Ist videospiel programmiere nicht ein stressvoller job?

4 Antworten

Von Experten Erzesel und Maggiapfel3000 bestätigt

Ich habe nie in der Videospiele-Branche gearbeitet, aber ich arbeite seit einigen Jahren als Softwareentwickler.

Ich stelle mir programmieren schwer, kompliziert und stressig vor.

Schwer und kompliziert ist es auf jeden Fall.
Allerdings ist das nicht unbedingt ein Nachteil, man gewöhnt sich ja daran und lernt auch immer mehr dazu. Ich freue mich z.B. über schwere und komplizierte Aufgaben.

Stressig ist es manchmal, aber das hängt nicht vom Beruf an sich ab, sondern von der Firma, dem Kunden, Aufgaben, Zeitplanung, der eigenen Arbeit, etc.
Es gibt immer wieder stressige Phasen, aber das ist keine Normalität.

Und wenn man falsch programmiert muss man alles von vorne machen

Nö, dann korrigiert man den Fehler und fertig.

Dennoch können Fehler durchaus gravierende Auswirkungen haben, je nach Projekt kann das auch ziemlich teuer werden. Aus dem Grund arbeitet man aber nur selten alleine und meistens guckt noch jemand Zweites drüber und man überlegt sich im Team noch weitere Wege, um sicherzustellen, dass sich keine Fehler einschleichen. Z.B. sollte (ist es leider nicht) es Standard sein, dass ein Großteil der Funktionen einer Software durch automatisierte Tests abgedeckt wird, dann kann ich an einer weiteren Funktion arbeiten und wenn ich dabei etwas anderes kaputt mache, fällt es mir sofort auf.

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Aber wie gesagt: Ich habe nie in der Videospiele-Branche gearbeitet. Ich habe gehört, dass es da stressiger zu geht und die Gehälter niedriger sind. Aber dagegen hilft, sich eine andere Branche zu suchen, Entwickler werden überall gesucht ^^

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – C#.NET Senior Softwareentwickler
PixelManuel  04.05.2024, 16:36
Aber dagegen hilft, sich eine andere Branche zu suchen, Entwickler werden überall gesucht

Spieleentwickler sind in der Regel Idealisten und sehen sich häufig als „Künstler“.

Wenn es nur ums Geld gehen würde, dann kann man immer wechseln und mehr verdienen.

Ich arbeite in der Spielebranche und von den Entwicklern würde niemand für mehr Geld in eine andere Branche wechseln.

Ich habe früher im E-Commerce gearbeitet und da haben die Leute ihren Job gemacht, ohne Identifikation zum Produkt. Das sieht in der Gamesbranche anders aus.

Die Entwickler wissen genau, was sie auf dem Markt verdienen könnten, sie wollen es aber nicht, weil sie ihren Job lieben. Und das ist bei mir auch so.

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Schwer ist immer relativ. Stressig kann es durchaus mal werden aber in der Regel ist das ein recht entspannter Job.

Wenn man einen Fehler macht, muss man nicht von vorne anfangen. Dann korrigiert man den Fehler einfach.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Game Developer mit Lehrerfahrung

Hallo akirschenhoffer!

Wenn man sich unterwirft, selbst Druck macht und im Hamsterrad hängt, dann ist es extrem stressig. Kluge Firmen planen gezielt Voraus, dass stets ein Puffer vorhanden ist. Wer schlecht plant und immer alles hektisch umsetzt (geht wie immer "nur" ums Geld), der wird Stress erzeugen und diesen auch vermitteln. Es liegt aber auch an den einzelnen Mitarbeitern, den Riegel vorzuschieben und gechillt zu bleiben.

Bei diversen Firmen arbeiten mehrere Mitarbeiter. Zudem haben die meisten Mitarbeiter einen bestimmten Ausbildungsberuf erlernt oder studiert. Da die Konkurrenz oft hart ist und man schnell etwas liefern möchte, wird dadurch oft Stress erzeugt. Zudem geht es zumeist um Millionenbeträge. Bei manchen Games werden Schauspieler engagiert, hier und da prof. Filmaufnahmen gemacht, Motion-Capture, Merchandising, Werbung, Programmierer, Designer etc. Extrem viel Aufwand und Geld, Geld, Geld, Geld.

Das ist schon krass.

Ich beschäftige mich auch damit, aber meine Mittel, mein Wissen/Können und meine Möglichkeiten sind begrenzt. Das wird wohl noch Jahre oder mehrere Dekaden dauern, bis ich diverse Dinge umsetzen kann. Zumal ich alles vom Sounddesign, Grafik, Animationen, Programmierung, Video etc. alleine umsetze.

Ich stresse mich da aber nicht hinein. Ob es morgen, nächste Woche oder in zehn Jahren soweit ist, ist mir egal. Bei Firmen schaut das logischerweise anders aus. Es muss ja erst einmal alles vorfinanziert/bezahlt werden. Wird die Deadline stets verschoben (hat man schon des Öfteren erlebt) oder Spiele verkaufen sich schlecht, dann schaut es oft mager aus.

Es gibt auch INDIE-Projekte, Crowdfunding und Einzelpersonen. Wenn ich da an Minecraft und "Markus >Notch< Persson" denke, dann bin ich schon beeindruckt.

Es ist schon kompliziert und schwer. Wenn es "einfach" wäre, könnte das fast jeder Mensch tun. Auch wenn es Engines (CryEngine, Unreal Engine, Unity etc.) gibt, muss man Ahnung haben. Diverse Dinge sind schon sehr kompliziert. Deswegen haben die meisten Profis auch eine spezielle Ausbildung genossen oder studiert. Auch bzgl. 3D Animatoren und 3D-Artisten/VFX arbeiten zumeist nur die BEsten der BEsten bei diversen Firmen.

Wer gute Gene und Glück hat, der wird viele Dinge "nebenbei" erledigen. Je nach Firma und Projekt kann es stressig oder gechillt sein. Schaue einmal, der Entwickler von "Manor Lords" (Grzegorz „Greg“ Styczeń) hat das fast alleine geschafft. Gut, er hatte auch Hilfe, aber reingestresst hat er sich bestimmt nicht. Laut Angaben hat das sieben Jahre gedauert.

Fehler unterlaufen immer. Zum einen arbeitet nicht nur ein Mensch an einem Projekt, sodass Fehler auffallen, zum anderen wird auch geprüft. Dank KI/AI gibt es da auch Verbesserungen.

Ich sehe den Aufwand, die Kosten und das Können, Wissen etc. diverser Menschen. Respekt. Da es zumeist um strenge Deadlines und um sehr viel Geld geht, ist wohl Stress ganz normal.

Woher ich das weiß:Hobby
Ich stelle mir programmieren schwer, kompliziert und stressig vor.

Also von allen Branchen ist das sicher die, wo man von den "Benefits" die IT-Jobs eigentlich mit sich bringen sicher am wenigsten abbekommt.

Die Bezahlung ist schlechter als in anderen Branchen, der Kosten & Zeitdruck ist enorm, und viele Spiele sind so groß, dass sie sich gar nichts mehr trauen können, da ein finanzieller Flop das Studio schließen würde.

Und wenn man falsch programmiert muss man alles von vorne machen

Nein.

PixelManuel  04.05.2024, 15:24

Als ehemaliger Developer (mittlerweile Studioleiter) aus der Gamesbranche stimme ich dir voll und ganz zu.

Man muss den Job schon lieben.

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