Schüchterne Männer, die in einer Beziehung sind, gehen tatsächlich weniger häufig fremd, als Männer, die nicht schüchtern sind. Du hast die Mechanismen schon richtig beschrieben, wenn auch etwas übersteigert.

Dazu gibt es zum Beispiel eine Studie aus Sydney, Australien:

Allen, M. S., & Walter, E. E. (2018). Linking Big Five personality traits to sexuality and sexual health: A meta-analytic review. Psychological Bulletin, 10, 1081-1110.

Allerdings haben sie den direkten Zusammenhang mehr zwischen Extrovertiertheit und sexueller Aktivität und Risikofreude untersucht. Untreue bringen sie direkt mehr mit neurotischem Verhalten in Verbindung. Da bleibt sicherlich noch etwas zu erforschen, aber der Grad der Extrovertiertheit ist beim Sexualverhalten ganz wichtig zu bedenken.

Der Effekt könnte stark sein. Man muss bedenken, dass ungefähr 60%-70% der Männer überhaupt nicht fremdgehen. Schüchterne Männer sind wahrscheinlich überdurchschnittlich stark in dieser Gruppe zu finden. Ich würde schätzen, dass ein Schüchterner durchaus halb so wahrscheinlich sein kann fremdzugehen wie ein besonders Extrovertierter. Vielleicht findest du ja eine Studie, die das direkt quantitativ untersucht.

Diese geht auch in die Richtung:

Fincham, F. D., & May, R. W. (2017). Infidelity in romantic relationships. Current Opinion in Psychology, 13, 70-74.

 

...zur Antwort