Heteros umdrehen?

3 Antworten

"Umdrehen" geht nicht. Die Wissenschaft ist sich heute darin einig, dass die sexuelle Orientierung biologisch bedingt ist und sich nicht ändern lässt. Eine Rolle dabei spielen die Gene und die kann man bekanntlich nicht ändern. Man schätzt den Einfluss der Gene auf Darüber hinaus spielen aber möglicherweise noch ganz andere Umweltfaktoren eine Rolle, die man im Nachhinein nicht mehr beeinflussen kann, etwa. die hormonelle Einwirkung während der Zeit im Mutterleib, auch das Immunsystem der Mutter während der Schwangerschaft könnte einen Einfluss auf die sexuelle Orientierung des Kindes haben.

Es kommt vor, dass manche Menschen erst sehr spät ihre Homosexualität entdecken und zuvor ausschließlich in heterosexuellen Beziehungen gelebt haben. Wirklich "umgedreht" werden diese aber nicht. Sie sind dann entweder bisexuell und haben ihre homosexuelle Seite bis dahin einfach nur nie ausgelebt (vielleicht, weil sie einfach noch nicht die Gelegenheit dazu hatten) oder sie haben ihre Homosexualität zuvor unterdrückt bzw. nicht erkannt. In letzterem Fall sind sie aber nie hetero gewesen und dann schwul "geworden", sondern viel eher schon immer homosexuell gewesen, konnten sich das aber nicht eingestehen. Ein Grund für so eine "Fehlinterpretation" der eigenen sexuellen Orientierung könnte sein, dass unsere Gesellschaft sehr stark heteronormativ eingestellt ist. Überall wird einem die heterosexuelle Lebensweise als das "Normale" vorgelebt, sodass man ganz automatisch davon ausgeht, dass man es dann wohl auch ist und dann probiert man es zuerst natürlich auch mit einer Frau. Irgendwann macht man(n) dann eine erste gleichgeschlechtliche Erfahrung und plötzlich weiß man: aha, das mit den Frauen war bislang doch nicht das, was man eigentlich möchte.
Andere sind sich ihrer Homosexualität durchaus bewusst, wollen sie aber einfach verdrängen und glauben, dass sie schon verschwinden wird, wenn sie es einfach lange genug ignorieren und mit Frauen probieren. Dass das früher oder später nach hinten los geht, dürfte jedem klar sein. Am Ende schafft man damit nur Leiden: bei sich selbst, weil man sein eigenes Ich permanent unterdrücken muss, bei der Partnerin, die man eines Tages doch verlässt und die sich fragt, was sie falsch gemacht hat und eventuell bei den gemeinsamen Kindern, die plötzlich damit leben müssen, dass ihre Eltern getrennt voneinander leben.

Hinzu kommt, dass viele Menschen sich selbst zwar als heterosexuell bezeichnen, eigentlich aber bisexuell sind. Umfragen zeigen immer wieder, dass der Anteil der Bisexuellen in der Gesellschaft unterschätzt wird. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Bisexualität immer missverstanden wird als dass man sich zu gleichen Teilen zu Menschen beiderlei Geschlechts hingezogen fühlt, dass die prozentuale Verteilung also etwa 50 % heterosexuell und 50 % homosexuell ist. Das kann zwar sein, aber das bisexuelle Spektrum ist viel breiter aufgestellt und kann auch bedeuten, dass eine Person sich mehr zum anderen Geschlecht und nur selten zum gleichen hingezogen fühlt( z. B. in einem Verhältnis von 60/40 oder 80/20). Weil aber das Wort bi aber oft missinterpretiert wird, neigen eher die "50/50-Bisexuellen" dazu, sich auch selbst als bi zu bezeichnen, wohingegen die "80/20-Bisexuellen" sich eher als hetero bezeichnen.
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov z. B. gaben 2019 in Großbritannien "nur" 16 % der jungen Leute zwischen 18 und 24 Jahren an, sie seien bisexuell, 75 bezeichneten sich selbst als hetero. Die gleichen Leute wurden gleichzeitig gefragt, wo sie sich auf der Kinsey-Skala einordnen würden (die Kinsey-Skala ist eine graduelle Skala, mit der die sexuelle Orientierung eines Menschen in Annäherung an die prozentuale Verteilung seiner heterosexuellen bzw. homosexuellen Neigungen und Fantasien eingeordnet werden kann) und siehe: plötzlich fühlten sich ganze 48 % als dem bisexuellen Spektrum zugehörig und der Anteil derer, die sich als ausschließlich heterosexuell einstuften, sank auf 44 %. Das würde natürlich erklären, warum es so viele "Heterosexuelle" (die in Wahrheit wohl eher "80/20-Bisexuelle" sind) gibt, die einer homosexuellen Erfahrung nicht abgeneigt sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin bisexuell. 💕💜💙

Nein. Das ist genetisch bedingt. Du könntest aber vielleicht Glück haben, wenn er bi sexuell ist

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin lesbisch

"umdrehen" schon Mal gar nicht.

Bei seiner nächsten Anmache, musst du einfach schlagfertig genug sein und dich ihn anbieten.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

sunnynastja 
Fragesteller
 24.12.2019, 20:50

Er macht mich ja nicht an. Er sagt das nur hinter meinem Rücken zu einer Freundin von mir. Deswegen weiß ich nicht weiter.

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rtcsniper  24.12.2019, 21:07
@sunnynastja

Dann mach du ihn an und guck wie weit du gehen kannst, aber respektiere ein eventuelles nein.

Es gibt dennoch viele heterolike Homosexuelle. Klar sind die Passiven öfter etwas "tuntig", aber noch lange nicht alle.

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