Ich bin selbst ehemalige Rap/Hip-Hop-Hörerin, bezeichnete mich früher sogar als den größten Rapfan dieser Welt. Heute höre ich ganz andere Sachen, manchmal (aber selten) höre ich immer noch Rap, aber eben nicht diesen Assi-Rap. Ich finde schon, dass Rap einen Menschen verändert, aber vielleicht tut das jede Musikrichtung. Als ich Rap hörte, verhielt ich mich damals wie der letzte Assi. Was hätte ich dafür gegeben, nicht aus einem Einfamilienhaus zu kommen, sondern aus einem ,,Ghetto''. Ich war 13 und habe getrunken und geraucht. Jede Pause sind wir vom Schulhof runter, um ein paar Kippen reinzuziehen, Dabei waren wir doch fast noch Kinder! In der Schule war ich wahnsinnig schlecht, musste sogar eine Klasse wiederholen, alles nur wegen meiner ,,Freunde''. Und das fand ich alles wahnsinnig cool, meine Rapidole waren doch genauso! Vor dem Rap bin ich nicht so gewesen, heute auch nicht mehr. Ich war damals so ... heute würd ich mein altes Ich als asozial bezeichnen. Irgendwann bin ich dann erwachsen geworden, um die Jahreswende 13/14 herum war das. Ich habe andere Freunde gefunden, mich wieder auf die Schule konzentriert. Heute bin ich 16 und habe eine Zukunft vor meinen Augen, gute Freunde und vor allem habe ich auf gehört diesen Slang zu reden, als könnte ich kein Deutsch und benutze nicht mehr in jedem Satz eine Beleidigung.
Ja, Rap verändert Menschen, und zwar alles andere ins Positive. Vielleicht ist das nicht bei jedem so, aber bei jedem, den ich kenne und kannte und auch bei mir selbst, war das so. Die Leute werden im Allgemeinen aggressiver, beleidigen öfter, verlieren jede Kompetenz, sich klar und deutlich auszudrücken (EYY YOOO DIGAAH, ISCH SCHWÖR; VOLL KRASS; EYY)...