Hi Leon236,

das ist eine sehr gute Frage und zeigt für mich wie verwirrend heute die Auswahl eines Studiengangs ist.

  • International Business Management ->ist die international-ausgerichtete Form der Betriebswirtschaftslehre. Hier sollen Studierende erlernen wie Unternehmen in der heutigen Zeit arbeiten und verwaltet (zu Neudeutsch 'gemanagt') werden.
  • Business Development Management -> hier geht es um die (Weiter-)Entwicklung von Unternehmen und Geschäftsmodellen. Gerade die Digitalisierung fordert von uns Unternehmen, dass wir uns anschauen wie unsere Geschäftsmodelle in der Zukunft noch funktionieren. In meinem Verständnis ist genau das was sich ein solcher Studiengang anschauen soll. Es gibt z.B. auch Studiengänge die "Digital Business Management" oder so heißen, die diese Ausrichtung noch deutlicher in ihrem Namen tragen (es gibt FHs und TUs, die solche Studiengänge schon sehr erfolgreich anbieten - z.B. accadis Nähe Frankfurt (privat), FH Worms (staatlich) oder TU Clausthal.
  • International Business Development Management -> sollte eigentlich nichts anderes sein als oben und ich würde vermuten, dass der Name nur sagen soll, dass es um den internationalen Markt geht. Andersherum ist aber ein modernes BWL-Studium per se international oder sollte zumindest so sein.

Viele Grüße!

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Ich kann meinem Vorredner liavah leider nicht beiwohnen. Ich habe jeden Tag als Personalverantwortlicher mit Absolventen ganz vieler Hochschule und Universitäten zu tun. Ich finde an Deutschland gerade so toll, dass es die vielen Bildungswege gibt. Menschen sind sehr verschieden und je nach Typ passen auch die unterschiedlichen Hochschultypen.

Gerade das Argument, dass man sich bei einer privaten Hochschule ein Abschluss erkauft, kann ich aus meiner Erfahrung überhaupt nicht bestätigen. Vielmehr finde ich diese Haltung gegenüber den Studieninteressierten gefährlich. Es gibt in Deutschland heute so viele Möglichkeiten auch ein kostenpflichtiges Studium zu finanzieren, dass keine Einkommensschicht darauf verzichten muss - wenn man nur will.

Private Hochschulen bieten einen ganz besonderen Service an - das organisierte, fokussierte Studium. Sicher mag es unter den Hochschulen die eine oder andere geben, die andere Ziele verfolgt (dafür gibt es Akkreditierungen, Bewertungen und Ranking) - aber in der Regel empfinde ich es so. Es gibt sodann Studierende, die sehr stark in ihrer Entwicklung nach der Schule von so einem System profitieren. Studierende, die sich in kleineren Gruppen wohler fühlen als in überfüllten Hörsälen und die es schätzen, dass die Hochschule sich für die Studierenden interessiert. Das heißt nicht, dass es nicht genauso andere Typen Studierende gibt, die das andere System für sich besser finden.

Die Bewerber, die ich von privaten Hochschulen erhalte, sind zum Teil motivierter, zielstrebiger und engagierter als Bewerber von staatlichen Hochschulen. Sie haben für ihre Bildung viel Geld in die Hand genommen und wissen dies oftmals sehr zu schätzen, dass sie in kleineren Gruppen, mit moderner Ausstattung und gut organisierten Institutionen Ihren Weg auf den Arbeitsmarkt antreten. Natürlich gibt es genauso gute Bewerber von staatlichen Hochschulen.

Ich möchte also dem Fragenden mitgeben, dass es nicht immer 'besser' oder 'schlechter' gibt - sondern 'anders'. Studieninteressierte sollten sich fragen welches System besser zu ihnen passt. Am Ende profitiert davon die eigene Motivation und hohe Motivation wird in besseren Leistungen und in gefestigtne Persönlichkeiten enden. Im Unternehmen ist das wiederum genau was ich suche - junge, engagierte Menschen, die etwas erreichen wollen und sich selbst dabei gut einschätzen können. Eine überzeugende Persönlichkeit ist mir am Ende wichtiger als jede einzelne Note eines Abschlusses. Ein Bewerber, der aber für seine Bildung Geld bezahlt hat (an einer renommierten(!) privaten Uni - und ja wir können das einschätzen) und mit guten Leistungen und einer gefestigten Persönlichkeit daher kommt, ist bei uns im Unternehmen genau richtig.

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Die Wahl der richtigen Uni oder Studium kommt natürlich auch auf deine persönliche Präferenz und deinen Lerntyp an. Staatliche Hochschulen (egal ob Uni oder FH) sind oftmals in den populären Studiengängen total überlaufen (z.B. BWL). Hier lohnt es sich einfach auch mal bei den privaten Unis oder FHs zu schauen (z.B. für BWL - accadis, CBS oder Fresenius).

Klar - dort muss man dann Studiengebühren zahlen. Als Personaler finde ich solche Absolventen aber spannend. Sie haben häufig einen interessanteren Lebenslauf mit Praxiserfahrungen, Auslanderfahrung, integrierte Praktika, usw. Das macht dich für einen Arbeitgeber schon interessant im Gegensatz zu vielleicht eher den Mainstream bewerbern.

Apropos - nach den Berichten, die ich immer bekomme - ist die Studienfinanzierung von privaten Unis gar nicht so schwer - es gibt von Finanzierung bis Stipendium eigentlich alles.

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