Hallo schlumpfine1972,

ich habe jetzt erst Deine Frage gelesen und bin mir natürlich nicht sicher ob das Thema für dich überhaupt noch aktuell ist. Ich war auch im "Steini" mit 9 Jahren im Sommer 1986. 

Viele Erinnerungen an die 6 Wochen hab ich nicht, und wenn dann nur beklemmende und unangenehme. War in der Gruppe M6. 

Vieles was ich hier gelesen habe, kann ich bestätigen, angefangen von dem "in Reih'und Glied" beim Ankommen zu Untersuchung, dem wegnehmen von Süßigkeiten, dem Umgangston.. An was ich mich noch sehr gut erinnern kann, ist ein Raum..Ob Keller oder Dachboden weiß ich nicht, da lagerten die persönlichen Sachen (Koffer ect.)da sind wir einmal die Woche hingegangen mit einem weißen Wäschebeutel und haben unsere gebrauchte Kleidung gegen frische getauscht. 

Dann war da ein Mädchen im Bett neben mir ich glaube sie war ein bisschen älter als ich. Sie hatte in einer Nacht schreckliches Heimweh und weinte so lange, bis sie sich übergeben musste, direkt neben das Bett. Das gab Ärger, sie wurde dann auch mitgenommen und die ganze Nacht nicht mehr gesehen. Am nächsten Tag kam sie dann fix und fertig im laufe des Tages zurück. 

Wenn ich Briefe oder Postkarten nach Hause geschrieben hatte, musste ich die erst vorlegen und dann nochmal schreiben denn schreiben dass ich da weg wollte durfte ich nicht. Musste immer drin stehen wie schön es ist und wie wohl ich mich fühle, meine Mama hat kein Wort davon geglaubt, hab sie mir später erzählt. 

Dann weiß ich noch dass ich dort immer Hunger hatte, denn bei Ankunft haben sie mich gleich mal auf 1000 kcal gesetzt. Sprich morgens 1 Scheibe Knäckebrot mit bisschen marmelade, mittags die Hälfte von den andern Kinder und abends eine Scheibe Knäckebrot mit wurst. Hab wohl auch tüchtig abgenommen denn meine Eltern haben mich kaum wiedererkannt als ich aus dem Bus stieg. 

LG 

...zur Antwort