Hund grob behandelt. Was soll ich nur tun?

Hallo zusammen,

es fällt mir nicht leicht das zu schreiben, weil ich glaube, mir das nicht verzeihen zu können und gerade extreme Schulgefühle habe. Ich habe mir zum Ziel gemacht dem Hund meiner Mutter etwas Gutes zu tun und Abends mit ihm rauszugehen, damit er an die Luft kommt und ich habe gehofft, ihm vielleicht mit Hilfe von Leckerlis etwas beibringen zu können. Allerdings zieht er extrem an der Leine und ignoriert mich oft komplett und macht oft Sachen, die er nicht machen soll und die mich dann zur Weißglut bringen. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich schon öfter ausgerastet bin und ihn unsanft an der Leine gezogen oder ihn absichtlich mit meinen Beinen vorne getroffen habe, damit er merkt, dass er mir nicht in den Weg laufen soll. Auch wollte er letztens die Verandatür durch Scharren/ Kratzen aufmachen und ich habe ihn schon fast aus Reflex am Fell zurückgezogen, wobei er natürlich aufgejault hat, was mir sofort leid tat. Aber gestern habe ich leider etwas gemacht, wovon ich nicht dachte, dass ich dazu in der Lage wäre. Ich habe ihn in einem Anfall von Wut, weil er nicht hörte ziemlich heftig an der Leine gezogen und er kam mir erst mal halb entgegen geflogen (obwohl es ein ziemlich großer Mischling ist) und ihn danach an seiner Schürze durch die Gegend gewirbelt und ihn zu Boden gedrückt. Ich fasse es nicht, wie ich so etwas machen konnte, wo mein eigentliches Ziel war, dem Hund etwas Gutes zu tun und letzten Endes habe ich meine Überforderung und meinen Frust einfach an ihm ausgelassen, obwohl er es vermutlich nicht böse meinte. Ich fühle mich so mies (ich weiß, zurecht). Es ist, als hätte ich eine böse Seite in mir oder etwas, das zu schwach ist und dann lasse ich meinen Ärger auf diese Weise raus. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Auf der einen Seite ist es vermutlich besser wenn ich nicht mehr mit ihm gehe, damit das nicht wieder passiert, auf der anderen Seite bedeutet das für mich, dass ich versagt habe. Ich fühle mich wirklich gerade so beschissen und komme mir vor, wie jemand, der nichts Gutes mehr verdient hat :(

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Hallo zusammen,

ich danke euch Allen für die vielen Antworten. In Hinsicht auf Therapie etc. muss ich ein Geständnis ablegen. Es wäre schön wenn ich noch in der Pubertät wäre, leider bin ich schon Mitte 20 (was es natürlich nicht besser macht, weil ich es in dem Alter besser wissen sollte). Zudem bin ich bereits in Therapie, da ich aufgrund vieler Enttäuschungen und Sachen aus der Vergangenheit seit vielen Jahren mit Zwangsgedanken, Depressionen und Ängsten zu tun habe. Der Kommentar mit der Tierquälerei hat mich besonders hart getroffen, da das das Letzte ist, was ich mir jemals vorstellen könnte zu sein aber ich kann verstehen, dass jemand so denkt, wenn er meine Frage gelesen hat :(. Ich wollte dem Tier nie weh tun, schon gar nicht aus Spaß! Es war ein Impuls aus der Überforderung heraus, womit ich mich jetzt aber nicht rausreden will :(. Ich habe es meiner Mutter schon gesagt und sie sagte dass wir daran arbeiten müssen. Ich habe es eben erst richtig realisiert und konnte nicht aufhören zu heulen und verstehe nicht, wie es so weit kommen konnte. Ich kümmere mich nebenbei (gefühlt als Einziger aus meinem Geschwisterkreis) noch um meine beiden Großeltern, die an Demenz erkrankt sind und denen es teilweise nicht gut geht. Meine Besuche haben ihnen aus meiner Sicht immer Freude gebracht und ich konnte ihnen etwas Gutes tun und ich habe gehofft, das auch auf den Hund meiner Mutter anwenden zu können. Leider habe ich jedoch meine Grenzen nicht erkannt und alles nur noch schlimmer gemacht. Ich erachte mich gerade selber nicht mehr als Wert :(

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