Schreib am besten eine E-Mail an National Amir Sahib amir@ahmadiyya.de - er kümmert sich dann darum, dass mit allen Parteien gesprochen wird...
Ganz wie man es nimmt. Das Problem bei der Ahmadiyya ist, dass sie sowohl von muslimischer Seite, als auch von nicht-muslimischer Seite kritisiert wird, was es um so schwerer macht, die Wahrheit über diese Gemeinde herauszufinden.
Interessant ist aber bei der Kritik, dass sich die Kritiker untereinander widersprechen. Von muslimischer Seite wird der Ahmadiyya - und das seit ihrer Entstehung - vorgeworfen, sie seien Agenten der britischen Regierung, würden den Islam spalten wollen und von Juden unterstützt werden. Hierzulande wird der Ahmadiyya dagegen vorgeworfen, sie sei antisemitisch, und würde gegen den Westen agieren und die Herrschaft an sich reißen wollen (was ja keinen Sinn mach da sie ja britische Agenten sind ;).
Für mich wird bei solchen Widersprüchen klar, das die Kritiken falsch sind. Klar ist die Ahmadiyya stark wert-konservativ und will den ursprünglichen Islam leben, doch nach dem Selbstverständnis der Ahmadiyya ist dieser Islam eben ein friedlicher. Der Gründer behauptete z. B. das alle Kriege in der Frühzeit Verteidigungkriege waren und hob soger diesen krigerischen Dschihad für diese Zeit auf.
Was aber deine Frage anbelangt, wie die Ahmadiyya zu Toleranz, Säkularität etc. steht, muss man ihr zu gute halten, dass sie alle Weltreligionen als ursprünglich wahr erachtet, selbst die polytheistischen. Der Gründer sah sich sogar als eine Wiederkunft von Buddha und Krishna an. Weiterhin ist die Ahmadiyya explizit für eine Trennung von Staat und Religion. Ich empfehle dir dazu das Buch vom 4. Kalifen der Ahmadiyya selbst "Islam - Antwort auf die Fragen unserer Zeit", wo diese Themen eingehend behandelt werden:
http://www.ahmadiyya.de/bibliothek/art/islam-antworten-auf-die-fragen-unserer-zeit/
Rein rechtlich (Fiqh) ist es einem Ahmadi Mann gestattet, jemanden aus der Buchreligion (Jüdin, Christin, ("normale") Muslimin) zu heiraten, muss aber vom Kalifen eine Genehmigung einholen, die bei schriftlichen Anfragen erteilt wird. Es ist lediglich der Wille vom Mann aus nötig, dass er diesen Schritt wagt, wass sicherlich gewisse Überwindungskraft fordert.
Den Ahmadis ist die Nationalität einer Person normalerweise völlig egal, solange die Religion stimmt. Es gibt einige Dutzend Männer, die bereits konvertierte Frauen geheiratet haben, es gibt aber auch einige Frauen, die wegen einer Heirat konvertieren. Wenn du dich mit der AMJ auseinandergesetzt hasst und dir dein Freund wichtig ist, wird ihm und seiner Familie wohl die Entscheidung einfacher Fallen, wenn du selbst eine Ahmadi wärst. Tu dir aber keinen Zwang an, so eine Entscheidung willst du wohl fürs Leben treffen, davor solltest du viel beten, vorallem das Istakhara Gebet.