Kann ich mit Epoxidharz funktionierende Elektronik eingießen?

7 Antworten

Das Eingießen in Epoxy ist ein Standardverfahren in der Elektronik. Für Modulhersteller ist das eine bekannte Technologie, die einfach aussieht aber ihre Tücken hat. Einem Laien würde ich dringend abraten, das zu versuchen. Es kann gut gehen aber auch total schief. Probleme sind die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungen und die Verspannungen, die dadurch entstehen. Da reißen dann schnell Verbindungen und bilden dann Wackelkontakte. Ohne die praktische Hilfe eines Profis würde ich das nicht versuchen.

Da ist ja schon einiges an Antworten zusammengekommen. Das mit der Aushärtetemperatur scheint da das größte Problem darzustellen. Ich habe zwar aus der Fragestellung nicht ersehen, wozu die Elektronik vergossen werden soll, als Wasserfest im Aquarium wird es aber nicht gehen, wegen der VGA Anschlüsse und den Schaltern. Als Schutz vor Regen oder so, könnte es gehen. Als Designstück, ok. Da würde ich ein Harz nehmen, welches möglichst langsam aushärtet. 24h oder auch länger. Das hat dann den Vorteil, es wird nicht so heiß. Display und die periphere Elektronik würde ich aber getrennt voneinander vergießen. Falls dann mal was kaputt geht, seltener das Display, dann wird eine Reparatur weniger riskant. Denn ein Display auszufräsen ist kaum machbar. Einzelne E-Bauteile sollten einfacher zu erreichen sein.

MfG:

Verstehe ich das richtig das du das TFT mit eingießen willst ? Falls ja würde ich davon abraten ich glaube nicht das das TFT die  Temperatur beim aushärten überlebt Epoxid wird über 200 Grad heiß.

Es geht allerdings wir es beim Aushärten warm... ich habe es mal gemacht und da wurde es so heiss dass die LED nicht mehr geleuchtet haben...


Rapha196 
Fragesteller
 20.06.2015, 12:46

danke für die schnelle Antwort..!

Meinen sie die On/standby led? das wäre in meinem fall nicht so schlimm. Oder Meinen Sie die Hintergrundbeleuchtung des tft ?

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solarheizung  20.06.2015, 13:12
@Rapha196

nein... es war ein Bauteil mir 2 LED und nach dem Eingiessen gingen die LED nicht mehr... ich habe sie dann rausgefräst ,neue eingelötet und die wider eingegossen... dann ging es... also kann es nur die Hitze gewesen sein...

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Grautvornix  15.06.2017, 10:23
@solarheizung

Es gibt verschieden Gießharze, und auch verschiedene Epoxidharze.

Bei Polyesther Gießharzen wird meist 2-5 % Härter zugesetzt.

Über den Anteil des Härters kann man die Aushärtzeit beeinflussen.

Geht man über die angegebene Menge hinaus, dann funktioniert das auch noch aber, es entsteht dann mehr Wärme, und kann zu Rissbildung führen.

Der andere Faktor der die Temperatur beeinflusst ist die Höhe der Gießmasse.

Die Wärme addiert sich nach oben hin (Additionswärme), das kann bei hohen Gießlingen zu einer sehr hohen Temperatur in den oberen Schichten führen, geht von gelblicher Verfäbung bis zur Zerstörung des Gießlings mit starker Rauchentwicklung.

Die Gießhöhe sollte in Datenblatt angegeben sein.

Bei Epoxidharz ist das anders, da muss man sich an das Mischverhältnis Harz/Härter halten, sonst kann es sein, das bei falschem Verhältnis überschüssige Reaktionpartner vorhanden sind.

Dann gibt es Stellen die nicht aushärten.

Will man die Aushärtzeit bei Eoxidharz beeinflussen dann muss man auf andere Härter zugreifen. Das kann der Hertsteller sagen welche da in Frage kommen.

Bei der Additionswärme gilt das gleiche wie für Polyestherharz.

Es sollte für das Produkt aber angegeben sein, wie hoch man in einem Arbeitsgang gießen kann.

Hat man höhere Gieslinge, dann muss man in Schichten gießen, die nächste Schicht beginnen wenn die Obere Fläche noch leicht klebrig ist, dann sieht man auch keine Schichtgrenze.

Hat man alles richtig gemacht, dann wird es höchtens handwarm.

Als Verarbeitungstemperatur wird immer 20 ° angegeben. Kommt auf ein paar Grad mehr der weinger nicht an, wenn das Harz aber schon vor dem Gießen 50° hat dann laufen die Härtprozesse natürlich schneller ab.

Wenn ein Giesling doch mal zu warm wird, kann man den auch runterkühlen, um die Reaktion zu verlangsammen. Geht aber auch nur in Grenzen.

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Der Aushärtevorgang ist unproblematisch, der Betrieb nicht.

An relevanten Stellen wie Druckplatten-Verlötung und um wärme-erzeugende Bauteile muss zwingend ein Silikon-Überzug erfolgen.

Woher ich das weiß: langjährige Tätigkeit in verantwortlicher Stellung in Entwicklung und Qualitätskontrolle der Kfz-Industrie