Warum haben in Deutschland Menschen Angst vor "Atomkraftwerken"?

Weil die Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben, dass ein Supergau eben nicht unmöglich ist. Bis heute sind Teile der bayerischen Wälder durch die Tschernobyl Katastrophe radioaktiv belastet.

Gerade in einem stark verstädterten Land wie Deutschland, wäre ein nuklearer Supergau die größte vorstellbare Katastrophe.

Die Kernkraftwerke in Deutschland völlig anders sind als in Tschernobyl (Deutschland will mit deren Hilfe keine Atombomben bauen).

Tschernobyl war keine Forschungseinrichtung für Atombomben, sondern ein Atomkraftwerk, wo mithilfe der Kernspaltung elektrische Energie erzeugt wurde und noch immer wird. Unsere AKW sind genauso veraltetet und instabil wie die in Russland.

Tschernobyl kam durch einen Reaktortest zustande. Menschen tragen an dieser Katastrophe die Schuld. Wo es Menschen gibt, muss es einen Spielraum für Fehler geben. Im AKW darf man sich aber keinen Fehler erlauben. Denn sonst kommt es zur Kernschmelze.

Die Gefahr eines Tsunamis im deutschen Binnenland deutlich kleiner ist als in Fukoshima.

Nicht aber Erdbeben, Wirbelstürme oder Hochwasser.

Der radioaktive Abfall mit entsprechender Technik (kostet halt was) recycelt werden könnte.

Die Brennstäbe können nur einmal recycelt werden. Danach ist es hochradioaktiver Atommüll.

Der radioaktive Abfall problemlos in Endlagern untergebracht werden könnte - wenn es nicht die übliche Panikmache geben würde.

Es gibt keine Endlager. Keine Salzgrotte der Welt hält eine Millionen Jahre. Unser Atommüll wird früher oder später in die Umwelt entweichen und alles verstrahlen. Die Frage ist nicht ob, sondern wo und wann.

Die Menge des radioaktiven Abfalls deutlich (um mehrere Größenordnungen) kleiner ist als der CO2-Abfall (Endlager = Atmosphäre) von Kohlekraftwerken.

Sowas kann man nicht vergleichen. Co2 ist ein natürliches Element der Atmosphäre. Nur das Verhältnis gerät durch unsere Zusätze an Kohlenstoffdioxid in ein natürliches Ungleichgewicht. Unser Atommüll hingegen ist künstlich hergestellt und nirgendswo lagerbar. Weder im Untergrund und schon gar nicht in der Atmosphäre.

Die radioaktive Strahlung im Dauerbetrieb (ohne GAU) eines Kernkraftwerkes deutlich geringer ist als die eines Steinkohlekraftwerkes.

Weil Braunkohle Spurenelemente von Uran enthält. Jedoch sind davon nur die Mitarbeiter des Kraftwerks betroffen und werden davor geschützt. Der Kohleausstieg wird auch bald kommen.

Es gibt noch viele weitere Argumente die dafür sprechen würden

Es spricht nichts für die Atomkraft. Es ist nun einmal eine gefährliche Angelegenheit. Auch Terroranschläge auf Atomkraftwerke sind nicht unmöglich. Wer Atomkraftwerke besitzt, macht sich nun mal zur Zielscheibe und angreifbar.

Deutschland hat sich zum Glück dafür entschieden aus der Kernenergie auszusteigen. Die Entscheidung ist endgültig und die letzten Meiler werden 2022 abgeschaltet. Damit ist die Atomkraftdebatte beendet.

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