Von Schulpferd gebissen was tun?

Also ich habe vor ca drei Monaten angefangen zu reiten und reite seitdem an der Longe ( ja ich weis lange Zeit, normalerweise lernt man kürzer an der Longe, aber ich möchte in den Gangarten perfekt werden und mich auf jedes Pferd einstellen können,- ich hoffe ihr wisst was ich meine!!). Meistens reite ich auf verschiedenen Pferden, öfters bin ich aber auf "Jessi" geritten. Sie ist faul und nicht leicht anzutraben, ich glaube so um die 13 und ein bisschen erblindet, aber so das sie auch noch sehen kann. Natürlich muss ich vor dem reiten noch putzen, und schon vor längerer Zeit ist mir aufgefallen das immer wenn ich ihr Körperfell striegle, das sie dann ihren Kopf hochwirft und am Halfter zieht. Ich streichle sie dann immer und sie beruhigt sich wieder recht schnell, aber wenn ich wieder anfange wird sie wieder unruhig. Ich habe schon einmal eine Reitlehrerin gefragt woran das liegt, und sie hat gesagt das sie das schon immer gemacht hat und ich soll es nicht persönlich nehmen. Und sie hat auch nur beim striegeln Probleme, bei Hufe auskratzen und Haare kämmen ist gar nichts.So weit, so gut.

Aber gestern hatte ich eine Reitstunde und erst war alles ganz normal aber dann wollte ich halt auf die andere seite von ihr und bin halt unter ihrem Hals durchgegangen. Das hat auch immer geklappt und es gab überhaupt kein Problem, aber dieses Mal hat sie mich in den Arm gebissen, bzweher geschnappt. Ich habe dort jetzt einen leicht blauen Fleck. Ich habe es dem Reitlehrer nicht gesagt. Ich habe dann halt einfach normal weiter gemacht, und sie hat halt noch paar mal Andeutungen gemacht nach mir zu schnappen also bin ich immer vor ihr rumgelaufen. Beim reiten war dann alles wieder ganz normal.

Jetzt meine Fragen: Warum macht sie das? Wie soll ich darauf reagieren? Sie schlagen?

Sorry für den langen Text und schonmal vielen Dank für die Antworten:*

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Hallo liebe emilyyyheart,

zuersteinmal muss ich mich erst einmal wundern und finde es schon ziemlich erschreckend, wenn ich höre das die Reitlehrerin meint das würde sie schon kennen..... also besteht das Problem schon länger. Schon allein die Gewissheit das dieses Pferd in einem Schulbetrieb eingesetzt wird zeigt, dass es hier mit Pferdeverstand und Pferdeliebe nicht weit her ist, dem Pferd gegenüber und auch dir als Reitschülerin.

Grundsätzlich gilt, dass ein Pferd nicht einfach nur so schnappt oder beist und schon gar nicht des öfteren.

Wie schon eine Vorschreiberin oder auch mehrere sagen, dass das Pferd eventuell Schmerzen hat und deshalb schnappt sollte beachtet, geachtet und nebst einer Untersuchung durch Tierarzt, Osteopath, Chiropraktiker oder auch Pferdepsychologe abgeklärt werden.

Es kann auch durchaus sein das das Pferd einfach nur pissig ist, da zu viele verschiedene und noch dazu Reitanfänger an ihr rum fummeln und einfach aus Unwissenheit, wie man mit Pferden korrekt umgeht, viele Dinge falsch machen und das Pferd einem dann früher oder später dies einem Krumm nimmt und deshalb so reagiert. Das ist ein ganz normales Verhalten. Versuche Du dich einmal in dessen Pferd hineinzuversetzen. Stell Dir vor Du würdest von Hand zu Hand gereicht werden und müsstest dich immer wieder auf eine neue Familie einstellen.

Auch dein Satz das Du schon zu lange voltigierst, finde ich abstrus. Denn, meine Meinung ist erst einmal folgende.

Bevor man überhaupt auf einen Pferderücken sollte, wäre es notwendig das Reitschüler die Pferdesprache lernen und wie man korrekt mit Pferden umgeht. Denn, da liegt das übel. Die meisten Reitschüler wollen so schnell wie möglich auf den Pferderücken und drauf los jockeln. Wie sich das Pferd dabei aber fühlt ist meist egal, da es ja in 90% aller Reitschulbetriebe nicht ums Pferdewohl geht, sondern um die Kohle, die mit diesen armen Geschöpfen verdient werden will. Der Großteil der Pferde leiden unter den Bedingungen und dem Umgang extrem.

Noch eines im Bezug auf das Voltigieren:

Richtig gutes und perfektes Timing und Gleichgewicht beim voltigieren hat man erst nach ca. einem halben - dreiviertel Jahr und dann ist man immer noch Anfänger. Richtig reiten und den Umgang mit Pferden wirst Du nie zu 100% gelernt haben auch wenn Du schon 15 Jahre auf dem Pferd sitzt und reitest, denn man lernt nie aus. Je mehr und je intensiver man sich mit dem Pferd beschäftigt, desto mehr Wissen wirst Du erlangen. Und da gehört nicht nur dazu, wie man auf dem Pferd sitzen bleibt, später vielleicht auch mal als Olympiareiterin Erfolge feiern kann, NEIN..... Es gehört viel mehr dazu.

Sieh zu dass Du am besten solche Reitschulbetriebe nicht unterstützt. Such Dir erfahrene und liebevolle Pferdebesitzer/Pferdetrainer und investiere wirklich etwas an Zeit und auch Geld und lerne den Umgang mit den Pferden von der Pike auf. Lerne so, dass es dem Pferd eine Freude ist und der Reiter und das Pferd später ein Team sind um nicht der Boss der über dem Pferd tront, zu sein.

Bitte schau dir die Reitweise von HJN Reiten, von Claus Ferdinand Hempfling oder Bettina Bunne an. Von diesen Pferdemenschen kannst Du wirklich was lernen. Denn dort steht die Pferdeseele im Vordergrund und nicht das Sportgerät.

Alles andere oder zumindest ein sehr großer Teil davon hat nichts mit Pferdeverstand und schon gar nicht mit Pferdeliebe zu tun, auch wenn es doch viele denken, dass ist zumindest meine Meinung. Viele Pferdemenschen, die es nicht besser wissen, was sie mit diesem wundervollen und sensiblen Tier machen, sollten beginnen sich wirklich kundig zu machen, was zum Beispiel ein Gebiss im Maul eines Pferdes für Schmerzen bedeutet..... und das ist nur die Spitze des Eisberg's.

Ich weis das mein Statement sehr kritisch und auch evt. angreifend geschrieben ist, aber ich bin eine von denen die mit genau diesen zerbrochenen und mißhandelten Pferdeseelen arbeitet und sie nach Jahren qualvoller Behandlung wieder in ein adequates Pferdeleben zurück holt. Und es bricht mir manches Mal fast mein Herz, diese armen Geschöpfe sehen zu müssen. Also bitte, nicht böse sein über meine Art zu schreiben.

Ich möchte einfach nur die Reiterwelt ein wenig mehr an das Verständnis des Pferdes bringen, um dieses vielfache Leid dieser unsagbar schönen und sensiblen Geschöpfe, zu heilen.

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Hallo Wonderhorse,

ich denke das die Ausbildung des Pferdes und Dir als Reiter nicht gut genug ist. Schon allein ein Gebiss im Maul des Pferdes zu haben ist anatomisch für ein Pferd eine Qual, was mittlerweile auch nachgewiesen ist und von immer mehr Pferdeleuten gesehen und akzeptiert wird. Es gibt gute Literatur darüber. Meiner Meinung nach ist es wichtig das Vertrauen zwischen Dir und deinem Pferd zu stärken und nicht aus Angst und schlechtem Handling ein schärferes Gebiss ins Pferdemaul zu schnallen um dem Pferd noch größere Schmerzen zuzufügen um es unter KONTROLLE halten zu können. Mit Ruhe, viel Übung, Akzeptanz und Respekt dem Pferd gegenüber, wird auch das Problem das Du hast, mit einer gewissen Zeit und Geduld und vorallem der Arbeit an eurem Vertrauen gegenüber sehr viel Bewirken. Dazu wird aber Voraussetzung sein, dich radikal umzustellen und die Bereitschaft zu haben, wirklich ein Team mit deinem Pferd zu werden. Ein Team bist Du nicht mit deinem Pferd! Du bist in der Form ein Herrscher über dein Pferd, indem Du ihm unbewusst Schmerzen im Maul zufügst um deine Unsicherheit und dem fehlenden Vertrauen das zwischen euch beiden besteht, versuchst.... Herr zu werden..

Lerne Dein Pferd zu verstehen und ihm dein Vertrauen zu geben, das ist das wichtigste in der Pferdeausbildung. Dann klappt es auch ganz ohne Gebiss zu reiten. Schaue mal unter   HJN Reiten....... da sollte meiner Meinung nach, JEDER PFERDEBESITZER/BEGLEITER hinkommen......

LG Stefanie

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