Definiere Revolution? In Deutschland besteht nicht das Problem einer fehlenden Repräsentation. Jeder hat die Möglichkeit über seine Zweitstimme die Zusammensetzung des Bundestags zu ändern. Nur machen das halt viele aus verschiedenen Gründen nicht.

Der erste Grund ist, dass diejenigen, die den Durchblick in der Politik haben und bereit wären für den Wechsel, hin zu einem Linksbündnis zu stimmen, es nicht tun, weil sie davon überzeugt sind, dass ihre Stimme kein Gewicht hat und die da oben sowieso nichts verändern wollen. Vor allem sozial Abgehängte haben diese Sichtweise und damit fehlt dem rot-rot-grünen Lager wichtige Stimmen, die zum Regierungswechsel notwendig wären.

Der zweite Grund liegt darin, dass Deutschland eine überalterte Gesellschaft ist. Desto älter die Person, desto konservativer wird man. Ein Regierungswechsel haben stets die Erst- und Jungwähler immer wieder eingeleitet. So war es bei Brandt und Schröder der Fall.

Der dritte Grund liegt im Kollektiv. Preußische Tugenden von Loyalität zur Regierung haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Deutsche sind genügsamer und weniger streitlustig, wie es etwa die Franzosen sind, die ihrer Regierung keine Missetaten durchgehen lassen. Hier haben zu viele Deutsche eine zu hohe Toleranzschwelle und lassen solche Skandale, wie z.B. jener mit der PKW-Maut, auf sich beruhen und verbinden diese noch nicht einmal mit Angela Merkel, die die Richtlinienkompetenz hat und verantwortlich für ihre Minister ist. Wenn man nach Kompetenz wählen würde, würde man die Zusammensetzung der Parteienlandschaft nicht mehr wiedererkennen.

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