Hallo, zunächst mal sind Castellano und Español als Sprache identisch. Ausnahme: der kastillische Dialekt, welcher ja auch Castellano ist, aber eben nur el dialecto castellano und nicht el (idioma) castellano.
Ob man (als Sprache) nun Castellano oder Español sagt, hängt tendentiell von der Gegend ab, obwohl man überall beides sagen kann. Es gibt aber eben Vorlieben, welche sich durchgesetzt haben:
Español sagt man vorwiegend in Nordamerika (USA, Mexiko), Mittelamerika (bis auf El Salvador), der Karibik und den südamerikanischen Ländern Bolivien und Kolumbien (obwohl amtlich dort in beiden letztgenannten: Castellano) und Uruguay.
Castellano sagt man offiziell in Südamerika (außer Uruguay), El Salvador und in den afrikanischen Staaten, wo Spanisch Amtssprache war (Westsahara, Mauretanien, Äquatorial-Guinea).
In Spanien selbst sind beide Versionen offiziell zu finden. Es hat sich jedoch durchgesetzt, dass man in den Regionen, wo es eine Regionalsprache gibt (z.B. Baskisch, Katalanisch oder Galicisch), von Castellano redet, da ja diese auch offizielle spanische Sprachen sind. In den restlichen Regionen werden beide Begriffe benutzt, im allgemeinen Sprachgebrauch jedoch Español bevorzugt.
Aber nochmal: es ist im Grunde egal, ob man Español oder Castellano sagt. Es gibt auch grammatikalisch keinen Unterschied. Dieser wird erst in den einzelnen Ländern als Dialekt definiert.
Was nun das mexikanische Spanisch angeht, hat es zunächst die Eigenheiten lateinamerikanischnen Spanischs, d.h. die Zeit Pretérito Perfecto wird dort praktisch nicht angewandt und komplett durch das Pretérito Indefinido ersetzt. Des weiteren gibt es dort keine 2. Person Plural. Man spricht Personen im Plural mit der 3. Person Plural Höflichkeitsform an. Nicht aus Höflichkeit, sondern weil in Lateinamerika grammatikalisch ein Spanisch gesprochen wird, welches eben noch aus der Zeit stammt, als Spanien Amerika eroberte. In Spanien selbst hat sich die Sprache dann grammatikanisch noch weiterentwickelt.
Gerade in Mexiko hat man auch den Einfluss indigener Sprachen. Dort sind ja die Aztheken usw. vorhanden. Dies bedeutet, dass es dort zu Leísmo kommt, einem "Sprachfehler", welcher überall dort vorkommt, wo man Spanisch anhand von fremder Grammatik auffasst. Es wird also im "le" gegenüber "lo" häufiger verwendet, auch wenn es gar kein Dativ ist.
Gerade auch die Umgangssprache selbst variiert von Land zu Land sehr stark. Das ist in Mexiko nicht anders. Um die einfachsten Dinge unter Freunden auszudrücken, wählt man andere Worte als z.B. in Spanien, aber auch als in Argentinien oder Kolumbien.
Dann kommt noch der Umstand hinzu, dass man in Lateinamerika und besonders in den Zonen, welche näher an den USA liegen, viele neue Wörter aus dem englischen Wortschatz verspanischt, während im iberischen Spanisch (also das, was in Spanien, Gibraltar und Andorra gesprochen wird), neue Wörter normal aus dem spanischen bzw. lateinischen geformt werden. Beispiele: Computer, computadora (lateinamerikanisches Spanisch), ordenador (iberisches Spanisch). Im Internet surfen, surfear (lat.), navegar (span.).
Und vor allem auch Sachen des täglichen Gebrauchs heißen anders, vor allem wenn es um Essen oder Kleidung geht oder z.B. auch Verkehrsmittel:
Mais: choclo (lateinam.), maís (span.)
Bus offiziell: autobús. In Mexiko: camión (Lastwagen), micro (in Mexiko-Stadt), guajolotero (über die Dörfer), chato, chimeco, burra ... In Spanien wird meist die Firma genannt: Portillo, Alsa ... oder auf den Canarias: guauga.