Die nihilistische Aussage: "Es existiert kein Ich" ist keine Aussage im buddhistischen Sinn. Im Palikanon werden derlei Aussagen als "Fessel von Ansichten" bezeichnet. Das ist relativ einfach nachvollziehbar, da bei ebendieser Aussage erst einmal von der Ansicht "Ich" sowie von der Ansicht "Existenz" relativ unwillkürlich ausgegangen wird.

Spielt diese Ansicht jedoch "von sich aus keine Rolle ( = Wissen) - ebenso wie die Ansicht: "Es existiert ein Ich" - dann nähert man sich dem "mittleren" Weg, jenseits nihilistischer und eternalistischer Extreme.

Daß es den meisten Menschen jedoch "so erscheint": "...als wäre da ein Ich" oder in manchen Bewusstseinszuständen es sogar so erscheint: ... "als wäre da kein Ich", nun, das scheint eben nur so und erscheint daher so. 

Es sei noch angemerkt, daß es natürlich sinnlos ist, sich nun bloß einzureden/suggerieren/praktizieren: "Ich hege keine dieser Ansichten" oder: "Ich lasse all diese Ansichten fallen".

Dieses gekünstelte, zusätzliche "Tun" bzw. "Nicht-Tun", würde offensichtlich nicht auf Wissen basieren.  

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