Blickwechsel – Deine Fragen an eine Endometriose-Patientin

Endometriose bezeichnet die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Dabei bilden sich außerhalb der Gebärmutter gebärmutterähnliche Zellen, was bei Betroffenen zu extremen Schmerzen und Leidensdruck führen kann. Obwohl jede zehnte Frau (bzw. Person mit Gebärmutter) betroffen ist, stellt sich der Weg zur Diagnose meist als mühsam und schwierig dar. Im Schnitt dauert er sieben Jahre. Auch unsere Nutzerin Starlight03 erhielt die Diagnose erst nach jahrelangem Leidensweg. Im Blickwechsel klärte sie am 6. September über die Krankheit auf, schilderte ihren Weg zur Diagnose und beantwortete Fragen dazu.

Was hat es damit auf sich?

Mit dem gutefrage-Blickwechsel wollen wir die Möglichkeit für Begegnungen mit interessanten Menschen schaffen. Über den direkten Austausch soll so mehr Verständnis für die Sichtweisen des Anderen erreicht werden.

Denn hinter jeder Antwort auf gutefrage steckt ein Mensch mit einer spannenden Geschichte. Diesen Menschen kannst Du beim gutefrage-Blickwechsel begegnen und dabei versuchen, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Denn genau das meint die doppelte Bedeutung des Wortes "Blickwechsel":

  1. Der Austausch von Blicken
  2. Der Wechsel der Sichtweise

Der Blickwechsel fand diesmal am Freitag, den 6. September, von 16 bis 18 Uhr statt. Unsere Nutzerin Starlight03 erhielt nach längerem Leidensweg schließlich die Diagnose "Endometriose" und wollte in der Aktion über die Krankheit aufklären.

Blickwechsel-Themenbild
Profil von Starlight03

Starlight03 stellt sich vor:

Endometriose - eine Erkrankung, die viele Menschen überhaupt nicht kennen. Dabei ist sie gar nicht so selten: jede 10. Frau/ jeder 10. Mensch mit Gebärmutter ist davon betroffen.

Doch was ist Endometriose überhaupt?

Bei Endometriose wachsen gebärmutterähnliche Zellen außerhalb der Gebärmutter; sogenannte Entzündungsherde. Diese können sich außerhalb der Gebärmutter befinden, jedoch können sie sich auch an anderen Organen festsetzen. Dort verhalten sie sich so, wie es normalerweise tun - sie bluten.

Etwa 7 Jahre dauert es im Durchschnitt, bis man eine Diagnose bekommt. Oftmals wird man nicht ernstgenommen; es wird einem gesagt, die Symptome seien "normal"; es sei Einbildung oder, dass man sich nicht so anstellen soll. Gerne wird die Krankheit auch als "Modeerkrankung" bezeichnet.

Symptome wie anhaltende Übelkeit, Kopfschmerzen, extrem starke Unterleibschmerzen, Rücken- und Bauchschmerzen und starke Blutungen sind definitiv nicht "normal".

Das Problem: der einzige sichere Weg, Endometriose festzustellen, ist eine Bauchspiegelung; es sei denn, es sind zusätzlich Zysten vorhanden.

So wurde die Krankheit auch bei mir festgestellt. Nach jahrelangem Leiden hat meine Frauenärztin die Verdachtsdiagnose gestellt; ich hatte also Glück und wurde von Anfang an ernstgenommen; das ist allerdings, wie gesagt, nicht immer so.

Eine Heilung gibt es nicht, da die Ursachen der Krankheit noch ziemlich unerforscht sind.

Behandelt werden kann Endometriose zwar, allerdings auch nicht zu 100%. Zumal ist die Krankheit chronisch, das heißt also, dass die Entzündungsherde immer wiederkommen können.

Als betroffener Mensch möchte ich diesen Weg nutzen, um eure Fragen über die Krankheit zu beantworten und darüber aufzuklären!

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