Also ich hatte während der Vorklinik (was der stressigste Teil des Studiums ist) ein Pferd zur Vollverfügung. Dabei hatte ich keine Reitbeteiligung, habe alles alleine gemacht und habe das Pferd zudem auch selbst finanziert. Also entsprechend viel arbeiten, keine Eltern im Hintergrund, die sich da mit reingemischt hätten. Das bedeutet Abstriche an anderer Stelle - keine Frage. Es kam vor, dass mein Pferd in der Prüfungszeit mal zwei Tage nur auf der Wiese stand - hat ihr nicht geschadet. Es kam auch durchaus vor, dass ich durch das ein oder andere Testat durchgefallen bin, weil ich halt vorher nicht die Lernzeit hatte, die ich gern gehabt hätte. Ließ sich aber alles nachholen und das Physikum hat dann doch recht vernünftig geklappt. Also, nicht entmutigen lassen. Das Tiermedizinstudium ist Stress, aber übertreiben muss man es auch nicht und es hängt sehr davon ab, was du selbst draus machst. Such dir auf jeden Fall nen Stall mit viel Weidegang / Offenstallhaltung, wo du es auch verantworten kannst, mal nen Tag spontan nicht hinzufahren. Das machts um einiges entspannter...

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Ich gehe jetzt mal von meiner Reitbeteiligung aus.

Die Besitzerin zahlt pro Monat 350 € Stallmiete. Dazu rechnen wir mal Ausgaben wie Tierarzt, Hufschmied, Zubehör, Zusatzfuttter, Versicherung und co.

Damit ist sie insgesamt pro Monat bei einer Summe von etwa 500 €. Sicherlich sind es mal mehr mal weniger, aber wenn man auch noch ein bisschen was für größere Tierarztrechnungen zurück legt, dann dürfte das so etwa hinkommen.

Das Pferd ist gut geritten (L-Dressur, E-A - Springen, zuverlässiges Geländepferd), ich darf an Turnieren und Kursen teilnehmen, für die ich dann aber finanziell selbst aufkommen würde.

Ich reite die Stute zwei Tage pro Woche und zahle 120 €. Wenn man jetzt mal umrechnet, was sie pro Tag für Ihr Pferd zahlt (500€ / 7 Wochentage x 2 Tage, die ich reite), kommt man auf 140 €.

Wer hier 40 € für 3-4 mal pro Woche oder gar eine Reitbeteiligung für lau einfordert, sollte mal genau darüber nachdenken, was ein Pferd für Kosten verursacht, die die Reitbeteiligung halt einfach mal zum Teil mitträgt. Zudem habt ihr als Reitbeteiligung in den meisten Verträgen ja deutlich weniger Risiken als der Besitzer, müsst also hohe Tierarztkosten im Zweifel nicht begleichen und zahlt weiter nur euren vereinbarten Beitrag.

Klar gibt es seltene Glücksfälle in denen reiche Menschen Pferd haben, die sie nicht auslasten können und die dann halt kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Aber das ist die Ausnahme und das kann man nicht einfordern!

Ich bin selbst Studentin, gehöre also sicherlich nicht zur Bevölkerungsgruppe, der die 120€ nicht weh tun. Ich habe neben meinem anspruchsvollen Tiermedizinstudium drei Nebenjobs, arbeite zum Teil in Nachtschichten usw. um mir das Reiten und einigen anderen Luxus wie zum Beispiel größere Reisen zu ermöglichen. Meine Eltern finanzieren mir solche Aktivitäten keinesfalls, es ist also häufig echt harte Arbeit. Trotzdem sehe ich ein, dass ein Pferd halt einfach mal teuer ist und dass ich damit einen angemessenen Beitrag zahle. Irgendwann wird das eigene da sein und dann bin ich andersrum auch froh, wenn die Reitbeteiligung da ein bisschen mitdenkt und nicht versucht, über jeden Cent mit mir zu verhandeln.

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