Dieses Mitdenken und Mitspielen unterscheidet die guten und die schlechten Torhüter. Der Torwart ist die komplexeste Position im Fußball, wenn du es ordentlich machst. Du musst mit dem Fuß halbwegs was draufhaben um eine vernünftige Anspielstation für deine Mitspieler zu sein . Du musst den Ball metergenau schießen und ausschießen können. Du musst hohe Bälle beherrschen sprich Flanken abfangen. Du musst Pässe in die Tiefe oder Steilpässe richtig abschätzen können, lauf ich raus oder nicht? Du musst deine Vorderleute coachen, das heißt du musst nicht nur für dich denken sondern auch für deine Verteidigung. Genauso kann ich denken was mein Gegenspieler als nächstes machen könnte, damit ich vielleicht die eine 1/10 Sekunde schneller am Ball bin als der Stürmer. Bälle abwehren/fangen: Wo oder wie stehe ich damit ich die höchsten Chancen habe? Wehre ich den Ball ab oder fange ich ihn? Bleib ich im 1gg1 lange stehen, schmeiße ich mich in den Schuss oder gehe in den Block? Ich könnte das ganze noch vertiefen aber ich glaube du weißt auf was ich hinaus will.
Und das "gemeinste" am Torwart-Dasein: Ein einziger Fehler und der Ball ist (wahrscheinlich) im Tor. Pass zum Gegner - Tor. Flanke unterlaufen - Tor. Pass in die Tiefe, du läufst raus, der Stürmer ist zuerst am Ball - Tor. Falsches Kommando an deine Vorderleute - Tor. Ball fallen gelassen - Tor. Ball zum Gegner abgewehrt - Tor. Es ist der sogenannte Tanz auf der Rasierklinge.
Dieses "Hinten drin stehen und warten bis ein Ball kommt" lässt man so ca. bis zur U-9 (Unter 9 Jährige - Österreich) zu, denn je älter das Kind umso mehr "Torwartspiel" wird verlangt.
Zum Thema loben: Also ich weiß nicht welche Erfahrungen du so gemacht hast aber ich habe letztens bei meinem 7-jährigen Cousin bei einem Spiel zugesehen und da hat der Torwart einmal daneben gegriffen. Ich sag mal so: An freundliche Worte der Mitspieler konnte ich mich nicht erinnern, eher im Gegenteil.