Ich hatte vor einigen Wochen das gleiche Problem: Die hinteren Türen waren eingefroren (Regen, der anschließend gefroren ist), ein Ruck an den beiden Türgriffen hatte zur Folge, dass sich die Türen von außen überhaupt nicht mehr öffnen ließen. Ich hatte auch die Kindersicherung aktiviert, so dass meine Türen auch von innen verriegelt waren. Auto auftauen lassen und wiederholtes Betätigen der Zentralverriegelung haben anschließend nicht zum Erfolg geführt.

Die Ursache war ein unscheinbarer Plastikstift mit Widerhaken. Beim Ziehen am Griff bei zugefrorenem Schloss ist der Widerhaken abgebrochen und der Plastikstift aus der Verankerung gegangen, so dass die Kraft nicht mehr auf den Schließmechanismus übertragen wird. Keine Ahnung, was sich Renault dabei gedacht hat. (Ist es eventuell eine Sollbruchstelle, so dass bei zugefrorenem Schloss erstmal dieser Stift abbricht?)

Das Problem lässt sich aber leicht selbst beheben. Man braucht dazu etwa 30 Minuten Zeit, etwas Werkzeug, eine Taschenlampe und eine kleine Eisenschraube mit Mutter als Ersatz für den Plastikstift. Oder man besorgt sich diesen Plastikstift als Ersatzteil von Renault (falls es den überhaupt einzeln gibt).

Als erstes muss die Türinnenverkleidung entfernt werden. (Wenn die Tür auch von innen verschlossen ist, ist es etwas schwieriger, hierbei am besten die untere Sitzfläche entfernen.) Die Schrauben für die Griffmulde und den Türöffner abschrauben, ebenso die Kurbel für den Fensterheber abziehen. Die Türverkleidung ist mit Plastikhaken an der Tür befestigt, diese stellen aber kein Problem dar, sie halten beim Zusammenbau auch wieder. Wirklich übel ist die schwarze Dichtmasse, die furchtbar klebt. Hier hilft nur vorsichtiges aber kräftiges Ziehen (unten anfangen), evt. mit einem Messer nachhelfen.

Ist die Türverkleidung ab, so kann man mit Hilfe einer Taschenlampe auf Höhe des äußeren Griffes die problematische Stelle erkennen. Der äußere Türgriff hat innen ein Loch, darin sollte normalerweise der kleine Plastikstift stecken, der die Bewegung dann über einen Metallhaken zum eigentlichen Schloss überträgt. Bei mir war der Plastikstift nicht mehr im Loch, die Tür ließ sich aber durch Ziehen am Metallhaken öffnen. Glücklicherweise ist der Metallhaken beim Schloss nur eingehängt bzw. eingeklipst, so dass man das ganze Teil mit etwas Gefingere raus bekommt. Da bei mir der Widerhaken am Plastikstift abgebrochen war, hat das Ganze nicht mehr im Loch des Türgriffs gehalten, also habe ich das Plastikteil durch eine Eisenschraube mit gleichem Durchmesser ersetzt. Anstelle des Widerhakens habe ich eine selbstsichernde Mutter verwendet, damit die Schraube anschließend nicht mehr aus dem Loch rutschen kann. Die Schraube selbst wird am dem Metallhaken über ein kleines aufgeschraubtes Blechstück befestigt (analog wie beim originalen Plastikstift). Dann alles wieder einbauen, Türverkleidung anbringen, fertig.

Eventuell das Schloss noch geeignet behandeln, damit es in Zukunft nicht mehr so leicht einfriert.

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