Privatinsolvenz anmelden, ja oder nein?

Hallo Community,

ich habe eine Kumpelin, die irgendwie ihr Leben nicht so im Griff hat finanziell.

Vorweg, ich bitte wirklich um Rat und nicht um Belehrungen oder Beschuldigungen. Wer nichts hilfreiches oder nix nettes zu sagen hat, kann bitte drauf verzichten zu antworten.

Also, sie hat 2020 die Selbstständigkeit als Kleingewerbe angemeldet. War auch unter diesem Wert der noch als Kleingewerbe galt. 2021 hat sie aber dann auf einmal viel mehr Umsatz gemacht und sie fiel dann in eine andere Kategorie, dem größeren Gewerbe. Nun ... Sie hat das einfach fälschlicherweise so weiter geführt, weil sie dachte, naja das Finanzamt rührt sich schon, wenn steuerlich sich was ändert bei ihr. Also das mit der Umsatzsteuer abführen und so weiter. Hat das Finanzamt auch gemacht. Nur halt jetzt erst in 2024. Jetzt musste sie natürlich Belege einreichen, das volle Programm. Sie hat ja fälschlicherweise die ganze Zeit geglaubt, es sei alles okay und davon ausgegangen sie zählt noch als Kleingewerbe und müsse nichts abführen.

So lange Rede kurzer Sinn. Sie muss so viel Kohle nachzahlen, wie sie auf keinen Fall begleichen kann. Zudem kommen die Rechnungen vom bearbeitenden Steuerberater (der komischerweise das eigentlich hätte erkennen müssen, aber es nicht tat). Sie kann seine Rechnungen nicht bezahlen und auch nicht die Nachzahlung beim Finanzamt.

Ist hier eine Anmeldung der Privatinsolvenz sinnig? Also ich meine eben schon. Sie hat 2 Kids, ist alleinerziehende Mutter und steckt bis zum Hals in finanzielle Schwierigkeiten durch ihre Naivität und Unwissenheit. Hab's ihr vorgeschlagen, aber sie hat Angst, ihr würden die Kids weggenommen und andere Horrorvorstellungen.

Was würde denn eine Anmeldung von Privatinsolvenz für sie bedeuten? Kenn mich nicht aus, aber ich denke, sie wäre dann zumindest in paar Jahren schuldenfrei oder? Ich mein welche Option hätte sie sonst noch so?

Bin für jeglichen produktiven Rat und Hinweis dankbar.

Liebe Grüße

Selbständigkeit, Finanzamt, Gewerbe, Kleingewerbe, Kleinunternehmer, Steuerberater, Steuerrecht, Umsatzsteuer

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