Die Glaubensinhalte, die die Fünf Säulen des Islam beschreiben, gibt es sowohl in der sunnitischen als auch in der schiitischen Aqida (Glaubenslehre).

Allerdings sind die Grundlagen des Glaubens (in diesem Fall die Pflichten, die die fünf Säulen beschreiben) in der schiitischen Aqida anders gegliedert und setzen sich etwas anders zusammen.

Die fünf Säulen umfassen:

  1. Glaubensbekenntnis (Shahadah)
  2. Gebet (Salat)
  3. Almosen (Zakat)
  4. Fasten (Saum)
  5. Pilgerfahrt (Hajj)

Im schiitischen Islam setzt sich der Glaube aus dem Stamm der Religion und den Zweigen der Religion zusammen.

Der Stamm der Religion besteht aus fünf Prinzipien:

  1. Einheit Gottes (Tauhit)
  2. Seine Gerechtigkeit (Adl)
  3. Prophetentum (Nubuwwat)
  4. Imamat
  5. Auferstehung (Qiyam)

Die Zweige der Religion sind die Handlungen, die ein schiitischer Muslim vollbringt bzw. zu denen er verplfichtet ist. Es gibt insgesamt zehn Prinzipien:

  1. Gebet
  2. Fasten
  3. Zakat
  4. Fünftelabgabe
  5. Pilgerfahrt
  6. Anstrengung
  7. Gutes gebieten
  8. Schlechtes verwehren
  9. Liebeserweis
  10. Lossagung

Du erkennst, dass alle Säulen durch den Stamm und die Zweige der Religion abgedeckt werden.

Teilweise wird von Gegnern der Schia kritisiert, dass in der Glaubensgrundlage das Glaubensbekenntnis fehle. Das stimmt so aber nicht. Es setzt sich aus der Einheit Gottes, seiner Gerechtigkeit und das Prophetentum zusammen: Also die ersten drei Prinzipien im Stamm der Religion.

Der essentielle Unterschied zwischen der sunnitischen und schiitischen Aqida ist das Imamat. Das gibt es in der sunnitischen Aqida in der Form nicht.

Die zwölf Imame stammen aus der Familie des Propheten (Ahlulbait) und übernehmen den Führungsauftrag nach dem letzten Propheten Muhammad.

Letztlich bauen diese Prinzipien aufeinander auf:

Der gläubige Muslim orientiert sich an den Imamen, da sie die Religion am besten kennen. Über die Imame findet man zu den Propheten und über die Propheten findet man zu Allah.

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