Hallo Bilboking, ich gehe davon aus, dass Du Dir die harten Fakten schon gegoogelt hast.Meine Arbeit in Ruanda hat diese Fakten teilweise bestätigt, teilweise widerlegt. In aller Kürze:Koloniale Einflüsse haben die Minderheit der Tutsi enorm gstärkt, die Mehrheit der Hutu (ca. 85%)wurde ignoriert.Es kam wie es kommen musste: Abschlachten, Vetreibungen.Dann hatte die Mehrheit das Sagen, die Folgen waren logisch. Die Tutsi fanden Zuflucht in verschiedenen Nachbarstaaten, u.a. Uganda.Dessen Regierungschef -Museveni- war ein früherer U.S.Protegee.Er ließ zu, dass die späteren RPF-Militärführer (Lizinde, Kagame)in den U.S. eine brillante Militätausbildung erfahren haben.Der Hutu-Staatschef Rwandas -Habyarimana- wurde nun auf internationalen Druck an die Wand gepresst (Streichung von Geldern,Liebesentzug, keine Waffenhilfe mehr). Einzig Belgien und Frankreich unterstützten ihn weiter -zunächst-. Grund für den internationalen Druck war eigentlich nur der, dass den verbliebenen Tutsi "normale staatsbürgerliche" Rechte eingeräumt werden sollten. Habirayimana war ein freundlich-diktatorischer Hardliner. Aber er hatte die Lektion verstanden. Was er nicht kapiert hatte war die Tatsache,dass sich in seinem Apparat Kräfte formiert hatten, gegen die er ein richtiger Menschenfreund war.Als diese Leute (alle recherchierbar, namentlich bekannt)bemerkten, dass "ihr" Präsident wackelt, schossen sie ihn ab. Der bereits vorbereitete Plan "A" trat in Kraft. Die Bevölkerung war durch Medienststeuerung, Mordlisten, Panga-Lieferungen etc. schon auf dem Sprung.Das wars. Im Übrigen, es wurden nicht "nur" 800 000 Tutsi und moderate Hutu getötet. Die Revanche-Killings forderten nochmals 400 000 Menschenleben. Und sollte es Dich interessieren, warum die internationale Staatengemeinschaft passiv blieb: CCC = Coltan, Coltan, Congo

Freundliche Grüße, B.C.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.