Es gibt keinen Tresor, der nicht geknackt werden kann.

Tresore, die im Internet für rund 500EUR (neu) angeboten werden, sind für Profis Kinderspielzeug. Sowas knackt man in wenigen Minuten mittels einfacher Werkzeuge, die man im Baumarkt kaufen kann (Bohrmaschine, Flex etc.)

Eine Betonfüllung hat in erster Linie den Sinn, den Tresor so schwer wie möglich zu machen um einen leichten Abtransport zu verhindern. Gegen Aufbohren hilft Beton nur bedingt, denn man bohrt schliesslich auch problemlos Löcher in Beton um z.B. ´n Regal aufzuhängen (und viele kleine Löcher ergeben ein grosses Loch...) Eine wirkungsvolle Mischung gegen Aufbohren ist eine Mischung aus Korund- und Gusseisenbrocken, die dann mit Harz etc. vergossen werden.

Grundsätzlich steht an erster Stelle die Frage, wo man wohnt. In einem alleinstehendem Haus "am Waldrand" muss man einen anderen Tresor verwenden, als in einem Mehrparteienhaus mit "aufmerksamen Nachbarn". Und es kommt darauf an, welche "Kunden" man erwartet. Klassische Einbrecherbanden sind auf schnellen Erfolg aus. Eine "Beschäftigung" über 10-15 Minuten mit einem Tresor passt nicht in den Plan. Kann man das Ding nicht mitnehmen, bleibt es vor Ort, alles Andere ist wegen dem Zeitaufwand zu riskant. "Echte Tresorknacker" arbeiten da anders. Sie wissen, was sie erwartet und was sie wollen. Ein Tresor (egal welcher Art) ist nicht eine Überraschung, sondern ihr Plan.

Einen sehr guten Schutz zu bezahlbaren Preisen bietet der Gebrauchtmarkt. Es gibt viele Händler, die sich auf den Verkauf gebrauchter Tresore spezialisiert haben. Ehemals aus Banken, Juweliergeschäften, Supermärkten etc. stehen viele Angebote zur Auswahl. Preise ab ca. 1000EUR Die Dinger haben i.d.R. sehr hohe Schutzklassen (z.B. versicherbar gewerblich bis 100.000€), aber auch den Nachteil, dass Lieferung und Aufstellung auf Grund des Gewichtes (ab 300kg aufwärts) oft recht teuer werden und bei manchen Modellen sollte man vorher den den Baustatiker fragen, ob man das Teil überhaupt dort aufstellen kann, wo man es haben will.

Welcher Schliessmechanismus zum Einsatz kommt, ist Geschmacksache. Ein Schloss mit Schlüssel ist preiswert, aber Tresorschlüssel sind auffällig (und auch unhandlich) am Schlüsselbund und könnten erst Recht "Neugierige" anlocken. Mechanische Zahlenschlösser sind auch - nicht nur im Film - für echte Profis kein unüberwindbares Problem. Elektronische Zahlenschlösser sind derzeit "top". Je nach Modell bieten sie mehrere Codes (z.B. für "Chef" und "Chefin" inkl. Nachverfolgbarkeit, wer und wann den Tresor geöffnet hat. Ebenso gibt es (je nach Modell) einen "Panik-Code", der den Tresor zwar öffnet, aber dabei stillen Alarm auslöst (sofern Einbruchsmeldeanlage vorhanden!) Dies ist nützlich, wenn man von einem "Eigentumsumverteilungsfachmann" bedroht wird.

Ganz grundsätzlich ist ein Tresor (oder besser "Wertschutzschrank") nur EINE (aber auch wichtige) Komponente in der Eigentumssicherung. Zur Grundsicherung gehören auch Türen, Fenster und ggf. Kellergitter etc. Je schwerer es einem möglichen Einbrecher gemacht wird, desto grösser ist die Chance, dass "der Kunde" sich ein leichteres Ziel sucht. Videokameras (WLAN etc.), IR-Sensoren, die die Aussenbeleuchtung einschalten und auch relativ einfache Alarmanlagen schrecken den Grossteil aller möglichen Täter ab bzw. vertreiben sie. Wer aber wirklich WILL, der kommt auch in das sicherste Haus/Wohnung rein, wenn er glaubt, dort etwas zu finden, was den Aufwand und das Risiko lohnt. Dann hilft nur noch eine entspr. Versicherung, den Schaden zumindest finanziell auszugleichen.

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