In Deutschland gibt es derzeit zwei relevante Berufe im Rettungsdienst: den Rettungsassistent (2 Jahre Ausbildung) und den Rettungssanitäter (540 Stunden Ausbildung). Bei beiden kann man sich andere Ausbildungen auch aus dem Ausland anerkennen lassen.

Zuständig sind die Landes- bzw. Bezirksregierungen (z.B. in Bayern) des gewünschten Wohnortes. Einfach mal dort anfragen, im Regelfall werden zur Anerkennung der gesamten Ausbildung oder eines Teils die entsprechenden Zertifikate und eine beglaubigte Abschrift der Lehrgangsinhalte benötigt, zudem ein Nachweis Deiner bisherigen Tätigkeit im Beruf sowie natürlich Deine Personaldokumente. Eine Anerkennung in einem deutschen Bundesland/Bezirk gilt dann in ganz Deutschland.

Als EU-Mitglied ist das vergleichsweise unkompliziert, vor allem natürlich das Thema Niederlassungs-/Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Aber ob und wieviel der Ausbildung anerkannt wird, liegt im Ermessen der o.g. Behörden. Für österreichische Notfallsanitäter gibt es dort bestimmt schon Erfahrung, so dass eine rechtssichere Antwort dort besser ist als im Internet. Meines Wissens wird erstaunlich viel anerkannt, es kann sein, dass Du den Rettungssanitäter ohne besonders großen Aufwand nachgeworfen bekommst und der wiederum wird auch auf einen guten Teil der RettAss-Ausbildung im ersten Jahr angerechnet.

ABER. auch in Deutschland kommt der "Notfallsanitäter" (neues Berufsgesetz derzeit im Entwurf, wird noch ein bisschen dauern), das ist hier dann aber eine 3-jährige Vollzeit-Berufsausbildung. Nicht verwechseln bzw. zu früh freuen. :)

In der Schweiz, die ja nicht in der EU ist, wird sich zumindest der Rest, also Arbeitserlaubnis und dergleichen, komplizierter gestalten (wobei es wohl ein vereinfachendes EU-"Freizügigkeitsabkommen 3" mit der Schweiz gibt). Zum schweizer Anerkennungsverfahren habe ich kurz mal http://www.vrs.ch/anerkennungen.html ergoogelt. Da steht u.a.: "Für die nichtärztlichen Berufe im Gesundheitswesen ist seit 2008 das Bundesamt für Technologie (BBT) zuständig. Mit Inkrafttreten des Rahmenlehrplanes zum Dipl. Rettungssanitäter HF und der eidgenössischen Berufsprüfung zum Transportsanitäter, kurz BP TS, liegt die Zuständigkeit für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse formal beim BBT. ... dass nicht alle ausländischen Abschlüsse für eine Anerkennung auf Gleichwertigkeit in Frage kommen. Hiervon betroffen sind vor allem Gesuche aus Frankreich und Österreich. ...Für einen Gesuchsteller z.B. aus Deutschland gibt es zukünftig zwei Möglichkeiten das Anerkennungsverfahren mit einer Ausgleichsmassnahme zu durchlaufen. 1. Er meldet sich zur Eignungsprüfung an einer der zwei Fachschulen an 2. Er durchläuft eine Zusatzausbildung (ZAB) mit integrierten Prüfungen und Lernerfolgskontrollen."

Dort wird allerdings schon die deutsche RettAss-Berufsausbildung mit 2400 Stunden gegenüber der schweizerischen Ausbildung mit 5600 Stunden sehr zwiespältig beurteilt.

Viel Erfolg!

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Wenn Du ein Sixpack mit auf Arbeit bringst, ist das eher negativ. Im Rettungsdienst ist die 0-Promille-Grenze üblich. Der Waschbärbauch ist in Rettungsdienstkreisen dagegen sehr verbreitet. :)

Ernsthaft: die körperlichen Anforderungen sind dank Technik und Möglichkeiten sowie Arbeitsschutzgesetzen deutlich gesunken. Im Vordergund steht im Rettungsdienst auf alle Fälle das Hirn und die Anforderung an Wissen & Können, weit mehr als an die Muskeln. Trotzdem ist die körperliche Belastung oft punktuell sehr hoch - enge Treppenhäuser, schweißtreibende Reanimationen etc. (auch da gibt es überall technische Möglichkeiten, aber die muss man auch erst vor Ort bringen). Dazu kommt, dass der Rettungsdienst kein Hitzefrei bekommt und auch bei unangenehmer Witterung rausmuss. Zudem natürlich auch wegen anderer Dinge unter Streß steht, wo man vielleicht mal vergisst, dass eine ungünstige Bewegung einem selbst nicht so gut tut.

Die Trage-/Hebesituation kann man sich nicht aussuchen, da muss man schonmal damit rechnen, einen Schwerstverletzten aus einem umgedrehten PKW rauszuwinden, wo rechts und links kaum Platz für andere Helfer ist, während man selbst knietief im Bach steht oder sich kaum selbst schräg an der Böschung halten kann. Zum Glück kommt das seltener vor, als es das Fernsehen erzählen will.

Mit dem Alter merkt man, dass man den allgemeinen Schichtdienst (Tag-/Nacht-Wechseldienst), das plötzliche Aufstehen und auch das normale Treppensteigen weniger gut verträgt. Dabei hilft tatsächlich, wenn man auf allgemeine körperliche Fitness und ausgewogene Ernährung achtet, man muss es aber echt nicht leistungssportmäßig sehen.

Know-How über richtiges Heben/Tragen und verfügbare Hilfsmittel (Trageunterstützung durch andere Besatzungen, Umlagerungshilfen, technisches Rettungsgerät, Schwerlast-RTW und -Tragen, automatische RollIn-Tragen, mechanische Reanimationsgeräte, Leichtgewichtsequipment bzw. Sorgfalt beim Einkauf/Zusammenstellen, etc.) helfen, die Belastung im Regelfall in erträglichem Rahmen zu halten. Seit es keine Zivis mehr gibt, müssen sich die Ingenieure eben was einfallen lassen. :)

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Die Definition besagt, dass alle Gefäße, die vom Herzen wegführen, als Arterien bezeichnet werden, die Gefäße, die zum Herzen hinführen als Venen. Dasmit hat man die "komische" Situation, dass die Lungenarterie sauerstoffarmes Blut vom Herzen weg zur Lunge und die Lungenvene sauerstoffreiches Blut zurück zum Herz führt. Der zentrale Definitionspunkt hierbei ist also recht klar das Herz.

Körper- und Lungenkreislauf werden diesem Prinzip folgend üblicherweise jeweils von den passenden Herzkammern ausgehend beschrieben. Somit beginnt der Körperkreislauf in der linken Herzkammer und endet im rechten Vorhof, der Lungenkreislauf beginnt in der rechten Herzkammer und endet im linken Vorhof. Dieser Meinung ist auch mein Physiologielehrbuch, das ist zwar schon ein bisschen älter, aber seit 1986 wird sich da evolutionär soviel nicht am menschlichen Kreislaufsystem geändert haben. :)

Man kann also mit Fug und Recht annehmen, dass das Herz die "Grenze" für Herz- und Lungenkreislauf ist.

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Normalerweise beträgt der Sauerstoffgehalt der Einatemluft 21%. Die Ausatemluft enthält ca. 17%. Den Rest braucht der Mensch...bei normaler Atmung (in Ruhe) etwa 12-16 mal pro Minute jeweils ca. 500-800ml Luftgemisch.

Ein Sauerstoffgehalt unter 7% führt bereits zu Bewußtlosigkeit, weniger als ca. 3% führt zum Tod durch Ersticken.

Es kommt aber auch auf andere Dinge an:

  • die anderen Gase im Luftgemisch: sind entsprechende Anteile/Konzentrationen giftiger Gase vorhanden, hilft der schönste Sauerstoff nicht mehr...

  • den Druck: Bei niedrigem Druck wird es der Atemphysiologie schwer gemacht, genug Luftgemisch in die Lungenbläschen und Sauerstoff ins Blut zu bekommen. Bei hohem Druck (irgendwo ab 70m Wassertiefe, wenn ich mich recht erinnere) wirkt Sauerstoff sogar giftig, deshalb müssen Tiefseetaucher mit speziellen Geräten bzw, Gasgemischen arbeiten.

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Tja....das ist wohl eine der tief sitzenden Urängste der Menschheit, vor allem vor schnellen unberechenbaren Bewegungen mit mehr als vier (oder im Falle von Schlangen auch weniger als zwei) Beinen .

Wenn Du's nicht versuchst, wirst Du es nie wissen, wie Du damit zurecht kommst.

Aber erstmal ein paar Fakten: die hierzulande üblichen Hausspinnen fliehen lieber, beißen nicht und sind eher nützlich, weil sie sich um die lästigen Fliegen und Mücken kümmern. Versuche das mal so zu sehen. Auch wenn sie grauslig aussehen, sind es auch nur Tierschen und zwar ganz nützliche. Auch der Müllmann, der Eure Aschentonne leert, sieht vielleicht nicht hübsch aus, ist aber meist ganz freundlich und leistet wertvolle Dienste. :)

Normalerweise hilft es, wenn man sich ein wenig näher mit den Dingen beschäftigt, die einem Furcht einjagen. Lies mal bei Wikipedia über Spinnen (Du kannst ja die Bilder weglassen, Dein Browser sollte eine entsprechende Einstellung haben). Auch die richtig dicken Viecher aus dem Ausland sind sehr interessante Tiere und durchaus handzahm, aber man muß ja nicht gleich übertreiben. Es gibt weltweit nur wenige Exemplare, vor denen man sich wirklich in acht nehmen sollte, die sehen aber auch nicht so süß aus, dass sich das jemand als Haustier hält.

Natürlich sollten auch Spinnen nicht im Haushalt überhand nehmen. Auch die größeren Exemplare (interessante Jagdspinnen!) haben eher Grund, sich vor Dir zu fürchten, als umgekehrt. Immerhin bist Du die Große...

Man muss sie aber nicht gleich töten, man kann sie meist recht einfach einfangen (Glas, Pappe) und woanders (im Garten z.B.) freilassen. Vielleicht hilft Dir sogar Dein Vater dabei, wenn Du sagst, Du möchtest Dir das Tier mal (durchs Glas) näher betrachten.

Ansonsten hilft alles nichts, Du musst Dir einen Freund zulegen, der das für Dich erledigt. Wenn gerade kein Drache zur Hand ist, macht das der ritterliche Mann auch mit Kleingetier sehr professionell. Wenn Du noch sehr jung bist, kannst Du Deinem Vater vielleicht mit dem Thema "Freund" drohen. :)

Das mit dem Staubsauger kann übrigens in die Hose gehen: http://4.asset.soup.io/asset/1860/7156_3e46.jpeg

Viel Erfolg!

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Bei der Passkontrolle wird eine Personenüberprüfung gemacht. Da werden die Personalien und das Bild abgeglichen, ob die mit dem Pass bzw. Deinem Gesicht übereinstimmen. Deshalb sieht der Kontrolleur Dir auch genau ins Gesicht. Die schauen Dich dabei auch an, ob Du verdächtig aussiehst, da lassen die Dich auch mal ein bisschen stehen, um zu sehen, ob Du nervös wirst.

Die Personendaten enthalten auch Deine Vorstrafen, wenn da einschlägiges drinsteht (Drogen o.ä.), dann wird besonders genau geschaut. Je nach Länge des Registers kann das auch dauern, bis der Beamte das durchgelesen hat.

Zudem ist natürlich erfasst, ob Haftanordnungen, Aufenthaltsbeschränkungen o.ä. vorliegen.

Schneller geht es normalerweise, wenn viel los ist, wenn man zu mehreren reist oder wenn man mit Ehepartner/Familie unterwegs ist bzw. einfach nicht ins Schema passt. Allerdings wissen das auch die Beamten und manchmal sehen sie dann erst recht genau hin. Das kommt oft auch auf die Art der anstehenden Flüge an (z.B. kurzer Businesstrip statt Amerika- oder Israel-Flug). Und natürlich auf die aktuell geltende Sicherheitsstufe, die örtlichen Dienstvorschriften, die Erfahrung des Beamten und die Strenge des Vorgesetzten.

Nicht verunsichern lassen, dass die ihren Job machen, ist in unser aller Interesse. Guten Flug!

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Beim Bayerischen Roten Kreuz sind die Kreisgeschäftsstellen (siehe Links auf der Internet-Seite unter brk. de) zuständig für den Rettungsdienst in ihrem Bereich. Diese stellen die Leute ein. Ansprechpartner für den Rettungsdienst ist der jeweilige "Leiter Rettungsdienst".

Eine Bewerbung per Internet bzw. E-Mail ist da eher ungebräuchlich, man kann sich aber einfach initiativ per Post bewerben. Da die Stellen recht rar sind, spart es jedoch Porto, wenn man vorher einfach mal anruft und nachfragt, wie die Situation aussieht und ab wann was verfügbar ist (oft auch Teilzeitstellen). Üblich ist leider auch, dass Rettungsassistenten auf Rettungssanitäterstellen zu entsprechend geringerer Bezahlung eingestellt werden, weil keine passende RettAss-Stelle mehr im Plan frei ist.

Wenn Du eine Ausbildungsstelle suchst, ist die Chance darauf noch geringer. Hier ist es üblich, dass man die Ausbildung auf eigene Kosten macht und sich dann bewirbt. Praktikantenstellen sind aber ebenfalls rar, erst recht beim BRK, da hier ein Tarifvertrag regelt, dass auch RettAss-Praktikanten Anspruch auf Entgelt haben und eine Verordnung des bayerischen Innenministeriums gleichzeitig die bisherige Praxis, den Praktikanten als billige Arbeitskraft einzusetzen, verbietet. Der Praktikant muss also wirklich zur Ausbildung als zusätzliche Kraft mitfahren und kann keine andere Position (z.B. als Fahrer) übernehmen. Das können sich viele Kreisverbände nicht mehr leisten und schränken daher das Angebot für RettAss-Praktikanten sehr ein.

Eine einheitliche Stellenbörse für das Bayerische Rote Kreuz gibt es nicht, manchmal sind Angebote im Internet der Landesgeschäftsstelle oder der einzelnen Kreisverbände zu finden. Eher aber in der Zeitung oder auch gar nicht, weil die Bewerberanzahl sowieso hoch ist. Viele Stellen beim Roten Kreuz sind auch bundesweit auf http://www.drk.de/ueber-uns/stellenboerse.html ausgeschrieben, vielleicht findest Du da auch was aus Bayern.

Viel Erfolg.

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Die einheitliche Notrufnummer in Europa ist die 112, in Deutschland per Notrufverordnung gesetzlich geregelt.

Auf dem Mobiltelefon ist das aber keine Direktnummer sondern eine spezielle Funktion des Telefons, hinter der noch mehr hängt: diese Nummer wird bevorzugt behandelt (man wirft damit notfalls einen anderen Teilnehmer aus dem Netz), sie wird auch über andere Netze empfangen (wenn das eigene nicht mehr verfügbar ist) und sie wird abhängig vom Standort des Telefons an die nächste zuständige Notrufabfragestelle geroutet. Ausserdem ist sie kostenfrei und in der Regel auch wählbar, wenn die SIM-Karte für alles andere noch durch eine PIN gesperrt ist.

Einen Teil davon erledigt die Firmware des Telefons, die dieTastatureingabe 1+1+2 auf diese Notruffunktionalität des Mobiltelefons umleitet. Der Einfachheit halber und damit man es auf allen Märkten verkaufen kann, wird die Notruffunktionalität des Mobiltelefons nicht nur mit der europäischen 112 verknüpft, sondern auch mit der USA-Notrufnummer 911 und sogar auch mit anderen Ländernotrufnummern - zum Beispiel mit der in Deutschland für die Polizei reservierte Nummer 110 (mit der man dann auch plötzlich bei der 112 rauskommt). Das gilt aber nicht für alle Mobiltelefone.

Das bedeutet, dass nicht die angerufene Leitstelle die Nummer 911 hat, sondern dass das Mobiltelefon und das Mobilnetz die gewählte Nummer zur Leitstelle durchroutet (auf deren Notrufleitung, die normalerweise nur unter 112 erreichbar ist).

Hier machen es sich die Mobiltelefonhersteller sehr einfach, andererseits hilft es für Bürger anderer Länder natürlich auch, wenn sie in Deutschland Hilfe unter ihrer gewohnter Nummer bekommen. Erheblicher Mißbrauch wird aber irgendwann dazu führen, dass diese Zusatzfunktion verboten wird (wie das auch mit dem Notruf ohne SIM-Karte passiert ist, der zu hohem Anrufaufkommen in den Leitstellen geführt hat, nur weil man damit ein auf dem Flohmarkt erworbenes Handy schnell testen konnte).

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  1. Weil Tote mit offenen Augen sehr grauslig aussehen. Zudem ist das Schließen der Augen nach Eintreten der Leichenstarre nicht mehr möglich und die Augen beginnen auszutrocknen, sieht auch nicht schön aus. Es ist also eher eine ästhetische Sache.

  2. Ja, sieht einfach aus. Aber man streicht weniger dramatisch mit der Hand drüber, normalerweise macht man das jeweils einzeln mit dem Finger.

  3. Naja. Druck weniger, man muss halt die Augendeckel zuschieben. Manchmal hält das nicht von alleine, dann klebt man einen kleinen Pflasterstreifen mit drüber.

Im Film wird das eher wegen der Dramatik gemacht und dass auch der letzte Zuschauer ganz hinten mitbekommt, dass der Betreffende jetzt auch wirklich tot ist. Ein weiterer Grund ist, dass damit weitere Nahaufnahmen des Toten möglich sind - der sonst mit seinen lebendigen Augen unrealistisch wirken würde. Normalerweise dann noch mit Kameraschwenk auf die betroffenen/vielsagenden Gesichter der Umstehenden. Drama, Baby!

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USB-Sticks lesen wir vor Ort mangels Möglichkeit nicht, ein Notfallarmband oder ein Anhänger mit Behälter für ein lesbares Papier wäre eine Idee, ist mir aber in vielen Jahren Rettungsdienst noch nie begegnet, wobei ich natürlich nicht weiß, ob es uns nur einfach nicht aufgefallen ist. Kommt aber dann auf das gleiche heraus.

Was wir beachten, sind Notfallausweise (Epilepsie, Allergien, Mutterpass, Schrittmacherausweis, Blutverdünner-Ausweis etc.) - die werden entweder vom Patienten bzw. den Angehörigen vorgezeigt oder von der Polizei, die die Sachen des Patienten ggf. zur Identifikation untersucht, an uns übergeben. Nur ist nicht bei jedem Bewusstlosen die Polizei dabei...

Die Hauptquelle für die Abfrage bekannter Vorerkrankungen o.ä. sind am Notfallort allerdings immer umstehende Angehörige oder Freunde/Bekannte. Ansonsten sind wir es durchaus gewohnt, auch ohne Wissen um nähere Umstände die Lebensfunktionen zu erhalten und zu stabilisieren - der Rettungsdienst arbeitet dabei recht pragmatisch, das geht auch ohne weitere Informationen. Die werden aber spätestens im Krankenhaus tatsächlich interessant. Das mindeste wäre also eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit einem, der den Patient und dessen Vorgeschichte kennt - also (aktuelle!) Kontaktnummern von (je nach Alter) Eltern, Lebenspartner, Kinder etc.

Das auf einer Metallplakette oder einem Plastikband könnte funktionieren. Irgendwie auffällig kennzeichnen, wäre nicht schlecht - sowas gibt es auch zu kaufen. Die Frage ist nur, ob man das wirklich (als Ersatz für Schmuck?) ständig herumschleppen möchte.

Übrigens: Mobiltelefone (Stichwort Eintrag "ICE", In Case of Emergency) werden von uns auch nicht beachtet, der Aufruf der Nummernliste würde meist schon an der PIN scheitern. Auch das dient eher der späteren Identifizierung für die Polizei, wenn sonst nichts rauszufinden ist - das ist aber eher zu spät für die Erstbehandlung auch im Krankenhaus.

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Ausbildung kostet Geld, irgendwer muss es zahlen. Bei einem Rettungssanitäterkurs kann man mit um die 1000-2000 EUR rechnen. Darauf achten, ob da auch das Klinik- und das Rettungswachenpraktikum dabei ist!

Falls Du das nicht selbst zahlen willst, gibt es Alternativen:

  • zum Geburtstag oder zu Weihnachten schenken lassen und dann einen Kurs an einer Rettungsdienst-Schule buchen. -> Wenn Du's schnell machen willst.
  • ehrenamtliche aktive Mitglieder der Hilfsorganisationen bekommen die für ihre Tätigkeit notwendige Ausbildung kostenlos. Dazu musst Du aktives Mitglied werden und denjenigen, der für die Anmeldung zur Ausbildung unterschreibt überzeugen, dass Du die Ausbildung brauchst. -> Wenn Du Zeit hast und sowieso bei dieser Organisation bleiben und mitarbeiten möchtest, geht auch ehrenamtlich "nebenbei".
  • versuchen, ein freiwilliges soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst im Rettungsdienst zu absolvieren. Das geht und da ist eine Ausbildung mind. zum Rettungshelfer und bei Bewährung bzw. Interesse zur späteren weiteren Mitarbeit auch zum Rettungssanitäter meist drin. -> Wenn Du Zeit und Lust zum Reinschnuppern hast, allerdings Vollzeit.
  • einen der raren Azubi-Stellen im Rettungsdienst erwischen, die dich ausbilden lassen (zum Rettungssanitäter oder sogar Rettungsassistent) und währenddessen auch bezahlen. Wenn man nicht schon eine Vorausbildung hat, dürfte das sehr schwierig sein. -> Wenn Du ernsthaft Interesse am Beruf "Rettungsdienst" hast.
  • den Arbeitgeber überzeugen, dass er die Ausbildung finanziert, weil er einen qualifizierten Helfer im Betrieb haben möchte. -> Wenn Du einen sehr großen Arbeitgeber hast, bzw. in einer Industrie mit gefährlichen Stoffen oder Arbeitsstelle beschäftigt bist.
  • einen anderen Beruf ergreifen, bei dem die Ausbildung zum Rettungshelfer/-sanitäter auf Kosten des Arbeitgebers eventuell möglich ist. Zum Beispiel bei der Feuerwehr, bei der Polizei und bei der Bundeswehr. -> Wenn Du diesen Beruf auch machen möchtest.
  • Berufsförderungsdienst der Bundeswehr ausnutzen - geht natürlich nur für Soldaten. -> Wenn Du Soldat bist und diese Möglichkeit nicht für etwas anderes nutzen willst.

Viel Erfolg!

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Alles, was nach Berufsgenossenschaftlicher Vorschrift (gilt auch für Schulen!) BGV A1 "Grundsätze der Prävention" und A5 "Erste Hilfe" mit den erläuternden Ausführungen in der BG-Information 509 "Erste Hilfe im Betrieb" vorgeschrieben ist (alle über Google zu finden, die sind bei den verschiedenen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträgern alle gleichlautend). Die konkrete Anforderungen hängen von der Größe der Schule ab.

In der BG-Information 509 ist auch der Sanitätskoffer nach DIN 13155 beschrieben. Es empfiehlt sich gerade für den mobilen Einsatz einen solchen als Rucksack vorzuhalten.

Für den Schulbetrieb sollte man den Vorrat an Kühlpacks (kein Kältespray!) und normalem Wundschnellverband ("Wundpflaster") aufstocken.

Vorteil der ganzen Vorschriften ist, dass man damit den Kostenträger (Direktor, Schulamt, ...) gut überzeugen kann - geschriebenes in Vorschriftenform hilft bei solchen Amtspersonen immer sehr gut.

Eventuell gibt es auch Empfehlungen bzw. Aufstellungen durch das zuständige Kultusministerium, bitte auch mal dort erkundigen.

Viel Erfolg!

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Kommt drauf an, was Du meinst:

  • Wenn Feuerwehr und Rettungsdienst auf einem Kanal alarmiert werden: mehrere verschiedene Alarmfolgen sollte jeder moderne FME auswerten können. Selbst die billigen alten gehen bei zwei bis vier Tonfolgen los, die neuen enden noch nicht bei 30 Alarmtönen. Da brauchst Du nur das passende Programmiergerät (bzw. für die etwas älteren Piepser ein passend codiertes PROM).

  • Wenn es zwei verschiedene Kanäle sind: Kommt auf den FME an, der MEMO/JOKER von Swissphone oder der PAGEBOS2000 von NIROS kann es prinzipiell. Wurde hier auch mal verwendet, mittlerweile geht der First-Responder-Alarm aber sowohl auf dem Rettungsdienst- als auch auf dem Feuerwehrkanal raus. Wenn der Piepser abwechselnd auf zwei Kanälen "horcht", besteht übrigens eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass er einen Alarm verpasst.

Auch bei der "digitalen Alarmierung" gibt es mehrere Varianten. Für die digitale Alarmierung über die herkömlichen lokalen Kanäle (nur meist im 70cm-Band, unabhängig vom Sprechkanal) gilt das oben geschriebene.

Für eine TETRA-Alarmierung wären alle Wünsche fast alle gleichzeitig möglich, aber da kannst Du selbst sowieso nichts mehr programmieren. Mal davon abgesehen, dass die reine Alarmierung im TETRA-Netz noch nicht so wirklich befriedigend gelöst ist, da wird sich erst noch einiges rausstellen müssen, wie es wirklich abläuft.

Es gilt der übliche Hinweis, dass Du nicht unerlaubt in die Funktionsweise eines BOS-Gerätes eingreifen darfst.

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