex vor der Ehe?/Ist man dumm wenn man solche Dinge hinterfragt?

10 Antworten

Dumm nicht, aber man kann sich in Ruhe mit Pro- und Contraargmumente befassen.

Meine Frau und ich hatten Sex vor der Ehe. Es war damals einfach kein Thema. Heute wüsste ich es ehrlich gesagt nicht, wie ich mich entscheiden würde, wenn ich noch einmal vor dieser Frage stehen würde.

Ich nehmen an, dass deine Mutter die Befürchtung hat, dass auch Du bald schwanger werden könntest. Da nimmt sie einfach alle Argumente, die sie kriegen kann.

kein Sex vor der Ehe haben darf, weil es so in der Bibel steht.

Steht nicht drin.

Die Ehe war ein Geschäft und die Frau eine Ware. Verhütungsmittel waren unbekannt.

Sex vor der Ehe mindert den Sachwert der Tochter. Bei 5.Mose 22,29 erhält der Vater Schadensersatz (bzw den Brautpreis), wenn seine Tochter vergewaltigt wird:

 29 so soll der, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Silberstücke geben und soll sie zur Frau haben, weil er ihr Gewalt angetan hat; er darf sie nicht entlassen sein Leben lang.

https://www.bibleserver.com/LUT/5.Mose22,29

Die Frau erhält nichts und der Täter geht fast straflos aus: die Strafe ist die Zahlung vom Brautpreis und die Zwangsheirat.

Es handelt sich somit um einen Schadenersatz für den Vater. Ein Geschlechtsverkehr und eine Vergewaltigung vor der Ehe stellen eine Wertminderung dar, für die der Vater entschädigt wird:

Geschlechtsverkehr und Vergewaltigung vor der Ehe stellten rechtlich eine Beeinträchtigung der Tochter dar und damit einen Schaden für den väterlichen Vormund, der angemessen auszugleichen war (Dtn 22,20-21.28-29;

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/frau-at/ch/bb7f2695e38479e0340f9a7e69c02673/#h10

Die eigentliche Tat wird nicht verurteilt und der Vergewaltiger erhält auch keine Strafe. Und die Frau muss ihren Vergewaltiger heiraten ...

Eine Frau ist Besitz von einem Mann: entweder vom Vater oder vom Ehemann.

Daraufhin meinte sie, dass die Bibel immer aktuell ist,

Die Bibel legitimiert Sklaverei (Altes und Neues Testament). Für gewöhnlich wird Sklaverei von heutigen Christen verurteilt. Und das ist außerbiblische Moral.


jsch1964  18.10.2022, 20:40

Für Christen gilt das neue Testament. Wenn Deine Eltern das nicht wissen, dann sind sie schlechte Christen.

Laut Paulus gelten die alten Gesetze nicht mehr.

Ansonsten siehe: https://www.philoclopedia.de/2017/08/05/die-dunklen-seiten-der-bibel/

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Mayahuel  18.10.2022, 21:10
@jsch1964
Für Christen gilt das neue Testament.

So what?

Laut Paulus

Wo verurteilt Paulus die Sklaverei? Wo schreibt Paulus etwas über Sex vor der Ehe?

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jsch1964  18.10.2022, 21:13
@Mayahuel

Sorry, falscher Adressat. Ich meinte die Fragestellerin.

Wenn das alte Testament nicht mehr gilt, dann gelten alle Regeln zu Sklaverei und Sex nicht mehr. Ist das so schwer zu verstehen?

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Mayahuel  18.10.2022, 21:15
@jsch1964
dann gelten alle Regeln zu Sklaverei und Sex nicht mehr.

Paulus legitimiert Sklaverei.

Paulus meint, christliche Sklaven sollen ihren christlichen Herren besonders eifrig dienen, und ihnen nicht böse sein, dass sie Sklavenherren sind:

1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde.
2 Welche aber gläubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie gläubig und geliebt sind und sich bemühen, Gutes zu tun.

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/1.Timotheus6%2C1

Über Sex vor der Ehe schreibt Paulus nix.

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jsch1964  18.10.2022, 21:26
@Mayahuel

Es ist deutlich, dass viele jüdischen Gesetze in einer modernen Gesellschaft nicht mehr gelten dürfen. Aber: Welches Gesetz soll den noch gelten und welches nicht? Das jüdische Gesetz ist für Christen kein Maßstab mehr. Im Galaterbrief schreibt der Apostel Paulus ausführlich darüber:

Paulus schrieb seinen Brief an die Gemeinden in Galatien weil folgendes passiert war: jüdische Christen waren in die Gemeinde gekommen und predigten dort ein "anderes Evangelium" als Paulus es gepredigt hatte. Dieses "Evangelium" besagte, dass die Christen in Galatien auch die jüdischen Gesetze halten müssten, um von Gott akzeptiert zu werden. Paulus ist entsetzt und verzweifelt und seine Reaktion ist entsprechend heftig. Er schreibt ihnen über das einzig wahre Evangelium, dass da lautet: man wird nur durch den Glauben an Jesus Christus gerechtfertigt. Er erzählt von dem Apostelkonzil in Jerusalem, wo er dieses Evangelium erfolgreich verteidigt hat, und von einem Konflikt mit Petrus. Dieser hatte auch nicht dem Gesetz entsprechend gelebt, war aber aus Angst vor den jüdischen Christen wieder umgeschwenkt, woraufhin Paulus ihn als Heuchler entlarvte.

Kernaussagen aus dem Brief an die Galater sind:

  • Man wird nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus. (Galater 2:16)
  • Wenn Gerechtigkeit durch das Gesetz kommen würde, hätte Jesus nicht zu sterben brauchen. Er wäre umsonst gestorben. (Galater 2:21)
  • Wer durch Gesetzeswerke gerechtfertigt werden möchte, ist verflucht. Jesus hat uns von dem Fluch des Gesetzes freigekauft durch seinen Tod am Kreuz. (Galater 3:10-13)
  • Das Gesetz kann nicht lebendig machen. Nur Glauben an Jesus Christus bringt Leben. (Galater 3:21+22)
  • Wenn man durch das Gesetz gerechtfertigt werden möchte, wird man von Jesus abgetrennt. Man fällt aus der Gnade Gottes. (Galater 5:4)

An Jesus Christus und seinen stellvertretenden Tod am Kreuz zu glauben, bedeutet, sich selbst als gekreuzigt zu sehen. Dann ist man eine neue Schöpfung und das Gesetz des Alten Testaments hat keine Bedeutung mehr. Wenn man dennoch durch das Gesetz gerechtfertigt werden möchte, ist Christus umsonst gestorben und man ist aus der Gnade Gottes gefallen. Dann muß man ALLE Gesetze halten. Dann gilt das Gesetz vom homosexuellen Geschlechtsverkehr genauso wie das Gesetz vom Essen von Schweinefleisch, von den Opfern und von den Socken, die nicht aus Baumwolle und Elasthan sein dürfen.

Aber davon hat Christus uns befreit. Wir brauchen nicht mehr nach dem Gesetz zu leben, um gerechtfertigt zu werden. Wenn wir glauben, dass Jesus Christus an unserer Stelle am Kreuz gestorben ist, sind wir vor Gott gerecht.

Quelle: http://www.pausch.at/htm/bon/humor/homobieb.htm

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RationalMind  19.10.2022, 00:24

Das ist ein echt interessanter Beitrag. Was neues gelernt und umso erschreckender das heute diese Kreise noch Anhänger haben. Daumen hoch👍🏼

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Deine Eltern sind religiöse-konservativ, da kannst du nicht viel machen und brauchst auch nicht zu diskutieren, das bringt nichts, solange sie sich nicht ernsthaft damit auseinandersetzen müssen (zb weil eines ihrer Kinder betroffen ist).

Ich fände es mal interessant genau zu definieren, was eine Ehe eigentlich genau ist.
Gilt nur eine religiös gesprochene und wenn ja, in welcher Religion? Oder reicht für deine Eltern auch eine standesamtliche?
Und wenn letztere reicht, dann ist es doch eine vollkommen säkulare, staatliche Sache ohne jegliche Religion und man könnte sich das Versprechen ja auch im gänzlich privaten geben, füreinander da zu sein.

Bitte tu dir selbst einen Gefallen und versuche keine sachliche Argumentation mit einer gläubigen Person zu haben, dazu sind gläubige Menschen simpel und ergreifend nicht im Stande. Sie können keine sachlichen Argumente interpretieren, das lässt ihr glauben auch gar nicht zu. Umso gläubiger die Person, umso naiver und irrationaler ist sie auch. Das ganze Prinzip des Glaubens basiert auf Indoktrination, ist also inhärent manipulativ. Mit einem gläubigen Menschen zu diskutieren ist, als würde man in einer Taube Schach spielen: Egal, wie gut du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen. Dass Menschen ihre Lebensentscheidungen nach dem Willen einer fiktiven Entität ausrichten, unterstreicht das ganze nochmal sehr deutlich.

Die Situation deiner Kusine hier als Beispiel/Anlass für/in einer solchen Diskussion zu nutzen ist nichts weiter als ein irrelevanter Strohmann, argumentativer Abfall. Verhütung ist natürlich essenziell und darauf sollte man auch nicht verzichten, dieses Kind ist offensichtlich durch mangelnde Verhütung entstanden. Also durch menschliches „versagen“ nicht durch das Fehlen einer ehelichen Bindung. Meine Güte, ich weiß schon, warum ich nicht mit religiösen Menschen diskutiere, dieses immense Maß an Dummheit ist echt undefinierbar.

Sex vor der ist nicht nur wichtig, es ist essenziell. Wie willst du jemanden heiraten, den du nicht kennst? Von dem du nicht weißt, ob/wie weit du mit dieser Person sexuell kompatibel bist? Dann heiratet ihr, habt Sex, es passt gar nicht, weil eure Vorstellungen von einem befriedigenden Sexualleben zu weit auseinandergehen und ihr keinen Kompromiss finden könnt. Und dann ist diese Ehe sowieso schon zum Scheitern verurteilt und es wird definitiv auf eine Trennung hinauslaufen. Ob eine fiktive Entität das nun möchte oder nicht.

Kleiner Tipp von mir: Entferne dich aus diesem Umfeld und lebe dein Leben nach deinen Vorstellungen. Solche Menschen ungeachtet der politischen Einstellung sind Gift für die Psyche.

Was die Bibel betrifft:

"Du sollst nicht die Ehe brechen"!

Nix von vor- und unehelichem Sex.....

Und die Bibel wurde ja nicht von Gott geschrieben oder herabgesandt, sondern von Menschen - oft erst Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte nach dem (angeblichen) Geschehen niedergeschrieben.....