Antwort auf berkerscheim:
Das meiste daran ist nicht ganz richtig, ich möchte korrigieren:
A) In diesem Bezug gibt es keine Meinungen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass es ein Urinstinkt des Menschen ist, für die Gemeinschaft zu sorgen. Im Kapitalismus/Liberalismus wird dieser Instinkt aberzogen, da es nur darum geht, für sich selber zu sorgen. Es ist noch kein Firmenbesitzer reich geworden, weil er sich um seine Arbeiter gleich gut gekümmert hat, wie um sich selbst. Da die Erziehung und die gesellschaftlichen Umstände im Kommunismus komplett andere wären, und sich das Bewusstsein bekanntlich nach diesen formt, gäbe es keinen Grund mehr, nicht an das Gemeinschaftsinteresse zu denken.
B)Im Gegensatz zum Kommunismus, ist die "soziale Marktwirtschaft" eine Utopie. Sie versucht, unvereinbare Klassenwiedersprüche zu vereinen, indem sie Gesetze schafft, die sowohl Arbeitgebern, als auch Arbeitnehmern Vorteile einräumen sollen - aber wie auch? Das sind zwei völlig wiedersprüchliche Interessen.
Die einzige "Freiheit", die der Kapitalismus bietet, ist der freie Markt. Das bedeutet nicht, dass ich persönlich frei nach Belieben handeln darf, sondern nur, dass es freie Konkurrenz gibt. Wer das positiv findet, dem empfehle ich ein paar Werke von Marx zu lesen, in denen ganz klar beleuchtet wird, dass durch Konkurrenz Überproduktion entsteht, weil jeder so viel wie möglich produzieren will, um den größten Gewinn zu haben. Wenn wir jetzt Rückblickend die Entwicklung der Wirtschaftskrise beobachten, ist klar zu sagen, dass Überproduktion (neben Finanzspekulation) die bedeutendste Rolle spielt. Wenn ich das einer Planwirtschaft gegenüberstelle, in der nicht einfach wild darauf los produziert wird, sondern geplant und die Arbeit unter den Arbeitsfähigen aufgeteilt wird, dann fällt mir die Entscheidung nicht schwer.
Es ist in Marx' Werken (aber vor allem auch bei Lenin oder Trotzki) klar beschrieben, wie eine internationale kommunistische Wirtschaft funktioneren kann (vor allem als Konter auf Stalins Theorie des "Sozialismus in einem Land", die übrigens wirklich utopisch ist).
Der Punkt, der richtig beleuchtet ist, ist die "wirtschaftliche Mischentwicklung in China", die ähnlich in der Sowjetunion stattfand. Das ist auf die Degenaration der Revolution und die Bürokratisierung des Politbüros zurückzuführen (Empfehlenswert dazu: "Veratene Revolution" von Leo Trotzki).
Zu den politischen Aspekten: Die Wahlen, die im Liberalismus stattfinden, sind nicht wirklich demokratisch. Sie dienen lediglich als "Meinungsumfrage". Diejenigen, die eigentlich am Ruder sitzen (ich hoffe das leuchtet ein, sonst erläutere ich es gerne genauer), sind die Besitzer großer Konzerne, die ihren Einfluss ständig geltend machen. Wir wählen also nur, wer deren Meinung vertritt und wählen nur zum Teil ein politisches Programm (vgl. Österreich: Die SPÖ (Regierungspartei), die eigentlich eine Arbeiterpartei ist (oder sein sollte) ist gerade dabei, ein großes Sparpaket zu schnüren, das vor allem die Arbeiter belasten wird - Wiederspruch erkannt?)
Bei der "Diktatur des Proletariats" kommt einerseits Verwirrung auf, weil die verwendete Sprache nicht mehr aktuell ist (bedeutet: "Herrschaft der Arbeiter" - schon weniger schrecklich, oder? Jetzt haben wir auch eine "Diktatur der Bourgeoisie", wenn man es unbedingt so nennen will). Andererseits ist diese Herrschaftsform nur eine Übergangsphase, die lediglich zur Unterdrückung der "Konterrevolution", also des Wechsels zurück in den Kapitalismus, dient.
Wahlen wird es außerdem auch im Kommunismus geben. Nur dass es dort eben darum geht, wer in das Politbüro kommt - es braucht dann keine Parteien mehr wie jetzt, da es keine Klasseninteressen mehr zu vertreten gibt.
Ich hoffe ich konnte die Illusion vom "bösen Marxismus" dahin befördern, wo sie hingehört - auf den Müll.