Hallo HrvaSa, vielleicht kann ich dir weiterhelfen. Ich habe ein abgeschlossenes BWL-Studium und habe direkt danach für ein Jahr in Peking gelebt um Chinesisch zu lernen. Hier also meine Perspektive:
Chinesisch oder Japanisch? Beide Sprachen und Kulturen sind verdammt faszinierend, wenn auch teilweise deutlich unterschiedlich. Wenn es nur um die Frage geht, welche Sprache beruflich das größere Potential hat, würde ich ganz klar Chinesisch sagen. Es ist ein riesiges Land mit einem riesen Markt, der in Zukunft sicher noch weiter an internationaler Bedeutung gewinnen wird.
Was die Schwierigkeit der Sprache angeht, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Hoch-Chinesisch, d.h. Mandarin, einfacher zu erlernen ist als Japanisch. Die chinesische Grammatik hat keine Verbkonjugationen im Bezug auf Zeit, Anzahl und Person.
Was die Schriftzeichen angeht, zitiere ich mal eine Studie von Jun Da (2004): "Knowing the most common 250 characters allows you to read 57% of all the Chinese characters most often encountered in the real world. If you know 500 characters, this number jumps to 72%. At 1,000 characeters, it's 86%." Außerdem sind es fast immer die gleichen Basiskomponenten die neu miteinander kombiniert werden.
Japanisch dagegen hat eine deutlich kompliziertere Grammatik und benutzt mehrere Schriftsysteme. Der Vorteil ist dagegen, dass die Aussprache für uns etwas einfacherer ist.
Persönlich muss ich leider sagen, dass ich kein zu großer Fan von diesen Sprache-Wirtschaftsstudiengängen. Ich habe während meinem Aufenthalt in China zahlreiche Deutsche kennengelernt, die Zuhause einen BWL + Chinesisch Studiengang belegt haben. Sie haben mir alle gesagt, dass sie in einem halben Jahr in China mehr gelernt haben, als in 3-4 Semester an ihrer Uni Zuhause.
Wenn dich Wirtschaft, bzw. Management interessiert, dann bist du mit BWL sicherlich ganz gut aufgehoben. Es bietet dir viele Berufschancen, ist aber auch irgendwo ein Massenfach, dass einer weiteren fachspezifischen Spezialisierung bedarf, um dich wirklich von der Masse hervorzuheben.
Mein Fazit: Chinesisch zu lernen ist sicherlich eine strategisch kluge Entscheidung und macht zudem verdammt viel Spaß. Richtig schnell lernt man es aber erst während eines längeren Auslandsaufenthaltes.
Der beschriebene BWL-Studiengang klingt auf jeden Fall sehr spannend! Ich denke aber, dass es dir vielleicht mehr Chancen eröffnen würde, erstmal einen International Business Studiengang zu belegen. Du bist mit deiner Mehrsprachigkeit ja bereits sehr international aufgestellt und hast dadurch viele Chancen weltweit zu arbeiten, wenn du das möchtest. Bleib aber am Ball mit Chinesisch, es lohnt sich ;)