Was war die Ursache des Völkermordes in Ruanda?

7 Antworten

In Ruanda leben mehrere Volksstämme, die sich so verhalten, wie die "Preußen" und die "Bayern".

Die können sich dort aber gar nicht riechen.

Hier ein Auszug aus Wikipedia:

"Im Jahre 1939 schrieben die belgischen Kolonialisten den Vermerk der ethnischen Zugehörigkeit im Personalausweis vor. Der postulierte Unterschied – der Völkerkundler Claude Meillassoux spricht von „imaginärer Ethnographie“ – wurde gleichsam zum Naturzustand und vergiftete als tribalistisches Stereotyp die Vorstellungswelt der Ruander.

Die Tutsi erhielten zunächst alleinigen Zugang zu den Kolonialschulen mit dem Ziel, dass sie dadurch der Kolonialverwaltung dienen sollten. Durch die Kolonialpolitik wurde die Bevölkerung zu Abgaben und Zwangsarbeit verpflichtet, für deren Eintreibung Tutsi zuständig waren. All dies führte zu Unzufriedenheit und Neid. Außerdem kam es zu zunehmenden Problemen, weil Tutsi eigene Gedanken äußerten und nicht alle Vorgaben der (belgischen) Kolonialmacht umsetzen wollten. So setzten die belgische Kolonialverwaltung und die katholische Mission zunehmend auf „divide et impera“ und begannen die Hutu politisch zu fördern. Als die Hutu 1959 die Macht übernahmen, pervertierten sie die ethnische Segregation zu einer Art „schwarzen Apartheid“. Sie nahmen das rassistische Gedankengut der Europäer an und begannen, die Tutsi als später eingewanderte Fremde in Ruanda zu behandeln.

Vor den ersten Massakern, Vertreibungen und der ersten Fluchtwelle von Tutsi im Jahre 1959 wurde deren Anteil auf 12–13 % geschätzt. Dieser Anteil soll bis zum Völkermord durch weitere Fluchtwellen und Vertreibungen auf etwa 9–10 % abgenommen haben. Auch der Anteil der Twa scheint seit den 1930er Jahren stetig gesunken zu sein. Es gab und gibt einen nicht zu vernachlässigenden Anteil von Menschen mit schwankender oder gemischter ethnischer Identität, obwohl die Ethnizität amtlich registriert war.

Der Völkermord brachte für mindestens drei Viertel, vielleicht auch über 90 % der in Ruanda ansässigen Tutsi den Tod. Durch die kurz danach einsetzende Rückwanderung einer großen Zahl von Exil-Tutsi machen die Tutsi wieder wesentlich mehr als die zu erwartenden 1–3 % der Bevölkerung aus. Neuere Zahlen zur Ethnizität sind kaum erhältlich."

in afrika, besonders in (von dir schon angesprochen) ruanda sind auch heute noch die folgen des kalten krieges und des 2. weltkrieges zu spüren...

schau mal im internet nach stellvertreterkriegen im kalten krieg

Hallo Bilboking, ich gehe davon aus, dass Du Dir die harten Fakten schon gegoogelt hast.Meine Arbeit in Ruanda hat diese Fakten teilweise bestätigt, teilweise widerlegt. In aller Kürze:Koloniale Einflüsse haben die Minderheit der Tutsi enorm gstärkt, die Mehrheit der Hutu (ca. 85%)wurde ignoriert.Es kam wie es kommen musste: Abschlachten, Vetreibungen.Dann hatte die Mehrheit das Sagen, die Folgen waren logisch. Die Tutsi fanden Zuflucht in verschiedenen Nachbarstaaten, u.a. Uganda.Dessen Regierungschef -Museveni- war ein früherer U.S.Protegee.Er ließ zu, dass die späteren RPF-Militärführer (Lizinde, Kagame)in den U.S. eine brillante Militätausbildung erfahren haben.Der Hutu-Staatschef Rwandas -Habyarimana- wurde nun auf internationalen Druck an die Wand gepresst (Streichung von Geldern,Liebesentzug, keine Waffenhilfe mehr). Einzig Belgien und Frankreich unterstützten ihn weiter -zunächst-. Grund für den internationalen Druck war eigentlich nur der, dass den verbliebenen Tutsi "normale staatsbürgerliche" Rechte eingeräumt werden sollten. Habirayimana war ein freundlich-diktatorischer Hardliner. Aber er hatte die Lektion verstanden. Was er nicht kapiert hatte war die Tatsache,dass sich in seinem Apparat Kräfte formiert hatten, gegen die er ein richtiger Menschenfreund war.Als diese Leute (alle recherchierbar, namentlich bekannt)bemerkten, dass "ihr" Präsident wackelt, schossen sie ihn ab. Der bereits vorbereitete Plan "A" trat in Kraft. Die Bevölkerung war durch Medienststeuerung, Mordlisten, Panga-Lieferungen etc. schon auf dem Sprung.Das wars. Im Übrigen, es wurden nicht "nur" 800 000 Tutsi und moderate Hutu getötet. Die Revanche-Killings forderten nochmals 400 000 Menschenleben. Und sollte es Dich interessieren, warum die internationale Staatengemeinschaft passiv blieb: CCC = Coltan, Coltan, Congo

Freundliche Grüße, B.C.