Du hast die Ladungen vergessen. Salze sind Ionenverbindungen und Ionen sind geladen.
Die Ionen sind abwechselnd im Ionengitter, da sie geladen sind. Gleiche Ladungen stoßen sich ab. Es kann also kein Na+ sich neben ein Na+ anlagern. Cl- ebenso. Sind die Ladungen ungleich hoch, so ergeben sich entsprechend andere Anordnungen (nicht so wie bei NaCl).
Die Ionen werden beim Lösevorgang nicht weggezogen. Es wird bei der Anlagerung Energie frei, welche zu einer Zunahme der Schwingungsbewegung der Ionen führt. Dabei können sich weitere Lösungsmittelmoleküle an das Ion anlagern, wobei nochmals Energie frei wird ... u.s.w. Die Energie, welche hier frei wird ist die Hydrationsenergie, wenn also die Lösungsmittelmoleküle sich an das Ion durch elektrische Anziehungskräfte anziehen. Energie = Kraft * Weg, mit der Anziehungskraft zwischen Ion und Lösungsmittelmolekül.
Die Gitterenergie (= Kraft * Weg) muss aufgebracht werden, wobei die Kraft hier die Anziehungskraft zwischen den Ionen im Kristallgitter ist. Ist die Gitterenergie kleiner als die Hydrationsenergie, erwärmt sich die Lösung. Die Lösungsmittelmoleküle stoßen die Ionen an, wobei Energie übertragen wird.
Stelle dir das Ganze wie ein Wimmeln von Teilchen vor, welche sich chaotisch bewegen und ständig aneinander stoßen. Es gibt dazu viele Simulationen im Netz.
Sind beide Kräfte etwa gleich, die Gitterenergie aber etwas größer, dann wird beim Lösen Energie aus der Lösung benötigt, welche sich dadurch abkühlt.