Sowohl in der Architektur, der Küche, der Mode, vor allem aber in der Gesellschaft finde ich, dass Italien verzückt von sich selbst ist. Ich habe oft das Gefühl, Italien zehrt ausschließlich von seiner Vergangenheit, und verschließt sich gegenüber Neuem. In Spanien kommt mir die Gesellschaft viel offener und entspannter vor, die Städte moderner und vor allem sauberer. Italiener gehen wiederum besser angezogen und kochen besser. In den letzten Jahren fiel mir auf, dass junge ItalienerInnen extrem rar im eigenen Land sind. Spanien hingegen kommt mir jünger vor. Strände und Natur in Spanien sind gepflegter und nicht so voll (mal abgesehen von deutschen Kolonien auf Malle. Würg!). In Spanien merkt man auch mehr internationalen Einfluss, durch die Verbindung nach Lateinamerika. Italien hingegen scheint mir immer so für sich. Kirche, Familie und Etikette scheinen in Italien eine nochmals stärkere Rolle zu spielen, als in Spanien. Letzteres hat sich eben 1976 auch mit einer friedlichen Revolution von der Franco-Diktatur befreit. In Italien wiederum trauern die Alten, und auch wieder vermehrt Junge, der Mussolini-Ära hinterher. Italien hat vor Griechenland und Polen die niedrigste Geburtenrate in Europa. Vielleicht ein Hinweis ans Alte Geld und die Kirche, Staat und Gesellschaft doch einmal ein wenig zu öffnen?

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