"Ich weiß, dass ich nichts weiß" ist eine Formulierung, wie Sie wörtlich von Sokrates so nicht gesagt wurde. Bei Platon, auf den die Berichte des sokratischen Nichtwissens zurückgehen ist es immer ein Nichtwissen, nie ein Nichtswissen. Und das Nichtwissen bezieht sich immer auf etwas, so z. B. auf die Frage, was Taperkeit, Frömmigkeit etc sei. Allerdings aber auch auf die Frage nach der Selbsterkenntnis "Wer bin ich?, oder auf Fragen anch dem Denken und Fühlen der anderen. So fängt die Verteidigungsrede mit folgender Feststellung des Sokrates an: "Welche Erfahrung Ihr bei den Reden meiner Ankläger gemacht habt, Athener, weiß ich nicht." Das sokratische Nichtwissen ist ein prinzipielles. Es ist ein Nichtwisssen von Sachverhalten, von denen ein Wissen dem Menschen nicht möglich ist und nicht zusteht, sondern nur dem Gott. Der letzte Satz der Verteidigungsrede lautet: Ich geht, um zu leben, ich gehe um zu sterben, wer aber zum besseren geht, weiß nur der Gott."

In diesem Wissen von den prinzipiellen Grenzen menschlichen Wissens, war Sokrates der weiseste Athener, der Athener, die sich in der damaligen Zeit überheblich, machtgierig und grausam gegenüber anderen Teil der Welt verhalten haben, weil Sie irrtümlich glaubten, besser zu sein, als sie in Wirklichkeit waren.

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