Es ist richtig, dass eine Gruppe von Kindern dahinter steckt, angeführt von den älteren Pfarrerskindern, besonders der ältesten Tochter. Der Grund für die Anschläge ist, dass durch die seelisch und körperlich sehr nachhaltigen (mal vorsichtig ausgedrückt) Erziehungsmethoden die Kinder die ihnen vermittelten Werte, z. B. aus der Bibel, so verinnerlicht haben, dass dies die absolute Wahrheit für sie ist.

Nun stellen sie aber fest, dass die Menschen, die Eltern, die eigenen Eltern, die anderen Kinder - also dass praktisch alle Menschen gegen diese Ideale verstoßen und Fehler machen. Die Kinder erzählen sich alles und kennen deshalb alle Familiengeheimnisse.

Weil sie sehr jung sind und aus ihrem kleinen Dorf nie herausgekommen sind wissen die Kinder nichts von der Welt und den Menschen und wissen auch nicht, das kein Mensch vollkommen ist. Die Kinder beschließen, die fehlerhaften Menschen zu bestrafen - durch terroristische Aktionen, so wie bei ihnen selbst auch jeder kleine Fehler mit Härte bestraft wurde. Der bestrafte Mensch ist durch das Erleiden der Strafe sozusagen wieder "sauber". 

Es ist die Ansicht des Regisseurs Michael Haneke, dass durch diese Art Erziehung junge und ahnungslose Menschen zu Terroristen gemacht werden können. Gleichzeitig muss man bedenken, dass diese Kinder als Erwachsene Hitlers Aufstieg und das Dritte Reich möglich gemacht haben. Haneke will zeigen, dass besonders die Religion sich für die Erziehung zum Terroristen eignet. Es wäre nun billig, sich dabei wieder einmal auf den Islam zu konzentrieren. Statt dessen ist es Hanekes Anliegen, zu zeigen dass sich jede Religion, wenn man ihre Aussagen wörtlich nimmt, dazu eignet.

Ähnlich wie bei den Verbrechen des Dritten Reiches gibt es in dem Film wenige oder gar keinen "Alleinschuldigen" sondern die Gruppe denkt sich die terroristischen Anschläge aus und begeht sie.


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