1. Der Vorzug des Fastens

Der Vorzug des Fastens ist gewaltig, und es ist eine Säule des Islāms und gehört zu den größten Taten. Allāh سبحانه و تعالى sagt in einem Hadīth Qudsī:

"Das Fasten ist für Mich, und Ich werde es belohnen." (überliefert bei al-Bukhārī (1894), Muslim (1151) u.a.)

Shaykh Ahmad Jibrīl حفظه الله sagte in der Erklärung dieses Hadīths:

"Allāh schrieb das Fasten und seine Entlohnung Sich Selber zu, um die Wichtigkeit des Fastens zu zeigen, um eure Herzen und Gedanken darauf zu lenken, damit ihr diese Angelegenheit der Anbetung ernst nehmt.

Deine Tage des Fastens sollten nicht wie gewöhnliche Tage sein, vor allem nicht im Ramadān. Siyām (Fasten) ist Reinigung, es ist eine Universität der Taqwā.

Es ist Benehmen, es ist eine Schule, welche du wertschätzen musst. Stell dir die Belohnung vor, deine Mutter und dein Vater werden nicht dazu imstande sein, dir an jenem Tage zu helfen, doch dann kommt das Fasten an jenem Tag und hilft dir und errettet dich. Wenn die Muslime diesen Vorzug des Fastens realisieren würden und wie sehr Allāh es ehrte, indem Er es Sich Selbst zuschrieb und wie viel Belohnung darin steckt, wenn wir diesen Wert begreifen würden, so würden wir uns vor Allāh niederwerfen, Ihm dankend, dass er Fasten in diesem Monat zur Pflicht machte."

2. DIE WEISHEIT DES FASTENS

Der Muslim weiß, dass jeder Befehl Allāhs eine Weisheit hat. Wir ergeben uns seinen Befehlen, selbst wenn wir nicht wissen, was die Weisheit dahinter ist. Beim Fasten :تعالى erwähnte Allāh im Qur'ān die Weisheit hinter dem Fasten, so sagte Er

„O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf daß ihr Taqwā erlangen möget." (2:183)

Taqwā bedeutet, einen Schutz (Wiqāyah) zwischen sich und der Strafe Allāhs zu stellen, indem man die Befehle Allāhs ausführt und sich von Seinen Verboten fernhält.

Al-'Allāmah 'Abd ar-Rahmān as-Sa'dī رحمه الله schrieb in seinem Tafsīr zu dieser Āyah:

"Denn wahrlich, das Fasten ist von den größten Ursachen, welche Taqwā hervorbringen, dann darin (im Fasten) ist die Ausführung vom Befehl Allāhs und das Meiden seines Verbots. Von dem, worin sich Aspekte der Taqwā darin befinden, ist dass der Fastende das unterlässt, was Allāh ihm verbat vom Essen, Trinken, Geschlechtsverkehr und ähnlichem, was die Seele begehrt, und er tut dies als Annäherung zu Allāh, hoffend auf die Belohnung durch die Unterlassung, so ist dies von der Taqwā.

Und dazu gehört, dass der Fastende seinen Nafs darauf trainiert, dass er sich stets bewusst ist, dass Allāh تعالى ihn stets beobachtet, sodass er das unterlässt, was seine Seele begehrt, obwohl er dazu imstande ist, da er weiß, dass Allāh ihn stets im Blick hat.

Und dazu gehört, dass das Fasten die Wege des Shaytāns verengt, denn er fließt beim Sohn Ādams durch die Adern. Also wird durch das Fasten sein Einfluss geschwächt und dadurch werden die Sünden weniger. Und dazu gehört, dass der Fastende meistens seinen Gehorsam vermehrt, und der Gehorsam ist von den Zügen der Taqwā. Und dazu gehört, dass der Reiche, wenn er den Schmerz des Hungers spürt, Mitleid mit den mittellosen Armen verspürt und dies ist ebenfalls von den Zügen der Taqwā."

Al-Imām ibn al-Qayyim رحمه الله sagte in seinem Meisterwerk Zād al-Mi'ād über das Fasten:

"Da das eigentliche Ziel des Fastens darin liegt, das innere Wesen des Menschen (Nafs) von seinen Trieben in Zaum zu nehmen, um es darauf vorzubereiten nach dem zu streben, worin sein höchstes Glück liegt, und es dazu zu bewegen es anzunehmen sich von dem reinigen zu lassen, worin sein ewiges Leben liegt, seine Verhärtungen von Hunger und Durst aufbrechen zu lassen, es an die Lebensumstände der vom Hunger geplagten Armen zu erinnern und durch die Verengung der Wege der Nahrungsaufnahme die Wege des Shaytāns im Menschen zu verengen.

Aus all diesen Gründen ist das Fasten das Zaumzeug jedes Gottesfürchtigen, das schützende Schild jedes Streitenden und der Garten jedes Rechtschaffenen, der Allāh nahesteht. Beim Herrn der Welten zählt das Fasten als Tat, obwohl der Fastende eigentlich gar nichts tut – vielmehr lässt er ab: Von seinen Gelüsten. Er lässt also ab von dem, was er liebt, aus Liebe zu Allāh!

Ferner ist es ein Geheimnis zwischen einem Knecht und seinem Herrn – denn die anderen mögen zwar erkennen, dass man nach außen hin von dem ablässt, was das Fasten bricht, aber ob man davon für Den ablässt, Den man anbetet, ist etwas das kein Mensch zu erkennen vermag – und das ist das wirkliche Fasten!

Das Fasten hat (außerdem) einen erstaunlichen Einfluss darauf, Körper und Geist vor dem Kontakt mit schädlichen Dingen zu bewahren und von wertlosen, ihre Gesundheit beeinträchtigenden Dinge zu befreien."

3. DEFINITION DES FASTENS

•Das Enthalten von bestimmten Dingen (welche das Fasten brechen),

•durchgeführt von bestimmten Personen (welche fasten müssen und keine

Entschuldigung haben),

•während einer bestimmten Zeit (von Fajr bis Maghrib).

Weiteres dazu findest du in meiner Biografie unter islamische Bücher

(kitāb as-Siyām.pdf)

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