Die Bibel dominiert plötzlich ihr Leben. Trennungsgrund?

Liebe Community, meine Frau und ich sind im 5ten Ehejahr und gut 8Jahre zusammen. Seit über einem Jahr nun tue ich mich unglaublich schwer meine Rolle als Ehemann mit Überzeugung zu erfüllen.

Hintergrund ist der, daß meine Frau seit gut einem Jahr die Bibel studiert. Plötzlich merkte ich, dass sie sich immer mehr mit der Bibel beschäftigte, da sie mir immer wieder Fragen dazu stellte. Wie ich dieses sehe und jenes. Plötzlich wurde im Hause Schweinefleisch verboten (für mich auch) und ich solle auch den Kindern ein Vorbild sein und Samstags nicht mehr arbeiten. Wie denn die Arbeiten im Garten und am Haus erledigt werden wenn der arbeitsintensive Samstag wegfällt war meine Gegenfrage. Das geht schon war die Antwort - ich solle halt Sonntags und ohnehin kommt der Garten auch ohne mich klar. Sie war Anfangs sehr aggressiv/fundamental und vermittelte auch den Kindern ein sehr böses Weltbild, geprägt vom Teufel der sie überall verführen will und mit der Hölle droht. Davon kam sie langsam ab, ggf. durch "geistliches Wachstum" wie sie es nennt, ggf auch durch Zurwehrsetzung durch mich als zweiten Erziehungsberechtigten. Zwischenzeitlich hat sie eine Gemeinde gefunden die exakt ihre Bibelauslegung teilt, nämlich die, daß die 10 Gebote uneingeschränkt weiter gelten trotz der Schuldaufsichnahme durch Christus. Viele weitere Gesetze gelten nach ihrer Bibelauslegeung ebenfalls. So verweigert sie natürlich die Feste wie Ostern, Weihnachten und wollte zunächst auch das den Kindern verbieten - und hält selbst alle jüdischen Feste, wie z.B. Passah- und Laubhüttenfest. Sie geht dem Haushalt nach, kümmert sich um die Kinder (ausser wenn sie zur Gemeinde muss oder zu einem mehrtägigen Fest reist, denn dann setzt sie einfach voraus, dass ich mich kümmere). Mehr nicht. Sexualität ist eine Farce. Unternehmungen stellt sie hinten an. Sie gibt an, dass die Bibel für Sie im Mittelpunkt steht, Familie und Mann sei auch wichtig aber sie kann Ihren Glauben und Gott nicht hinten an stellen.

Mir geht das zu weit. Ich habe mit Gemeindemitgliedern gesprochen, habe eine christlich Eheberatung arrangiert der sie nach 2 Besuchen fernblieb und auch mit ihrer Familie habe ich schon gesprochen. Sie sieht kein Problem. Alles sei gut. Ich bin sehr unzufrieden da ich mich (und auch sonst niemand) nicht wahrgenommen sehe. Ich fühle mich ausgenutzt.

Wie ist Eure Einschätzung? Schwere Zeiten durch die man durch muss oder ist das etwas unlösbares?

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Ich wollte noch ein kurzes Fazit schreiben.Mir ist wichtig, daß auch andere möglichst rechtzeitig erkennen, wenn der Partner einen falschen Weg einschlägt. Die Vereinte Kirche Gottes, die vkg, im Internet unter vkg.org (deutsche Version der UCG, united chirch of god) versammelt ihre Schäfchen mit sehr rigiden Vorschriften. Die Glaubensgemeinschaft halte ich für gefährlich, schon alleine deshalb da man sich selbst als einzig berufen ansieht und Kenntnis der Wahrheit hat. Dem wird alles unterstellt. Die Bedeutung der Nächstenliebe, dem Gemeinwohl, der Brüderlichkeit... all das ist der Führung und den Schäfchen in der Praxis völlig fremd. Allesamt sind sie mit ihrem eigenen Leben derart überfordert, daß hier nicht daran zu denken ist, daß ein christlicher Geist nach aussen strahlt und wirkt oder vorgelebt wird. Alles wird reduziert gelebt und ggf. bei den entsprechenden Versammlungen den Glaubensbrüdern und -Schwestern zum Schein vorgelebt. Verbreitet ist die Nutzung öffentlicher Gelder (Sozialhilfe, Verfahrenskostenhilfe...).

Sollte Euer Partner Zugang zu dieser Sekte erhalten, seid gewarnt. Erstens scheint Euer Partner Bestätigung ausserhalb der eigenen 4 Wände benötigen, zum Zweiten, er wird sie dort erhalten. Damit ist die Spaltung vorprogrammiert. Bei uns leben nun 3 Kinder ohne die Mutter. Sie fühlt sich berufen. Auch Abraham gab seine Kindr weg (schickte sie in die Wüste), weil er Gottes Weg folgen wollte. So sieht sie das nun auch, bestärkt durch die vkg. Ich habe 7 Jahre hart gekämpft. Nach 5 erfolglosen Scheidungsversuchen meiner Ex-Frau sind wir nun seit 3 Wochen rechtskräftig geschieden. Sie ist die Verantwortung der Ehe und der Kindererziehung los - und fühlt sich offenbar sehr wohl damit. Der vkg und ihrer Scheuklappen, ihrer phariäischen Haltung sei Dank.

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