Perfektionismus ist heute sehr verbreitet. Ich finde, dass perfektionistisch denkende Menschen nicht zwingend in Therapie müssen. Diese haben hohe Standards im Leben (z.B. Auto, Haus, Familie), aber wenn diese nicht erfüllt werden, dann werden sie traurig, verständlicherweise. Auto, Haus und Familie sind ja erstmal so der Wunsch eines jedermanns (mit Ausnahmen), dafür muss man ja nicht Perfektionist sein. Aber diese Dinge sind für sie klare Ziele, für die sie einen Zeitraum einplanen, was schon mal gar nicht möglich ist.

Dann gibt es ja noch andere perfektionistische Verhaltensweisen, wie z.B. im alltäglichen Leben. Wenn solche dann "pingelig" sind, also z.B. immer ihre Betten machen, bevor sie aus dem Haus gehen oder immer ihre Gebrauchsgegenstände am selben Platz halten, dann finde ich das krankhaft. Mir ist es egal, wenn meine Zahnpasta am Morgen nach dem Benutzen offen bleibt oder wenn ich meine Socken in die letzte Ecke werfe, weil ich einen anstrengenden Tag hinter mir hatte.

Zu deiner Frage: Der Schlüssel liegt wohl darin, sich bewusst zu machen, dass gewisse Ziele nicht miteinander bzw. mit sich selbst vereinbar sind. Es läuft nicht immer alles so, wie man es gern hätte, das ist egoistisches Denken.

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