Um mal eine andere Antwort zu geben, thesenhaft zusammengefasst: 1. Theater ist eine zeitgenössische Kunst, mit den Mitteln der Gegenwart. 2. Das Werk ist nicht das schriftlich fixierte zwischen den Buchdeckeln, sondern erst die Aufführung. Jedes dramatische Werk wurde für die Bühne geschrieben, deren zentrale ästhetische Kategorie die Interpretation ist. (Richard Wagner: "Schafft Neues!") 3. Interpretieren tun die, die auch mit allen anderen Konsequenzen das Leben derer führen, die interpretieren...und das ist nicht immer so toll. Sie entscheiden anhand ihrer künstlerischen Ausbildung, ihres Werdegangs...ihres Geschmacks. 4. Jetzt sagt ihr bestimmt, aber wir zahlen...das stimmt nicht. Ihr zahlt einen Bruchteil dessen, was ein Opernabend kostet. Der Großteil wird vom Steuerzahler anonym gezahlt...und das ist gut so. 5. Wenn ihr andere Inszenierungen wollt, dann findet genügend andere, die ihr bezahlt, die das dann so machen, wie ihr es wollt. Ob das dann noch Kunst ist, wer weiss... 6. Die Stücke der Komponisten aus den vergangenen Jahrhunderten werden heute kaum verstanden, weil die musikalische Sprache und Chiffren jener Zeit unseren Ohren zwar bekannt, für unsere Hörgewohnheiten aber viel zu fade sind, d.h. wir hören die zeitgebundenen Besonderheiten nicht mehr als solche. 7. Warum sollten wir Tannhäuser spielen, wie RW es wollte? Er war doch selber nie zufrieden mit seinen Bühnenrealisierungen. Lest mal die Briefe und Notizen zu den Szenarien von Tannhäuser und Parsifal...

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